Donnerstag, 28. Juli 2016

Abschiedspicknick

So langsam ist bei BM wirklich die Luft raus - sie ist urlaubsreif und seit ein paar Wochen "fertig"  mit der Kita. Heute fand nun das Abschiedspicknick der großen Gruppe auf dem örtlichen Spielplatz statt.

Es war schön, noch einmal zu sehen wie sie mit ihren Freundinnen spielte und mit den Jungs Quatsch machte. Heute musste sich auch nicht darüber beklagen, dass sie - wie sie in den letzten Wochen oft berichtet hatte - "wieder nur ausgeschlossen" worden wäre sondern war mitten drin im Getümmel.

Zwischenzeitlich schnappten die drei Mädels sich eine der Decken, Getränke und Snacks und suchten dich ein eigenes, schattiges Plätzchen abseits vom Trubel.

Während dessen schnackte ich ein bisschen mit den anderen Eltern. Mit unseren großen Kindern hatten wir es heute echt leicht -  wir sahen sie nur ab und an mal, wenn sie zum Naschen zurück zur Basis kamen. Mit einigen Eltern habe ich nun mehr gequatscht als je zuvor - wir hatten ja meist andere Bring- und Holzeiten, so dass wir uns kaum über den Weg gelaufen sind.

Morgen ist nun wirklich BMs allerletzter Kitatag. Ihr Fach in der Garderobe musste sie wie die anderen Schulkinder sogar schon räumen, weil alles für das kommende Kitajahr vorbereitet wird. Bislang scheint sie aber eher froh über das Ende zu sein, zumindest hat sie sich noch nicht anmerken lassen, dass die anstehende Veränderung sie beschäftigt.
Somit obliegt mir der besinnliche Part wohl allein -  und ich kann es einfach kaum fassen, dass das kleine Spatzenkind nun kein Kitakind mehr ist.

Sonntag, 24. Juli 2016

Eine Runde drehen

BM musste heute früh mal wieder die Pferde ausführen. Zwee und ich begleiteten sie mit dem Dreirad.

Natürlich habe ich dann irgendwann ein 11-kg-Kleinkind und zwei Gummipferde geschleppt. BM hat sich dann aber immerhin erbarmt und zumindest das Dreirad nach Hause geradelt (mit den Knien quasi hinter den Ohren).

Dienstag, 19. Juli 2016

Humpelinchen

Am Sonntag Vormittag fing Zwee beim Spielen plötzlich und ohne einen erkennbaren Anlass an zu humpeln. Kurz darauf stellte sie das Laufen komplett ein. Nichts konnte sie dazu bewegen aufzustehen. Wenn man sie testweise hinstellte, wirkten die Beine ganz schlapp und sie setzte sich sofort wieder hin. Andererseits weinte oder jammerte sie aber nicht, so dass wir nicht einmal sicher waren, ob sie Schmerzen hat.

Auf die Frage, ob denn da irgendwo ein Aua sei, antworte sie mal "ja", mal "nein", zeigte mal aufs linke, mal aufs rechte Bein und auch  mal in den Mund (vermutlich, weil sie da eine Woche zuvor ja Bläschen hatte), legte sich dann aber irgendwann auf ein winziges Stückchen Schorf am linken Knie fest.

Nach einem besonders langen Mittagsschlaf wollte sie weiterhin nur sitzen bzw. auf dem Arm sein, was uns dann so unheimlich war, dass R. mit ihr zur Rettungsstelle ins Krankenhaus fuhr. Ich hatte ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich nicht dabei war, aber der jüngste meiner besten Freundin feierte Geburtstag und so fuhr ich da mit BM als Abordnung der Familie Isndingwa trotzdem hin.

Im Krankenhaus musste R. wie gewohnt ziemlich lange warten. Als Zwee endlich dran war machte sie artig alles, was die Ärztin verlangte, behauptete aber mal wieder, dass das Aua im Mund sei. Tatsächlich machte sie dann aber auf Aufforderung doch ein paar humpelige Schritte auf ihren Papa zu.

Einen Grund konnte die Ärztin nicht feststellen, vielleicht sei es eine Entzündung (Hüftschnupfen oder so), wir sollten einfach mal ein bis zwei Tage abwarten und ggf. noch mal zum Arzt gehen.

Ehrlich gesagt war ich ziemlich unzufrieden, dass nicht irgendwie weiter getestet wurde (z.B. Entzündungswerte), aber ich wurde eines besseren belehrt, denn beim abendlichen Spiel in ihrem Zimmer stand Zwee nach einigem Herumsitzen doch wackelig auf, um uns Eltern einen Kaffee in ihrer Spielküche zu machen. Dann humpelte sie ein paar Mal auf den armen kleinen Beinchen zwischen uns und der Küche hin und her... und siehe da, mit jedem Mal humpelte sie etwas weniger, so dass sie am Ende wieder fast ganz flüssig lief.

Am nächsten Morgen lief sie noch etwas humpelig, aber im Laufe des Tages ging das Humpeln komplett weg.

Nun wissen wir zwar immer noch nicht, was das nun eigentlich war, sind aber sehr froh, dass es so schnell und von alleine wieder weg gegangen ist.

Jetzt hat Zwee also auch ihren ersten Rettungsstellenbesuch hinter sich. Ich kann mich noch gut an BMs erstes Mal erinnern, wo der Arzt schon sagte, dass wir nun sicher häufiger mal kommen würden, was dann ja auch stimmte (2. Mal, 3. Mal, 4. Mal). Von mir aus müssen wir da jetzt aber nicht noch mal hin.

Samstag, 9. Juli 2016

Anfang von einem Ende

Heute fand das alljährliche Sommerfest in der Kita statt, bei dem unsere große BM offiziell als Schulkind verabschiedet wurde.

Nachdem ich schon jahrelang auch bei fremden Kindern schon sehr ergriffen von diesem Moment war, musste ich nun da BMs großer Tag gekommen war erwartungsgemäß heftig blinzeln und mich sehr zusammenreißen, um nicht laut aufzuschluchzen.

Wir hatten uns auf den vordersten Bänken eingefunden als die Schulkinder in den Garten einmaschierten. Sie waren schon für das anschließende Theaterstück verkleidet, und obwohl unsere BM das kleinste Kind war, sah sie unglaublich groß und stolz aus wie sie da so in ihrem Königinnenkleid daher schritt.

Die Kitaleiterin hielt wie immer eine sehr schöne Rede, die dieses Mal natürlich besonders ans Herz ging, und die Kitakinder sangen ein Lied für die Schulkinder.

Dann begann das Theaterstück "Der Froschkönig", für das die großen Kinder monatelang geprobt hatten. Erzieherin T. hat es wieder mit viel Sinn für Humor inszeniert und die Kinder haben ganz toll gespielt. BM war die Königin und hatte vor allem die immer wiederkehrende Aufgabe, den König zu ermahnen, er solle nicht so streng mit der Prinzessin sein. Dabei saß das Königspaar am Esstisch - wobei  man gut sehen konnte, dass BM ihr Kleid unterm Tisch hochgerafft hatte und ihre Beine BM-typisch auch im Sitzen die ganze Zeit in Bewegung waren. Zwischendurch schaffte sie es sogar, immer mal wieder von einer Requisite (Stulle) abzubeißen. Es geht doch nichts über authentisches Spiel.

Dann gab es als Abschiedsgeschenk von der Kita die erste Schultüte und das Sprachlerntagebuch mit gesammelten Werken und kleinen Anekdoten aus BMs Kitazeit. BM wollte die Schultüte gar nicht mehr los lassen, weil sie so stolz darauf war. Wie soll das erst noch am Tag der Einschulung werden?



Damit war der offizielle Teil des Sommerfests abgeschlossen. Diesmal gab es einen Alleinunterhalter, der mit den Kindern allerhand Mitmachlieder sang. BM machte mit ihrer Freundin C. super mit. Zwee war derweil auf meinem Arm und freute sich mit einigem Abstand auch sehr über die Musik und den Quatsch. Sie brauchte aber fast bis zum Ende des Fests bis sie so richtig anfing zu spielen - und war dann natürlich nicht erfreut als wir nach Hause fahren wollten. Es waren ihr wohl einfach zu viele Leute in ihrem kleinen Kindergarten.

Wir stellten dann noch "goldene Kugeln" aus Filz her, machten Sackhüpfen und Eierlauf, bei dem es zur großen Freude der Kinder Knackfrösche zu gewinnen gab. Zwischendurch aßen wir reichlich leckeren Kuchen, beobachteten die Kinder beim Spielen und wunderten uns mit den anderen Eltern darüber, wie groß unsere Kinder plötzlich geworden sind.

Und das war nun der Anfang vom Ende von BMs Kitazeit. Nun ist sie nur noch drei Wochen lang ein Kindergartenkind.


Donnerstag, 7. Juli 2016

Vorbereitungen

Anstatt mich darüber zu ärgern, dass ich statt Fußball zu schauen erst ewig lange Zwee ins Bett bringen und dann noch der Hand-Fuß-Mund-kranken BM die Hand halten und sie über allerhand einschlafverzögernden Weltschmerz hinweg trösten musste - und vom Ausgang des EM-Halbfinales gegen Frankreich ganz zu schweigen - freue ich mich einfach über die Ankunft von BMs Schulbüchern und - arbeitsheften.

Dienstag, 5. Juli 2016

Schulbesorgungen

Gestern hatten wir unsere erste Elternversammlung in der Schule. Meine Eltern passten auf die Kinder auf, so dass R. und ich zusammen hingehen konnten, denn wir sind schon ziemlich aufgeregt, weil unser Babymädchen nun ein Schulkind wird.

Leider war BMs Lehrerin krankheitsbedingt nicht dabei, so dass wir sie leider noch nicht kennenlernen konnten. Wir haben aber allerhand Gutes über sie gehört und freuen uns, dass BM in ihre Klasse gehen wird. Die Erzieherin ist neu an der Schule, hat aber auch schon langjährige Erfahrungen mit ABC-Schützen.

Wir bekamen die Bücher- und Materiallisten, auf die ich schon besonders neugierig war, da ich nun meinem zweiten Nestbautrieb noch einmal richtig nachgehen kann. Außerdem wurden alle Fragen zur Ferienbetreuung und zum Hort geklärt. Offenbar haben sich die Lehrerinnen der neuen ersten Klassen geeinigt, recht schnell mit der Schreibschrift anzufangen, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass den Kindern eine spätere Umstellung zu schwer fällt. Deutsch-Hefte sind rot, Mathe-Hefte sind blau. Für mich ist die Schulwelt somit in Ordnung. :-) Im Ernst, die eigenen Erfahrungen spielen natürlich mit und wir werden wohl noch schnell genug auf Schulpraktiken stoßen, die nicht unseren eigenen Erinnerungen oder Lösungswegen entsprechen und die wir dann vielleicht mit BM "mitlernen" müssen, um ihr helfen zu können.

Die vortragende Lehrerin und Erzieherin waren nun ja nicht "unsere" haben aber schon mal einen sehr sympathischen und erfahrenen Eindruck gemacht. Dann haben wir uns noch das neue Schulgebäude angesehen, in dem unsere Erstklässler unterrichtet werden, und ich konnte mir meine BM schon bildlich gut vorstellen wie stolz hineingehen und dort vom kleinen ABC-Schützen mit riesiger Schulmappe zu einem "großen" Mädchen werden wird.

Abends kuschelte ich mich dann ins Bett zu BM und erzählte ihr alles, was wir so erfahren hatten. Dass sie mit Zwilling J. in eine Klasse kommt, wussten wir ja schon. Nun wissen wir, dass auch ihre Kitafreundin C. mit dabei ist. Sicher werden die Freundschaften in der Schule noch mal komplett neu durchgemischt, aber es ist trotzdem schön, dass sie in der ersten Zeit zwei bekannte Gesichter dort hat. Wir fanden beide den Namen von BMs Lehrerin ein bisschen lustig und besprachen, was es in der Schule so zu essen gibt und was wir alles noch besorgen müssen.

BM war heute früh sehr müde und so kuschelten wir nach dem Wecken noch lange (Zwee schlief derweil gnädigerweise noch) und unterhielten uns noch ein bisschen mehr über die Schule und darüber wie es bei mir in der Schule gewesen war (rot für Deutsch, blau für Mathe und so).

Nervt es eigentlich, wenn ich jetzt noch mehr hachze und gefühlsdusele?

Pfier tuja!

Zwee ist krank - sie hat die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, welche offenbar gerade in der Kita umgeht. Zum Glück hatte sie nur zwei Tage Fieber und hält sich ziemlich wacker. Die Hände und Füße wurden bislang verschont und die Bläschen im Mund scheinen auch nicht mehr allzu sehr weh zu tun, denn Zwee isst zwar weniger als sonst, aber jedenfalls auch mehr als nichts. 

Gestern war auch BM zu Hause, weil sie auch nicht sie so richtig auf dem Posten ist. Heute aber war ich mit Zwee alleine und hatte Gelegenheit und Ruhe, um ganz ausgiebig mit ihr zu spielen und sie zu beobachten. 

Zwee wollte gleich in den Garten, meckerte aber irgendwie herum als ich das Klettergerüst auf den Rasen zottelte. Sie wollte "Pfier tuja!" spielen. Also holte ich das Gummipferd aus dem Schuppen, denn es hatte schießlich Geburtstag. Zwee eilte noch ein paar Mal zurück ins Haus, um eine "Dette" (Kette) für Pfier zu holen. Dann tanzten wir Ringelreien um das Pferd und sangen Tuja. Also ich sang und Zwee stimmte gelegentlich "Tuja!" ein. Dann rannte Zwee zurück ins Haus und schleppte "Bu! Tuja!" als Geschenke an bevor wir noch 20 mal ums Pferd tanzten. 

Weiterhin spricht Zwee nur sehr ausgewählte Worte und die sind oft eine Form von "data" und nur durch Betonung und Kontext verständlich. Hinzugekommen sind:

Duhl - Stuhl
Duh - Schuh
Fuh - Fuß
Buu - Bus
Dietata - alles mit Sirene
Weijawei -  Feuerwehr 
datich - fertig
wei via - zwei Zöpfe
Dette - Toilette
Dahtel - Schaukel
diverse Namen von Kitakindern in sehr eigenwilliger Form

Nicht dabei sind weiterhin: Oma und Opa. 

Ja, Zwee spricht vergleichsweise wenig. Tatsächlich scheint sie Oma und Opa sogar absichtlich nicht zu sagen, sondern grient uns immer nur verschmitzt an und sagt "nein", wenn wir sie dazu auffordern. Wir sind uns aber sicher, dass sie alles versteht, was wir sagen - und zwar sowohl inhaltlich als auch geflüsterte Worte. Sie plappert, was das Zeug hält, und wir gehen davon aus, dass der Sprechknoten nun jederzeit platzen wird, zumal sie sich nun oft sehr ärgert, wenn wir sie nicht gleich verstehen.