Montag, 27. Juli 2015

Kita-Ferien

Kaum versieht man sich und schon ist wieder ein Jahr vorbei. Dieses Jahr waren wir zum vierten Mal beim alljährlichen Sommerfest dabei. Die Verabschiedung der Schulkinder fand ich vom ersten Jahr an sehr anrührend, aber Übung macht den Meister, so dass ich meinen Kloß im Hals bei der diesjährigen Verabschiedung eines rekordverdächtigen Dutzends recht gut unter Kontrolle hatte. Kaum zu glauben, aber was im ersten Jahr noch unendlich weit weg erschien, wird nächstes Jahr Wirklichkeit: Meine BM wird da vorne stehen und kein Kitakind mehr sein.

Nach dem Sommerfest ging BM noch ein paar Tage in die Kita, verbrachte zwischendurch schon einen ersten Ferientag im Wald, weil für Oma und Opa schon die Ferien begonnen hatten, und fuhr dann mit PL und meinen Eltern an die Ostsee. Leider hatten wir uns beim morgendlichen Frühstück bei meinem Bruder wohl etwas viel Zeit gelassen, denn die Urlauber stellten sich quasi sofort ganz hinten im Ferienstau an und brauchten unglaubliche acht Stunden bis zur Ostsee! Was für eine Tortur! Die Kinder hielten aber ganz gut durch. Im Urlaub angekommen gab es für BM eine Hiobsbotschaft. Ich dumme Nuss hatte zwar morgens noch mit ihr besprochen, dass wir unbedingt noch ihre Bettgefährten Igel, Igel, Flugzeug und Tuch einpacken müssten, hatte es dann aber nicht getan, weil BM sich überraschend ohne Trödeln angezogen hatte und ich irgendwie gar nicht mehr in ihrem Zimmer gewesen war. Ich hätte mich echt ohrfeigen können für meine Blödheit. So konnte ich meinem armen weinenden Mädchen über's Telefon nicht mal wirklich Trost spenden. Aber Oma und Opa bekamen das zum Glück ganz gut in den Griff. Am nächsten Tag gab es ein Ersatztuch und eine Kuschel-Möwe. Nach dem Ding musste es mich nicht wundern, dass ich auch noch verdächtigt wurde, dem kleinen Urlauber keine Schuhe eingepackt zu haben. Am zweiten Tag fanden diese sich dann aber im Spielzeugschrank an, wo BM sie hinter allerhand Püppikram versteckt hatte.

Die vier haben sich wieder einen sehr schönen Urlaub gemacht. Das durchwachsene Wetter von total verregnet bis zu fürchterlich heiß nutzten sie jeweils optimal aus, mal am Strand, mal mit Ausflügen, mal mit einfach nur spielen-spielen-spielen. Meine Eltern sind aber auch wirklich Profis im Urlaub mit ihren Enkelkindern.

Derweil genossen R., Zwee und ich zu Hause das Leben als Ein-Kind-Familie, wobei sich das Klischee "Ein Kind ist wie kein Kind" wirklich bewahrheitete. Vielleicht liegt es daran, dass BM immer erst sehr spät schläft und somit oft kein echtes Feierabendgefühl aufkommt bevor wir ins Bett gehen, vielleicht am geringeren Lärmpegel, wenn eben nur ein Kind Krach macht, vielleicht an den halbierten alltäglichen Pflichten. Jedenfalls hatten wir gefühlt viel mehr Zeit sowohl alleine als auch zu zweit bzw. zu dritt. Zwee schien die Exklusivzeit mit Mama und Papa auch sehr zu genießen.

Am Donnerstag fuhr R. zur Ostsee, um BM dort abzuholen. So kam auch Zwee zum ersten Mal in den Genuss eines ganzen Oma-Opa-Tages im Wald. Die Fremdelei gegenüber ihren lieben Verwandten scheint nun endgültig vorbei zu sein. Jedenfalls klappte alles problemlos und Zwee spielte den ganzen Tag zufrieden mit Oma und Opa bis ich sie Abends nach der Arbeit abholte. Da ging es schon sehr auf die Schlafenszeit zu, so dass Zwee zum ersten Mal an diesem Tag sehr doll weinen musste, als ich sie kurz noch mal an Oma übergab, um den Kinderwagen im Auto zu verstauen. Alle Dämme brachen, vielleicht dachte meine kleine Zwee, dass ich sie doch nicht mitnehmen würde. Im Auto beruhigte sie sich aber ganz schnell und äh-äh-äh-te immer nur, wenn ich aufhörte zu singen. Ganz spurlos ging der Tag dann doch nicht vorüber, denn Zwee konnte sich anschließend gar nicht vom Tag (oder von mir?) trennen und schlief erst nach 21 Uhr ein.

Wenige Minuten später konnte ich meine BM in die Arme schließen. Ich war so froh, dass sie wieder bei uns zu Hause war, weil ich sie schon ziemlich vermisst hatte.

Am nächsten Morgen startete R. mit den Kindern in den Wochenendausflug zum Spremberger Stausee anlässlich Uropas 85. Geburtstag. Ich folgte erst am Abend nach der Arbeit und kam gerade rechtzeitig an, um Zwee vorm Schlafengehen zu stillen. Während wir Erwachsenen (abzgl. R., der bei Zwee blieb) noch recht gemütlich beisammen saßen fand BM ein paar "Freunde" mit denen sie laut kreischend Verstecken spielte. Wir amüsierten uns alle köstlich, und ich war wieder einmal ziemlich stolz darauf, wie problemlos BM Anschluss fand, obwohl die anderen vier Kinder miteinander verwandt waren.

Am Samstag Morgen regnete es ein bisschen, so dass wir nicht im See baden konnten. Dafür waren BM und ich mit den Schwiegereltern in der Schwimmhalle, wo die kleine Badenixe uns lauthals umher scheuchte. Dann hatten wir einigen Spaß auf dem Spielplatz, wo BM wie ein Äffchen kletterte und Zwee immer wieder davon abgehalten werden musste, Sand zu essen. Wann wird sie das wohl endlich verinnerlichen? Die Programmpunkte Kaffee und ausgedehntes Abendessen verlangten den Kindern einiges an Geduld ab. Zum Glück hatte Oma ein tolles Stickerheft dabei. Außerdem spielte BM toll mit Cousin und Cousine soundsovielten Grades, obwohl die schon 11 und 13 sind.

Spät Abends machte ich dann mit meiner müden und überdrehten BM noch eine kleine Nachtwanderung mit der Laterne, die sie vom Uropa geschenkt bekommen hatte. Der Wald war ihr ein bisschen unheimlich, was BM aber nicht davon abhielt, mir in gewohnter Manier auf zauberhafte Weise ein Ohr abzukauen während wir Hand in Hand spazierten.



Mit Zwee mussten wir immer mal wieder ein halbes Stündchen im Zimmer verbringen, damit sie in Ruhe ein bisschen spielen konnte, oder sie draußen herumkrabbeln und Steinchen angucken lassen. Nur im Hochstuhl zu sitzen ist langweilig, und im Raum war es ihr wohl zu laut. Jedenfalls mochte sie mang den vielen Leuten weder spielen noch sitzen noch auf dem Arm sein.

Aus eben diesen Gründen war auch das Frühstück am Sonntag Morgen eher ungemütlich für uns Eltern. Beide Kinder waren vom ersten Augenöffnen an knatschig und ehrlich gesagt, waren wir sehr froh, als wir dann ins Auto steigen und nach Hause fahren konnten.

Jetzt habe ich eine Woche Urlaub, und ich freue mich darauf, viel Zeit mit meinen Lieblingsmenschen zu verbringen. Nach der ganzen Urlauberei ist BM noch ein bisschen durch den Wind, aber trotzdem hatten wir schon viel Spaß zusammen. Gestern fuhr BM mit ihrem neuen großen Fahrrad zum Spielplatz. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass sie damit sicherer fährt als mit dem kleineren Rad.

Auf dem Spielplatz trafen wir sowohl für BM als auch für Zwee allerhand Spielkameraden. Während BM mit den großen Kindern Fahrrad fuhr war Zwee erstaunlich offen gegenüber den Kindern und Eltern auf dem Kleinkinderspielplatz, auch wenn sie wie üblich die meiste Energie dahinein steckte, von mir unbemerkt schnell ein paar Handvoll Sand zu essen. Sie guckt dann immer kurz zu mir rüber ehe sie blitzschnell eine kleine Hand an den Mund führt. Sie weiß schon ganz genau, dass sie das nicht soll und findet den Sand im Mund auch nicht so toll. Aber scheinbar meint sie dennoch, dass ihre Untersuchungen in dieser Hinsicht noch nicht abgeschlossen sind.

Lauflerner

Am 19. Juli 2015, d.h. mit ziemlich genau 14,5 Monaten, machte unsere Zwee ihre ersten freien Schritte. Es war ein Sonntag und sie hatte schon seit ein paar Tagen immer mal wieder aus Versehen kurz frei gestanden und einen halben Schritt gemacht bevor sie dann wieder auf die Knie ging.

Am dem Vormittag hatte Zwee nicht gemerkt, dass ihr Papa zum Joggen das Haus verlassen hatte. Irgendwie glaubte sie wohl, dass er noch im Bad sei. Jedenfalls krabbelte sie irgendwann zielstrebig aus ihrem Zimmer zur Badtür, stellte sich hin um die Tür aufzuschubsen, stellte enttäuscht fest, dass ihr Papa doch nicht da war und rief noch ein paar Mal "Bapa?!". Dann hielt sie sich erst am Türrahmen zum Bad fest, um in Richtung ihres Zimmers zurückzulaufen. Als sie dort an der Tür angekommen war lief Zwee tatsächlich drei Schritte in ihr Zimmer hinein bevor sie merkte was sie da tat und lieber schnell weiter krabbelte.

Am Nachmittag toppte sie die diese Performance dann, indem sie gleich sieben oder acht freie Wackelschrittchen machte - als vorbildliche Tochter im Beisein beider Eltern.

In den kommenden Tagen gab es immer mal wieder ein paar Schrittchen, aber eigentlich hat Zwee die Laufübungen weitestgehend wieder eingestellt. Aber diese Ruhe vor dem Sturm kennen wir ja schon. Derweil krabbelt Zwee eben immer noch am liebsten bzw. läuft an Möbeln entlang. Mittlerweile läuft sie auch sehr ausdauernd an der Hand, gern auch mit BM, die sich jedoch noch nicht so recht zügeln kann und das Schwesterchen dann oft zu schwungvoll hinter sich herzieht. Es ist wirklich herzallerliebst, den beiden dabei zuzusehen.



Es hat zwar nichts mit Laufen zu tun, aber generell habe ich das Gefühl, dass die beiden gerade ein neues Level des Miteinander-Spielens erreicht haben. Nun ist es nicht mehr nur immer BM, die ihrer kleinen Schwester irgendein Spiel erklärt und oft enttäuscht ist, wenn Zwee sie dabei völlig ignoriert bzw. sowieso nicht verstehen kann, was von ihr erwartet wird. Ich habe den Eindruck, dass Zwee nun öfter gezielt BMs Nähe sucht und irgendwie mitmischen will, anstatt sie nur staunend anzugucken. Für BM wird es nun auch langsam unterhaltsamer, wenn sie mit einem Winken, Lachen und fröhlichem Babygequatsche belohnt wird.

Donnerstag, 16. Juli 2015

So mag ich meinen Feierabend

Als ich von der Arbeit nach Hause kam "übte" Zwee gerade vorm Haus Puky-fahren, d.h. sie schob sich damit rückwärts. Schon von weitem erkannte sie mich, winkte und "äh-äh"-te mir wild zu. R., Zwee und ich gingen dann nebst Zwillingspapa in unseren Garten, wo Zwee sich erst einvernehmlich mit mir ein Eis teilte und dann zuckersüß spielte. Während wir Großen auf dem Rasen sitzend einen wohlverdienten Feierabend tranken entfernte Zwee sich heute mal wieder höchstens eine Nabelschnurlänge von mir. Zwischendurch staunte die kleine Elster immer wieder meine Kette an, lief um mich herum und schnalzte mir Küsschen zu.

Wir gingen dann beide nach oben zum Bettfertigmachen. Zwee freute sich wie üblich sehr über ihre Zahnbürste und kletterte damit schnurstracks in die Dusche. Ja, mittlerweile klettert Zwee schon echt toll, und die Dusche hat es ihr besonders angetan. Nach dem Stillen spielte Zwee im Schlafanzug erst noch ganz unschuldig und war dann plötzlich verschwunden... Ich fand sie dann wieder in der Dusche, wo sie fröhlich immer wieder ihre Musikraupe anmachte.

BM war heute im Wald gewesen, weil Oma und Opa schon Ferien haben. Es ist leider meistens so, dass sie danach ziemlich durch den Wind und zickig ist. Heute war BM aber guter Dinge. Da Zwee gestern erst gegen 21 Uhr! eingeschlafen war, hatte ich gestern keine Zeit für BM gehabt. Umso schöner war es, mit ihr noch ein bisschen zu spielen, gemeinsam ein Freundebuch auszufüllen und dann gemütlich Abendbrot zu essen (Für BM war es natürlich das zweite, was ihrem Appetit aber keinen Abbruch tat).

Zuletzt wollten wir noch eine Runde Memory spielen. Da BMs Hausschuhe wie immer beim Essen unter den Tisch gefallen war, wurde BM von R. zurückgepfiffen als sie es sich schon am Couchtisch bequem gemacht hatte. Üblicherweise hätte sie an dieser Stelle nölen müssen.

Tatsächlich antwortete sie ganz trocken: "Mann! Das ist doof gelaufen!"

Mittwoch, 15. Juli 2015

14 Monate Zwee

Ich sitze mit Zwee im Arm beim abendlichen Stillen und candycrushe derweil ein wenig vor mich hin. Als ich nicht gleich merke, dass Zwee fertig ist mit Trinken, sagt sie laut „Eeh!“ (Ei-ei!) und streicht mir mit einem kleinen schwitzigen Patschehändchen seitlich über das Gesicht. Als ich mich ihr lachend zuwende, freut sie sich und schickt mir ein Luftküsschen a la Zwee, d.h. sie schnalzt mit der Zunge und macht somit ein Küsschen-Geräusch. Ich könnte sie fressen!

Zwee ist nun schon 14 Monate alt und auch wenn ich sie immer noch als mein kleines Baby sehe, gibt sie sich große Mühe, uns jeden Tag zu zeigen, was sie Neues kann. Da ich nun nicht mehr den ganzen Tag mit ihr verbringe, ist Zwee oft schon kuschelig oder nicht mehr ganz gut gelaunt, wenn ich nach Hause komme. Daher sehe ich ihre neuen Errungenschaften manchmal erst, wenn sie diese schon eine ein paar Tage fleißig üben konnte. Immerhin berichtet R. mir immer alles, trotzdem ist es immer noch seltsam für mich, Zwee nicht auf jedem Schritt zu begleiten.

Apropos Schritte. An Möbeln entlang und mit dem Lauflernwagen läuft Zwee nun ja schon eine zeitlang sehr sicher. Auch an zwei Händen oder mittlerweile auch nur an einer Hand läuft sie mittlerweile gerne und freut sich dabei ganz doll über ihre Möglichkeiten. Alleine laufen mag sie noch nicht, aber immer öfter steht sie ein paar Sekunden frei – bislang noch nicht mit Absicht, sondern eher zufällig, weil sie z.B. einen Gegenstand in die andere Hand wechselt und vergisst, sich gleich wieder mit der freien Hand festzuhalten. Gestern Abend lag ich auf ihrem Spielteppich, BM saß im Stillstuhl und Zwee spielte irgendwie zwischen uns beiden hin und her. Irgendwann stand sie dann plötzlich völlig frei zwischen uns, und zwar so lange, dass ich es BM zurufen konnte, die ihre kleine Schwester gleich laut bejubelte. Zwee war sichtlich überrascht und freute sich so sehr, dass sie auf den Windelpo plumpste. Also, es wird.

Mittlerweile kann Zwee schon ziemlich gut klettern und schafft es nun schon die ganze Treppe hinauf. So langsam versteht sie auch, dass sie das nicht alleine darf. Darum rief sie heute ihren Papa bis er kam und sie nach oben begleitete. 

Zwee packt gern Sachen aus und ein, sortiert und stapelt schon richtig gut. Heute Abend steckte sie wieder unermüdlich Kugeln und andere Gegenstände in ihre Klopfbank. Weil sie dann noch gar nicht müde war, tobte Zwee noch ein bisschen mit ihrer Schwester, lief kurz an deren Hand und stand dann ganz lässig neben ihr. Wie sie da so nebeneinander standen konnte ich mir gut vorstellen, wie die beiden Schwestern in den kommenden Jahren zusammen aussehen werden. Und ich freue mich riesig darauf, die beiden gemeinsam aufwachsen zu sehen. 



Wie damals schon bei BM finde ich es besonders faszinierend wie Zwee täglich mehr versteht und sich besser mitteilen kann, ohne im eigentlichen Sinne Wörter zu sprechen (außer Mama, Bapa, da und Ball). Am liebsten spielt sie zurzeit mit ihren Tieren bzw. schaut sich diese in Büchern an. Der Elefant scheint ihr persönlicher Liebling zu sein. Den zeigt sie auch immer auf ihrer Wickelunterlage und sagt „Ma!“. Dann muss man ihr sagen, dass das der Elefant ist und dass der Törrööö macht. Wenn Zwee auf den Elefanten zeigt und dabei mit dem Köpfchen wippt, soll man ihr das Elefantenlied vorsingen. „Ma!“ heißt also, dass man Tiergeräusche vormachen soll.

Immer öfter haben ihre Nicht-Wörter schon die richtige Klangmelodie, so dass man das Wau oder Nak-nak schon fast hören kann. Zwee sagt „Na!“ und meint eine Nase (aber immer noch nicht die eigene) und soetwas ähnliches wie "Wa" für Wasser/Flasche. Na-na-na-na sagt sie und wedelt dabei wild mit den Händchen, wenn sie etwas bestimmtes essen will. Wenn das dann aber Pfeffer oder etwas anderes ist, dass sie nicht haben kann darf, dann macht sie das Näschen kraus und ruft wütend ein quietschiges „dadadada!! eeeeeeeehhhhh!!“.

Zwee nickt auf ganz eigentümliche Weise mit dem Kopf, d.h. sie nickt weniger als dass sie mit dem ganzen Köpfchen wippt. Außerdem wedelt sie mit den Ärmchen, klatscht und lacht, wenn sie uns ihre Zustimmung mitteilen will. Neulich „tanzte“ Zwee im Hochstuhl zu Helene Fischers „Atemlos“, indem sie ihr ganzes Freude-Repertoir zeigte und dazu noch wild mit den Beinchen strampelte. Ich habe Tränen gelacht.

Mittlerweile ist Zwee ihren Omas und Opas gegenüber schon um einiges aufgeschlossener geworden, worüber wir uns alle sehr freuen - nicht zuletzt, weil nun ihr letzter Monat zu Hause angebrochen ist bevor sie in die Kita kommt. Das wird für Zwee sicherlich noch einmal eine große Umstellung. Mittlerweile glaube ich aber, dass sie auch bald dazu bereit ist. Spätestens ab Ende September wird Zwee dann "Vollzeit" in die Kita gehen und bei den Oma-Opa-Tagen mitmachen. 

Die Nächte sind zur Zeit wieder etwas unruhiger. Vielleicht weil Zwee still und heimlich zwei Backenzähnchen bekommen hat, die ich am Sonntag zufällig erfühlen konnte. Ich frage mich nur, wann es mal wieder mit der unteren Kauleiste weitergeht. 



14 Monate haben wir unsere Zwee nun schon bei uns. In meiner Vorstellung ist sie immer noch mein kleines Mini-Baby, doch in Wirklichkeit ist sie längst ein richtiger Mensch mit ganz eigener, wunderbarer Persönlichkeit geworden. 

Dienstag, 14. Juli 2015

Gute-Nacht-Wünsche

BM gerade nach einer ausgiebigen Kuschel- und Quasseleinheit in ihrem Bett:

Mama,  träum was Schönes von mihiiir! Dass ich ein Einhorn bin. Und dass Zwee auch so ein Pferd ist wie ich. Also so ein Einhorn.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Abstillen oder was?

Letzte Woche war ich dienstreisebedingt eine Nacht nicht zu Hause. R. und ich waren ziemlich angespannt und mein Kopfkino spielte immer wieder Bilder von einer verzweifelt weinenden Zwee ab. So kam es zum Glück nicht. Natürlich war Zwee in der Nacht auch mal traurig, ließ sich aber auch ohne Stillen gut beruhigen. Derweil platzten mir im Süden Deutschlands fast die Brüste. Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet, weil ich den Eindruck hatte, dass Zwee mittlerweile Nachts zwar oft aber wenig trank. Zum Glück hatte ich sicherheitshalber eine Milchpumpe eingepackt und pumpte in kürzester Zeit und nur um ein wenig Druck zu nehmen ohne allzu sehr zusätzlich anzuregen Abends und morgens jeweils 70 ml ab. Ich denke, dass tatsächlich mindestens das Doppelte drin gewesen wäre, d.h. Zwee trank also schätzungsweise Abends und Nachts noch mindestens 300 ml.

Die eine milchfreie Nacht hatte den wunderbaren Effekt, dass Zwee wieder etwas besser schlief und seitdem Nachts nur noch zwei Mal gestillt werden muss. Für mich ist das schon ziemlich erholsam. Vor allem kommen wir nun ohne das ständige Nuckeln in den frühen Morgenstunden aus, so dass ich mich morgens auch wieder besser aus dem Bett und zur Arbeit schleichen kann, ohne dass BM weinen muss.

Das abendliche Stillen finde ich immer noch richtig schön und im Moment auch  noch wichtig, weil Zwee Milch aus der Flasche doof findet. Doch es geht auch ohne – so ja auch am Samstag als meine Eltern Zwee ohne jegliche Milch ins Bett brachten.

So langsam aber sicher sollten wir aber wohl daran arbeiten, dass Zwee noch etwas mehr Zeit im eigenen Bett verbringt. Im Moment schläft sie zwischen 19 und 20 Uhr auf dem Arm ein. Dann legen wir sie in ihr Bettchen. Dann schläft sie erstmal eine ganze Weile ganz gut. Irgendwann zwischen 23 und 1 Uhr wird sie wach, wird gestillt und schläft dann im Babybay weiter. Vorbei sind aber die Zeiten, in denen sie da einfach ruhig auf dem Rücken liegend schlief. Mittlerweile dreht Zwee sich wie ein Propeller, stößt sich am Rand und setzt sich auch mal hin, was bei dem niedrigen Gitter gefährlich ist. Jedenfalls kann ich so nicht mehr beruhigt schlafen. Außerdem zieht das Babybay ja bald um zum kleinen Babycousin. Am Wochenende werde ich also mal versuchen, mich aufzuraffen und Zwee im Kinderzimmer zu stillen und dort wieder ins Bett zu legen. Watch this space.

Dienstag, 7. Juli 2015

Hitzewochenende

Das heißeste Wochenende seit sonst wann liegt hinter uns. Ich stehe ja gar nicht auf solche Hitze, aber das Wochenende war trotzdem sehr schön.

Nach einem kurzen Aufenthalt bei diesjährigen Mitarbeiterfest düste ich schnell nach Hause, um noch ein bisschen Zeit mit meinem großen Mädchen zu verbringen. Ich ließ mir in kürzester Zeit beide Ohren abkauen, duschte und frisierte BM neu und dann ging es um 18:30 Uhr wieder in die Kita zu ihrer allerersten Kitaübernachtung. Während R. und ich den verhältnismäßig frühen Ein-Kind-Feierabend genossen, wurde in der Kita gegrillt, ein Taschenlampenausflug in den Wald gemacht, alle Kinder nochmal geduscht, gemeinsam "Karlsson auf dem Dach" geguckt und irgendwann nach Mitternacht auch geschlafen. BM hatte richtig viel Spaß bei diesem Abenteuer, auch wenn sie einmal kurz Heimweh hatte und kurz weinen musste. Außerdem fand sie den Film gruselig - wie alle Filme, die sie zum ersten Mal sieht. Ihre Erzieherin fasste es recht treffen zusammen: BM ging bei jeder Szene vom schlimmstmöglichen Ausgang aus, z.B. als in einer Szene Ball gespielt wurde, fragte BM besorgt, ob der Ball jetzt auf die Straße rollen würde. Die Nacht über musste immer mal wieder das eine oder andere Kind zur Toilette begleitet oder ein bisschen getröstet werden. BM schlief aber wohl sehr gut - wenn auch mit dem Oberkörper auf dem Linoleum.

Am Samstag Morgen schlichen alle Eltern sich in die Kita und bereiteten ein üppiges Frühstück im Garten vor. Die Kinder machten ganz schön große Augen als sie aus dem Haus traten und ihre Familien sahen. Obwohl BM nur eine Nacht weg war, war ich ganz schön aufgeregt wegen dieser Übernachtung und richtig froh mein großes Mädchen wieder in die Arme schließen zu können. Nach dem Frühstück und ein bisschen Spielen im Kitagarten, wo beide Kinder sich in kürzester Zeit total einsauten (und Zwee reichlich schwarzen Sand aß), fuhren Zwee und ich los, um ihren bestellten neuen Kindersitz abzuholen. Bei gut 35°C verbrachten wir dann den Rest des Tages im Haus, wo immerhin nur 25°C herrschten. BM machte einen zweistündigen Mittagsschlaf, um ihren Kita-Jetlag loszuwerden, während Zwee nach nur einer Stunde aufgewacht war. Nein, natürlich schliefen die Kinder nicht gleichzeitig. Derweil war R. mit seiner Familie bei einer Stadionführung in der Alten Försterei.

Der Nachmittag verging dann schnell mit Spielen, und um 17 Uhr kamen meine Eltern, um auf die Kinder aufzupassen - und zum ersten Mal Zwee ins Bett zu bringen - damit R. und ich zum Beatsteaks-Konzert in der Wuhlheide gehen konnten. Den ganzen Tag über war ich unentschlossen, ob ich wirklich gehen sollte, weil Zwee sich an den letzten Abenden so gar nicht vom Tag trennen konnte und immer viel geweint hatte. Letztendlich waren meine Besorgnisse total umsonst. Nach ihrem kurzen Mittagsschlaf war Zwee Abends so knülle, dass sie innerhalb einer Minute einschlief - und zwar bei meiner Mutti in der Manduca. Ich habe mich irgendwie total darüber gefreut, dass Mutti die Manduca mal ausprobiert hat. BM bereitete meinen Eltern noch einen längeren Abend, war aber auch sehr lieb.

Währenddessen hatte ich mit R, seinem Vati, Kimmy und A aus B einen tollen Abend mit den Beatsteaks aus Berlin. Hatte ich eigentlich mal erwähnt wie sexy mein Mann aussieht, wenn er sich so über Musik freut und richtig mitfeiert? Ist jedenfalls so.

Außerdem war dieses Konzert auch ein romantischer Anlass, denn vor ziemlich genau vier Jahren beschwatzte an ziemlich genau der gleichen Stelle beim Beatsteaks-Konzert ein recht trunkiger R. einen der mobilen Bierverkäufer und steckte ihm zu guter Letzt Kimmys Nummer zu. Vier Jahre später waren nicht nur die beiden zusammen auf dem Konzert sondern brachten auch noch unseren kleinen Babyneffen gut eingekuschelt in Kimmys Bauch mit.


Den Sonntag verbrachten wir bei bulligen 38°C im Wald. Dorthin fuhren wir zum ersten Mal mit beiden Kindern hinten im Auto - Zwee im nigelnagelneuen Kindersitz - und ich endlich mal wieder vorn bei meinem Ehemann. Zwee gefiel die Fahrt ziemlich gut, nicht zuletzt wohl auch, weil BM Quatsch mit ihr machte.

Im Wald hatten beide Kinder richtig viel Spaß im See und waren kaum heraus zu bekommen. Es war aber auch so warm, dass sie eigentlich gar nicht frieren konnten. BM übte mit Oma und Opa fleißig Schwimmen. Die Sache mit den Armen bekommt sie schon ganz hin, nur mit der Beinarbeit hapert es noch. Außerdem fand sie eine neue Freundin, die auch im September fünf wird. Fortan spielten die beiden schön zusammen im flachen Wasser und auf dem Spielplatz. Unglaublich, wie groß und selbständig meine BM schon ist. (Na gut, jetzt gerade  jault sie gerade wegen Phantom-Aua a.k.a. Nicht-Schlafen-Wollen und geht mir damit gehörig auf den Zünder.)
Unsere Zwee ist eine richtiger Wasserfloh, quietschte und planschte vergnüglich im Wasser und ließ sich nur unter lautstarkem Protest irgendwann wieder herausholen.
Zwischendurch zeigte sie immer wieder auf Vögelchen und sagte "Ma!" - ihre Aufforderung an uns, ihr die Tiergeräusche vorzumachen. Während wir Mittagsruhe machten spielte Zwee, die bereits geschlafen hatte, ganz fröhlich mit Oma und Opa und zeigte sich somit bei beiden Großelternpaaren dieses Wochenende sehr vorbildlich offen. Anscheinend hat Zwees ausgedehnte Fremdelphase nun doch langsam ein Ende.

Jedenfalls war es ein rundum schönes Wochenende. Ich hatte endlich mal wieder das Gefühl, genug Zeit mit und für R., BM und Zwee zu haben.