Samstag, 27. August 2016

Harley

Heute, im Auto auf dem Weg in den Wald, kreuzte ein Mann auf einer Harley (oder so etwas ähnlichem) unseren Weg. BM lachte und kommentierte: "Dem ist das ja viel zu groß!"
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Im Wald bekam sie heute nach einer Kinderdisco und allerlei Schabernack auf dem Spielplatz mit den anderen ABC-Schützen eine Schultüte überreicht. Eine schöne Tradition, finde ich. Und nachdem jahrelang gejammert wurde, dass es kaum noch Kinder im Wald gäbe, standen da heute 8 von 12 Erstklässlern. Für den Nachwuchs ist also nun doch gesorgt. Auch wenn unsere Kinder dort "nur" als Enkelkinder dabei sind, sind sie trotzdem mittendrin.
Zwee brauchte bei der lauten Musik lange, um auzutauen, aber dann tanzte sie fröhlich abwechselnd mit Oma, Mama und BM und bog dann immer mal Richtung Schaukel und Trampolin ab. Auf dem Weg zum Auto rannten, hüpfen und lachten zwei kleine Dreckspatzen die Waldwege entlang. Sie kennen sich super aus und fühlen sich im Wald sichtlich wohl. Kein Wunder, denn wie BM erklärt, ist dort schließlich die Luft am frischesten.

Mittwoch, 24. August 2016

Zwee als Einzelkind

Mal abgesehen von BMs kurzem Boxenstopp am vergangenen Sonntag sind R. und ich seit anderthalb Wochen mit Zwee allein zu Hause. Genaugenommen haben wir Alltag mit nur einem Kind, denn wir gehen arbeiten und Zwee geht in die Kita. Ich vermisse BM sehr und freue mich, dass sie Freitag endlich wieder nach Hause kommt. Andererseits genieße ich diese Zeit auch sehr. In den vergangenen zwei Jahren habe ich oft befürchtet, dass BM zu oft hinter Zwees Bedürfnissen zurückstecken musste, aber eigentlich ist es doch eher so, dass Zwee uns bislang noch nie für sich alleine hatte und unsere Aktivitäten sich meist eher an BMs Wünschen orientieren.

Vielleicht ist ein Kind nicht gerade kein Kind, aber vieles läuft hier viel ruhiger ab. Kein gemeinsames Spielen und Kuscheln mit BM bedeutet eben auch kein Zank und Streit, den es ja sonst doch über kurz oder lang immer gibt. Zwee fragt ganz viel nach BM, und die beiden haben auch schon herzallerliebst miteinander telefoniert, aber insgesamt wirkt sie sehr entspannt und fröhlich. Sie freut sich morgens auf die Kita, spielt dort schön und ist zum Glück nicht traurig, dass BM nicht mehr mitkommt. Nachmittags können wir uns ganz auf Zwees Tempo einlassen - so kann sie ungestört zig Mal den gleichen Kletterparcour auf dem kleinen Spielplatz zurücklegen, ewig lange schaukeln ohne sich abwechseln zu müssen, im Garten Seifenblasen machen ohne teilen zu müssen und Abends reihenweise Bücher lesen. Kurzum, für Zwee ist das jetzt auch noch ein bisschen Urlaub.

Ich habe schon so lange nichts mehr über Zwee geschrieben - wo fange ich nur an? Sie plappert wie ihre große Schwester ununterbrochen vor sich hin - davon stetig auch immer mehr Verständliches:

Nachdem Sie im Urlaub BMs Pferd sofort beim Namen nennen konnte - Pfia Dita (Pferd Sita) - sagte sie mit 2 Jahren und 3 Monaten nun auch endlich Oma und Opa und machte damit zwei Omas und zwei Opas sehr glücklich.

Und dann gibt es noch:

meich - meins, Zwee, (ich)
BM mit W am Anfang
iech - ich (neuerdings)
Miech - Milch
Doto / Choto - Schoko
Choto Eis - Schokoeis (ja, Zwees Prioritäten sind mir durchaus einleuchtend)
Mei Mama au Schuh nein - Mama hat auch keine Schuhe an.
atut - hauruck
Ninoone - Melone
nann - nass
ana - alleine
daate - danke
Atjo - Auto
Tiete - Käse
Niena - Wiener
eina Miena - Fliege bzw. Insekten im Allgemeinen
wei via - zwei Zöpfe
Deid - Kleid (ja, leider gibt es da jetzt schon oft Diskussionen)
Dette - Toilette
Pippi - Püppi
Dudo - Duschen
düln - Spülen ("ana" natürlich)

Am häufigsten sagt sie jedoch: "Mama mein Batt!", d.h. ich soll sie ins Bett bringen, ganz selten auch mal "Papa mein Batt!". Das Thema beschäftigt sie wirklich zu jeder Tageszeit und muss unbedingt geklärt werden. Tatsächlich scheint die Mamaphase nun mit neuem Schwung zurück zu sein - und das obwohl R. definitiv mehr Quatsch macht und die Schlafenszeit mit ihm eigentlich cooler ist als mit mir.

Apropos Schlafen: Zwee hat sich angewöhnt Abends immer noch ausgelassen durchs Bett zu turnen. Zwischendurch will sie auf den "Datt" (Sitzsack) - angeblich zum kuscheln, aber eigentlich doch  nur zum Herumhampeln. Irgendwann dreht sie sich auf die Seite und schläft ohne Händchen halten o.ä. ein. Leider dürfen wir während des Nichtschlafens immer noch nicht aus dem Zimmer gehen. So richtig forciert haben wir das aber noch nicht. Wenn es sich mal nicht vermeiden lässt, brüllt Zwee sofort um ihr Leben. Dafür schläft sie meistens durch. Wenn nicht, muss jemand an ihrem Bett sitzen bis sie wieder tief und fest schläft oder wir holen sie nach oben zu uns. Das genieße ich dann zwar einerseits, aber andererseits bin ich dieses Co-Sleeping auch nicht mehr gewöhnt und komme dann selbst kaum zur Ruhe.

Am witzigsten ist es, wenn Zwee singt. Sie "kann" zwei Lieder: Tuja (Happy birthday TO YOU) und "Aaaalle Piep-Piep aaaaalle". Letzteres schmetterte sie bei einer Radtour im Urlaub zum ersten Mal und während ich noch grübelte, was sie da eigentlich singt, hatte R. den Geistesblitz und erkannte "Alle Vögel alle".

Und dann gibt es da noch "mein Piep-piep-diet!!!!" - DAS grüne T-Shirt mit den Vögeln, welches Zwee heiß und innig liebt und am liebsten jeden Tag anziehen würde.

Wenn Zwee etwas nicht passt - was leider zunehmend oft passiert (weil das Piep-piep-T-Shirt in der Wäsche ist, weil wir links statt rechts in den Park abbiegen, weil wir den Spielplatz verlassen müssen, weil sie ein Ding haben muss, das BM gerade hat bzw. ihr weg genommen hat, weil ich das Wasser in eine falsche Flasche gefüllt habe, etc.) - dann zieht sie eine zuckersüße Schippe, kneift die Augen zu und presst ein paar Tränen heraus. Wenn das nicht sofort eine Änderung in Zwees Sinne bewirkt, kreischtbrüllt sie so laut, dass uns die Ohren klingeln und ihr kleines tränennasses Gesichtchen sofort ganz fleckig wird. Als Zweijährige hat man es manchmal wirklich nicht leicht.

Natürlich zieht sie gegenüber BM häufig den kürzeren Strohhalm. Manchmal deutet BM auch einfach Zwees Gejammer oder Geächze nicht richtig und kuschelt z.B. zu heftig mit ihr. Leider weiß Zwee sich dann manchmal nicht anders zu helfen als BM zu hauen, ihr heftig an den Haaren zu ziehen oder sie sogar zu beißen. Das tut mir immer für beide Mädels so leid!

Wenn man dann mit Zwee schimpft, kuschelt sie sofort das Köpfchen an BM, um sich bei ihr zu entschuldigen bzw. umarmt uns ganz fest damit wir uns gleich wieder vertragen. Zwee kann es offenbar gar nicht aushalten, wenn man ihr böse ist.

Allermeistens singt und erzählt sich Zwee jedoch fröhlich durch den Tag, wuselt dabei wichtige Dinge erledigend umher, rennt und hüpft und tanzt und klettert. Sie ist wirklich ein richtiger Sonnenschein.

Zu guter Letzt noch ein Zahn-Update: Zähneputzen ist immer noch ein ziemlicher Kampf, so dass wir nie einen wirklich guten Blick in Zwees Mund werfen können. Am Montag war ich darum ganz erschrocken als ich beim Kuscheln auf dem Sitzsack sah, dass da drei neue Backenzähne schon ganz weit heraus gewachsen sind - scheinbar wieder ohne Schmerzen.

Montag, 22. August 2016

Boxenstopp

BM war eine Woche mit Oma, Opa und PL im Zittauer Gebirge. Jeden Tag erreichten uns Bilder von allerhand Aktivitäten -  ein Highlight jagte das nächste: Wandern, Kino, Kletterwand, Wasserpark, Dinopark, Strand, Disco, Stockbrot am Lagerfeuer... und jeden Tag ein Eis ist ja sowieso Pflicht im Urlaub. BM genoss die viele Zeit mit ihrer großen Cousine sehr, offenbar gab es relativ wenig Zank. Mit von der Partie waren auch die beiden Gummipferde, die regelmäßig mit feinstem Gras versorgt werden, welches zwingend abends am anderen Ende des Ferienparks zu sammeln ist.

Währenddessen waren wir hier fleißig und verwandelten BMs Zimmer in ein Schulkindzimmer. Drei Säcke Krempel flogen raus, ganz viel Spielzeug und das Puppenhaus wanderten nach nebenan zu Zwee, die Wände bekamen einen neuen Anstrich, der Kleiderschrank eine neue Fototapete, ein Schreibtisch und ein vom Nachbarsmädel ausrangiertes Barbiehaus zogen ein.

Gestern früh holte R. BM aus dem Urlaub ab. Ich hatte schon solche Sehnsucht! Sie kam mir auch prompt gleich wieder viel erwachsener vor -  ich glaube, dass lag vor allem an PLs Einfluss. Sie bestaunte ihr "neues"  Zimmer gebührend und bereitete am Schreibtisch gleich noch ein Geburtstagsgeschenk für ihren Onkel vor. Nach der Mittagsruhe spielten unsere Süßen lieb miteinander, zogen sich chic an und tanzten zusammen. Dann gab es noch etwas Zank, weil beide 1000 mal die Klospülung im Barbiehaus betätigen wollten. Auch frische Luft half Zwee leider nicht von der bösen Ärgermaus weg, so dass R. mit ihr rein ging.

BM und ich machten dann eine kleine spontane Radtour mit Zwillingsmädel M. nebst Mama. Die Mädels quasselten ununterbrochen und rasten mit den Rädern durch allerhand Pfützen, so dass BM im Anschluss noch ihr Fahrrad abspritzen durfte.

Abends kuschelte wir beide dann im Bett, spielten Rückenmalen und erzählten ein bisschen bevor BM nach allerhand Gehampel wie am letzten Abend vor ihrem Urlaub in meinem Arm einschlief.

Heute früh brachten BM und ich Zwee in die Kita. Die Erzieherinnen begrüßten BM auch sehr freudig und fragten sie aus. Danach brachte ich BM mit Gepäck und zwei Gummipferden in den Wald zu R.s Eltern, wo sie jetzt bis Freitag weiterurlaubt.

BM hat wirklich tolle Ferien, aber nächstes Jahr müssen wir das anders splitten, denn der eine Tag zu Hause hat mir wirklich nicht zum Auftanken gereicht, und ich vermisse mein großes Mädchen sehr.

Mittwoch, 17. August 2016

*

Ein kleiner Junge wurde nur zwei Wochen alt. Es ist das Schlimmste, was einer Familie zustoßen kann.

Meine Gedanken kreisen um diese Familie während ich mein eigenes Glück ganz fest halte.

Mir fehlen die Worte.

Sonntag, 14. August 2016

Mutwillig

Wir haben abgefangen BMs Zimmer schulkindtauglich zu machen. Dabei wanderte nun auch schon der kleine Tisch mit Stuhl in Zwees Zimmer. Ich hielt es für eine gute Idee, ihre Federtasche auf den Tisch zu legen, weil sie gerne malt. Gestern saß sie dazu auch brav am Tisch. Heute nicht.

Donnerstag, 11. August 2016

Kurzer Sommerurlaub

Kaum hatte unser Sommerurlaub begonnen ist er nun auch schon wieder zu Ende, da ich leider dieses Jahr nur eine Woche und einen Tag Urlaub bekommen habe. (Darüber könnte ich mich endlos aufregen, lasse es an dieser Stelle aber bleiben.)

Nach maximal 15 Minuten Internetrecherche hatten wir kurzentschlossen ein Ferienhaus auf einem Gut in Mecklenburg Vorpommern als Reiseziel gebucht und mal wieder genau ins Schwarze getroffen. Das gemütliche und moderne Häuschen lag auf einer kleinen Anhöhe, von der man die große Wiese, riesige Kastanienbäume und Obstbäume im Blick hatte. Da nur ganz gelegentlich mal ein vereinzeltes Auto auf den Parkplatz fuhr, konnten die Kinder ungestört und unbegrenzt spielen. Zu dem Park gehörten noch ein kleiner Spielplatz, ein Bootanlegesteg, ein Gemüsegarten und eine Schafweide, so dass wir meist mindestens eine Tageshälfte einfach am Ferienhaus bzw. im Park verbrachten. Zum ersten Mal seit BMs Geburt habe ich in diesem Urlaub richtig viel herumgesessen und zwei Bücher gelesen. Sogar R. konnte seinem Zappeldrang wiederstehen und ein Buch lesen. 



BM fand wieder recht schnell Anschluss zu einigen anderen Kindern, aber oft spielten unsere beiden Mädels auch miteinander oder zumindest friedlich nebeneinander her. Jeden Tag zogen unsere beiden Mädels weitere Kreise, erkundeten den Park und machten zusammen Quatsch.  Wir hatten eine große Tasche mit Spielzeug mit aber eigentlich brauchten sie nur Horst und Blue-Mähne und Zwee noch das Buddelzeug. 


Wir machten zwei kleine Radtouren. Unerwarteter Weise war die Gegend recht hügelig, aber BM hielt tapfer durch. Dann und wann schob R., der auch Zwee im Anhänger hatte, BM ein wenig den Berg hoch. Wenn ich sie dann so von hinten beobachtete, war das ein perfektes Bild von meiner kleinen Familie. Ich habe wirklich einen tollen Mann und unsere Kinder einen wundervollen Papa! 


Das Wetter war ja irgendwie nicht so ganz Hochsommer-like. Wir hatten kaum mal über 20°C. Sonne und Wolken und auch das ein oder andere Unwetter wechselten sich ab, aber zum Glück sind wir nur zwei Mal ganz kurz nass geworden. Ansonsten beschränkte der Regen sich freundlicherweise auf die Mittagsruhe bzw. Abendstunden. Am wärmsten Tag machten wir einen Ausflug nach Kühlungsborn und verbrachten den Nachmittag am Strand. BM und ich hüpften auch zweimal in die Ostsee. Zwee buddelte zwar auch ganz schön, fand den ganzen Sand aber wohl irgendwie ein bisschen ungut und jammerte vor sich hin, so dass R. mit ihr die Promenade entlang spazierte, was sie dann doch ganz toll fand. 


Auf dem Heimweg machten wir noch einen Umweg über den Zeltplatz auf dem meine F. und ihre Familie zur Zeit urlauben. R. fuhr 130 km mit dem Fahrrad dorthin - sportlich, sportlich! Die Kinder spielten schön zusammen und hüpften auf einem Trampolin. BM lernte von den dreien wie man mit auf einem Skateboard sitzend einen Berg hinab düsen kann, und Zwee buddelte zufrieden vor sich hin, so dass wir Erwachsenen in Windeseile ein bisschen quatschen konnten bevor es auch schon Zeit war, den Rest des Heimwegs anzutreten. 

Dass es während der Autofahrt und zu Hause einen ausgedehnten Heimkehr-Meltdown beider Kinder gab, verdrängen wir einfach, denn es war wirklich ein sehr schöner Urlaub.