Samstag, 28. November 2015

Entertainment

Den ganzen Herbst über hatte BM mit ihrer Kitagruppe an einem Zirkusprojekt teilgenommen. Einmal pro Woche ging die ganze Gruppe in einen Mitmachzirkus und versuchte sich an akrobatischen Übungen. Am Mittwoch war es soweit: Eltern und Verwandte waren zur großen Zirkusvorstellung eingeladen. Was soll ich sagen: Es war so niedlich wie die 14 kleinen Menschen einer langen Reihe so halb-synchron Tücher schwangen, Rollen machten, Reifen drehten, Teller auf den Köpfen balancierten und sogar kleine "Zweier-Pyramiden" machten. BM ist eine der kleinsten und gehörte somit zu den Kindern, die jeweils auf die kräftigeren Kinder kletterten.

Unser kleiner Flummi hat die Übungen prima mitgemacht, obwohl sie durch unseren Urlaub eine Übungsstunde verpasst hatte. Ich war unglaublich gerührt und stolz auf mein großes Mädchen, wie es da voller Eifer und nur ein klitzekleines bisschen unbeholfen mitgemacht hat.

Vor dem Zirkusauftritt war BM schon tagelang so aufgeregt gewesen, dass es "ihr richtig im Bauch gekribbelt" hatte. Kaum war der Auftritt vorüber ging die Aufregung auch schon weiter, denn am Freitag fand das alljährliche Weihnachtsfest in der Kita statt, bei die "Großen" endlich ihr Theaterstück aufführen durften, an dem sie seit September geprobt hatten. Das Stück wurde von BMs Erzieherin T. geschrieben: Dem Weihnachtsmann wurden von Räubern die Geschenke gestohlen, woraufhin dieser erst den Winter rief, welcher wiederum die Schneekönigin um Hilfe bat. Diese schickte die Schneeflöckchen auf die Suche nach den Geschenken. Mit Hilfe der Polizei wurden die Räuber gestellt, die sogleich Besserung gelobten und zack war da wieder Friede, Freude, Eierkuchen.

Wir wussten vorher schon, dass BM ein Schneeflöckchen war, aber ich war sehr überrascht als sie dann das Stück ansagen und eröffnen durfte. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, ob mein Mädchen besonders groß oder besonders klein aussah als sie ihre Ansage machte. Als die Schneeflöckchen an der Reihe waren, führte BM mit ihrer Freundin C. einen süßen Tanz auf, schwangen Bänder und wackelten mit dem Popo (worauf BM sich ganz besonders gefreut hatte, weil das soooo lustig ist). Wie alle anderen Kinder brauchte BM an einer Stelle die souflierende Hilfe ihrer Erzieherin, aber ich fand es wirklich erstaunlich, dass die Kinder, das Stück so gut eingeübt hatten. Schließlich können sie ihren Text ja nicht ablesen, sondern müssen ihm immer wieder anhören, was das Üben sicherlich sehr aufwändig macht. Jedenfalls hätte ich vor lauter Stolz und Niedlichkeit schon wieder platzen können.

Zwee schaute ihrer Schwester und den anderen Kindern übrigens ziemlich ausdauernd und gebannt von meinem Schoß aus zu. In Momenten wie diesen ist es schon ziemlich praktisch, wenn das zweite Kind etwas ruhiger ist und eine solche Kuschelauszeit regelrecht genießt anstatt gleich mithampeln zu müssen.

Dienstag, 24. November 2015

Geurlaubt

Wir waren alle vier so richtig urlaubsreif:

Nachdem BM einige zeitlang recht ausgeglichen war, wurde sie wieder zunehmend unzufriedener, aufgedrehter und insbesondere R. gegenüber oft grantig.
Zwee war seit ihrem Kita-Eintritt kaum eine Woche vollständig in der Kita, da sie sich ständig mit dem einen oder anderen Übel ansteckte. Nachdem der Eingewöhnungsknoten endlich geplatzt war, ging sie guter Dinge in die Kita, aber durch die häufigen Krankheitstage konnte nicht wirklich Routine aufkommen. Außerdem wollte sie Nachts wieder beinahe stündlich an die Brust.
Als miesen Höhepunkt erwischte uns dann alle vier ein böser Magen-Darm-Virus. Zwee war zuerst dran. Sie übergab sich ein einziges Mal und aß dann fünf Tage quasi nichts, war ganz offensichtlich krank und schwach, aber ohne offensichtliche Symptome. Wir konnten uns das kaum erklären, die Kinderärztin wusste auch nicht so recht... bis eines Nachts BM anfing zu brechen. Kurz darauf wurde mir ebenfalls übel, wobei ich im nächtlichen Dschumm erst dachte, dass mir nur von dem Anblick schlecht geworden war... Über der Toilette hängend wurde mir dann einiges klar. Offensichtlich war der armen kleinen Zwee tagelang übel gewesen. Einen Tag lang pflegte R. uns, als ich einigermaßen wieder auf den Beinen war, haute es zu guter Letzt auch ihn um.
Hinzu kam ordentlich Stress für R. und mich bei der Arbeit, weil wir eben immer wieder ungeplant ausfielen und die Arbeitsberge nicht weniger wurden.

Wie gesagt, wir hatten alle einen Urlaub dringend nötig. Nun sind wir gerade von einer wundervollen Urlaubswoche im Center Park Bispinger Heide zurück gekehrt und haben uns alle richtig gut erholt. Wir hatten ein gemütliches Urlaubshäuschen mitten im Wald, in dem wir uns sehr wohl gefühlt haben. Der Market Dome mit Indoor-Spielplatz, Schwimmbad, Kinderaktivitäten und der Streichelzoo (für Zwee besonders wichtig: "Meeh!") war nur drei Gehminuten entfernt und für die Kinder - und somit auch für uns - das Paradies auf Erden. Da machte es gar nichts aus, dass das Wetter mehrheitlich grau und oft auch regnerisch war. BM fand beim Klettern immer wieder neue Spielkameradinnen, und Zwee wurde im Kleinkindbereich auch immer mutiger. Beim Baden war BM recht ängstlich, wir konnten sie leider auch nur zu zweimal Rutschen überreden. So mussten R. und ich abwechselnd immer mal schnell alleine rutschen gehen. Gegen Ende der Woche wurde BM aber wieder etwas entspannter und schwamm ein bisschen (mit Schwimmweste). Zwee gefiel es im Wasser richtig gut. Zuerst wollte sie immer nur auf einem elterlichen Arm durch das Wasser getragen werden. Im Kleinkindbecken hatte sie erst nach einigen Tagen richtig Spaß. Sie brauchte offenbar etwas Zeit, um erstmal in der Situation anzukommen, bevor sie sich traute, durch das Wasser zu stapfen und zu spielen.

Am letzten Tag fing es an zu schneien. BM fand es toll und wollte gleich eine ganze Schneemannfamilie bauen. Zwee hingegen - die sonst bei jeder Gelegenheit versucht ins Freie zu gelangen - fand den Schnee eher unheimlich. Sie jammerte und klammerte sich die ganze Zeit an mich bis wir wieder mit ihr ins Haus gingen.


Generell waren die Tage sehr harmonisch und vergingen wie im Fluge, obwohl wir den Park nicht einmal verlassen haben. Ich fühle mich nun recht erholt und gestärkt für den Jahresendspurt.
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BM forderte - wie ich finde zu recht - in diesem Urlaub verstärkt Zeit alleine mit mir ein. Da ich meist Zwee ins Bett bringe, haben BM und R. in der Regel Abends etwas Exklusivzeit. Neben der Arbeit und alltäglichen Aufgaben fiel es mir zuletzt schwer, zusätzliche Zeit nur für BM aufzubringen. Im Urlaub war das nun natürlich viel leichter, auch wenn Zwee am liebsten dauerhaft ihre Nabelschnur bei mir eingestöpselt hätte. So ging ich mit meinem großen Mädchen alleine schwimmen, zum Basteln, zu Kinderaktivitäten und mal Mittag essen. BM ist so ein tolles Kind und erstaunt mich immer wieder mit neuen Formulierungen (ohne Punkt und Komma), Sinn für Humor, Interesse Verständnis für Dinge... äh... alles eben. Quasi über Nacht kann sie (mal wieder) viel besser malen, schreibt gern und hat tolle Bastelideen, die sie mit Begeisterung und konzentriert umsetzt. Sie kann toll mit ihrer kleinen Schwester umgehen (wenn sie sie nicht gerade von hinten umarmt und dabei am Kopf zerrt), zeigt ihre Liebe zu uns und hat uns im Urlaub immer wieder zum Lachen gebracht.
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Zwee hatte im Urlaub ganz offensichtlich auch Spaß und genoss die ständige Nähe und Zeit mit ihrer Familie. Wir nutzten die Woche jedoch auch, um dem ständigen nächtlichen Stillen ein Ende zu setzen. Diesmal hoffentlich dauerhaft. Dazu hatten wir ein ungewöhnliches Schlafarrangement. Ich schlief bei BM während R. mit Zwee im Schlafzimmer schlief. In der ersten Nacht war Zwee sehr, sehr traurig, weil ich bzw. meine Brust nicht da war. Sie weinte immer wieder bitterlich während R. sein bestes gab, um sie zu trösten, und ich tatenlos lauschte. Danach wurde es jedoch Nacht für Nacht besser. Sie wachte zwar weiterhin auf, ließ sich aber recht schnell von ihrem Papa trösten und schlief dann mit ihm kuschelnd weiter. Eine Nacht blieb sie sogar bis halb 5 im Kinderbett und schlief danach noch in R.s Arm weiter bis halb 9!

Nun sind wir also endlich bei nur noch Abends und Morgens Stillen angelangt. So ganz kann ich mich immer noch nicht davon trennen, zumal BM sich wirklich herzallerliebst freut, wenn ich sie stille. Abends auf dem Wickeltisch sagt sie "Nanna" (was bei ihr alles ist, was sie haben möchte) und zeigt auf den Stillstuhl. Dann lacht sie fröhlich, wenn wir uns dorthin setzen. Es gibt dann erstmal die rechte Brust, in der scheinbar wirklich noch etwas Milch drin ist. Sie trinkt und kuschelt. Irgendwann lacht sie mich an und sagt wieder "Nanna" und tippt an die linke Brust. Irgendwann sage ich ihr dann, dass diese Brust nun auch alle ist. Meist ist das dann auch okay, manchmal mag sie sich aber nicht trennen und muss ein bisschen weinen bevor sie weiterkuscheln und irgendwann in meinem oder R.s Arm einschlafen kann. Morgens döst Zwee gern an der Brust noch ein bisschen weiter. Wenn wir die Zeit haben, lässt sie dann irgendwann von alleine los und fängt munter an zu erzählen - seit neuestem gern "ladeladela", was ein bisschen wie singen klingt.

Während des Urlaubs hatte Zwee immer mal wieder leicht erhöhte Temperatur. Da sonst nichts weiter war, würde ich es diesmal tatsächlich auf die Zähnchen schieben, denn im Laufe der Woche sind die oberen Eckzähnchen immer mehr sichtbar geworden. So ganz sind sie noch nicht durchgebrochen, aber das dauert jetzt sicher nicht mehr lange.

Mittwoch, 11. November 2015

Cinderella mal andersherum

Während ich mich im Bad betätige, findet Zwee einen Puppenschuh. Ganz klar, den muss sie haben. Also zog flink sie eigenen Hausschuhe aus und hielt die Puppenschuhe mit aufmunternden Häh-äh-äh's an die eigenen Füße. Es kostete mich einige Minuten Erklären und Vorführen bis sie dann doch ihre Püppi brachte, damit ich dieser die Schuhe anziehen konnte.

Dafür trägt sie nun eine von BMs zahlreichen Kronen und schaut sich im Spiegel an. Da hat sie sich wohl schon einiges von ihrer großen Schwester angeguckt.