Montag, 22. Juni 2015

1 Jahr, 1 Monat, 2 Wochen & 4 Tage

Nachdem die Ereignisse uns in den letzten Wochen ziemlich überrollt haben, wird es nun aber höchste Zeit, mal wieder ein kleines Status-Update über unser kleinstes Familienmitglied zu schreiben. Schließlich hat sich auch in Zwees Leben so einiges Aufwühlendes getan.

Kurz ein paar Daten: Mit 13 Monaten wog sie beim Impfen glatte 9 kg. Gewachsen ist Zwee auf jeden Fall auch, denn Größe 80 passt nun wie angegossen und wird hier und da sogar schon etwas knapp.

Zwee ist immer noch ein Krabbelkind, steht nun aber sehr gerne und routiniert beim Spielen herum und läuft flink an Möbeln entlang. Sie lehnt sich aber immer noch sehr auf die Händchen. Wenn sie dann aus Versehen loslässt, plumpst sie auch gleich auf den Windelpo. Letzten Freitag überraschte sie uns, indem sie mir anderthalb Schritte in die Arme fiel, dass war aber wohl eher ein Zufall. Trotzdem wirkt Zwee nun schon ganz schön groß, wenn sie so dasteht und spielt.

Als wir auf Mallorca unser zweites Urlaubshäuschen bezogen, sah Zwee die Treppe und fing prompt an hochzuklettern. Wir waren ein bisschen entsetzt, sind nun aber ganz froh, dass sie das Treppenklettern danach wieder weitgehend eingestellt hat. Nun üben wir also mit ihr, dass sie nicht alleine hochklettern soll und hoffen ein bisschen, dass wir vielleicht darauf verzichten können, das ganze Haus wieder mit Treppengittern auszustatten.

Ich finde, Zwee ist schon ganz schön geschickt. Sie kann Stapelringe stapeln und schon ziemlich gut Formen in Kästen einsortieren. Sie untersucht gern Schrauben und allerhand kleine Futzelteile. Es ist zu süß, wenn Zwee versucht Essen (z.B. eine Erbse) auf einen Löffel zu legen, schafft es aber schon sehr gut, den Löffel in den Mund zu führen. Außerdem hält sie jetzt - zu meiner großen Begeisterung - ihr Söckchen ans Füßchen, wenn ich ihr sage, dass sie es mal wieder anziehen soll. Zwees liebster Körperteil ist die "Nanana"-Nase. Allerdings zeigt sie die nur bei uns, an Püppi oder Kuscheltieren, niemals jedoch an sich selbst.

Unser Mädchen ist ein richtiges Plappermäulchen. Mama und Papa sagt sie am liebsten. Triumphierend ruft sie "Baaa!", immer wenn sie einen Ball sieht. Ich glaube, ihre Begeisterung rührt zu gleichen Teilen daher, dass sie wirklich gerne mit Bällen spielt und dass sie sich so freut, dass Wort sagen zu können. Dazwischen plappert Zwee "dadadada" und allerhand andere, meist auf "aaa" endende Sätze. Wenn sie etwas haben möchte, zeigt sie darauf und wippt mit den Ärmchen wedelnd aufmunternd auf und ab bis wir ihrem Wunsch nachkommen. So nimmt sie ihre Tiere in die Hand und fordert uns wippend auf, die Tiergeräusche vorzumachen. "Meh" sagt bei ihr nicht nur das Schaf sondern auch die Kuh, und R. hat heute etwas "Wauwau"-ähnliches von Zwee gehört.

Macht man hingegen nicht, was Zwee möchte, weil sie zum Beispiel die Ketchupflasche nicht haben soll oder weil wir einfach nicht verstehen, was sie meint, macht Zwee sich schnell zum Flitzebogen und spannt die Ärmchen vor lauter Ärger an. Ich habe das Gefühl, dass wir hier ein ziemliches Trotzköpfchen bekommen werden, auch wenn Zwee in der Regel immer noch ein recht ruhiges Kind ist.

Nachdem Zwee sich bis kurz vor ihrem ersten Geburtstag auf Rasen, Sand und Steinen nicht allzu wohl fühlte ist sie nun mit viel Begeisterung draußen. Vor allem das Planschbecken hat es unserem kleinen Entchen sehr angetan. Überhaupt findet sie Wasser richtig toll. Und Bälle. Aber das sagte ich ja schon. Außerdem immer noch alles, was rasselt oder sonstwie Krach Musik macht.

Seit dem 4. Juni gehöre ich nun ja wieder zur arbeitenden Bevölkerung während R. nun hauptberuflich Papa ist. Die beiden kommen selbstverständlich und erwartungsgemäß prima miteinander aus. Ich finde, es tut R. so richtig gut, sich mal ganz auf die Kinder konzentrieren zu können. Diese Mischung aus geregeltem Tagesablauf und doch ständiger Flexibilität, weil eben doch alles anders kommt, ist für R. - der sonst seinen Tag immer minutiös plant und sich auch daran hält - wohl mal eine ganz neue Erfahrung. Gleichzeitig entwickelt er nun ein besseres Gefühl für manche Dinge, wo er sonst immer eher mich gefragt hätte.

Zwee hat auch richtig viel Spaß mit ihrem Papa. Die beiden machen ganz viel Quatsch zusammen, gehen zusammen joggen und spielen, spielen, spielen. Dennoch merkt man, dass ich ihr sehr fehle. Na klar, dass soll ja irgendwie auch so sein, aber trotzdem tut Zwee mir immer sehr leid, wenn sie vor Erleichterung darüber, dass ich doch wieder nach Hause gekommen bin, erstmal ein bisschen weinen muss.

Kurz vorm Urlaub hätte ich fast mal geschrieben, dass wir tagsüber abgestillt haben. An den Wochenenden stille ich dann aber doch oft noch einmal am Tag, weil wir beide das eben gern haben. Abends hat Zwee immer ganz großen Durst, obwohl sie mittlerweile endlich ganz gut Wasser aus der Trinklernflasche trinkt. Wir bieten ihr nun Abends auch immer Milch aus der Flasche an, aber die findet sie überhaupt nicht gut. Nein, Abends muss es immer noch die Brust sein. Nachts ist Zwee nun auch wieder unruhiger, vielleicht weil sie sichergehen will, dass ich noch da bin. Dann lässt sie sich von mir auch nur durch Stillen beruhigen, während sie bei R. manchmal auch mit etwas herumtragen wieder einschläft. Ich bin hin und her gerissen, denn einerseits finde ich knapp 14 Monate Stillzeit eigentlich lange genug, andererseits genießen wir beide die Zeit immer noch sehr. Zwee trinkt auch immer noch sehr entspannt und ohne zu zappeln oder gar mit ihren 6 Zähnchen zu beißen. Und dann macht sie jetzt oft ganz zärtlich ei-ei an meinem Gesicht, mein zauberhafter kleiner Mensch!

Nun muss ich allerdings nächste Woche über Nacht auf Dienstreise, so dass Zwee dann auf jeden Fall mal zwei Tage und vor allem eine Nacht ohne mich auskommen muss. Mal gucken, ob sich das mit dem Stillen dann nicht vielleicht recht schnell erledigt. Mein armes Baby und mein armer Mann haben da aber bestimmt eine sehr unruhige Nacht vor sich.

Grundsätzlich bin ich aber sehr froh, dass Zwee noch zu Hause bei R. ist. Es ist mir damals auch sehr schwer gefallen, BM in der Kita abzugeben, aber bei Zwee habe ich wirklich das Gefühl, dass sie noch nicht ganz bereit dafür wäre. Die zusätzlichen Monate zu Hause tun ihr sehr gut. Bei ihrem Papa ist Zwee bestens aufgehoben, so dass diese erste kleine Abnabelung von mir ihr so leicht wie möglich gemacht wird und sie sich schrittweise daran gewöhnen kann, ihr Vertrauen etwas breiter zu streuen.


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