Samstag, 4. April 2015

Elf Monate Zwee

Mit elf Monaten ist unsere Zwee nun endlich wieder richtig gesund und sie selbst - nämlich ein absoluter Sonnenschein. Beim Spielen quietscht und kichert sie ständig vor sich hin. Wenn sie uns sieht, schenkt sie uns ihr zauberhaftes, breitestes Lächeln. Der süße Grinsemund, die runden Bäckchen, das kleine Grübchen an der linken Wange - ich könnte meine Zwee ständig nur abknutschen. Man merkt auch, dass Zwee dabei ist, ein "richtiger" kleiner Mensch zu werden, sie wirkt kaum noch wie ein Baby.

Zwee hat in den letzten Tagen einige Standardgadgets zu ihrem Können hinzugefügt. Sie kniet immer selbstverständlicher, stellt oft einen Fuß auf. Als R. heute neben ihr auf dem Boden lag, drückte sie sich an seinem Oberkörper zum ersten Mal hoch in einen wackeligen Stand. Kurz darauf tat sie dasselbe an der Treppe. Bislang hatte sie kein Interesse am Stehen gezeigt, war offenbar mit Krabbeln und Knien total zufrieden. Das passt wieder einmal in unsere Annahme, dass Zwee eine recht genügsame und gemütliche Art hat. Mal sehen, ob wir das in ein paar Monaten oder Jahren immer noch so sehen. Es ist übrigens sehr interessant, dass Zwee sich immer noch nur im größten Notfall im Liegen dreht. Ich habe sie testweise jetzt mal öfter auf den Rücken gelegt anstatt sie im Vierfüßlerstand auf den Boden zu setzen. So lag sie dann immer erstmal ein paar Minuten da und spielte im Liegen bevor sie sich bequemte sich umzudrehen und hinzusetzen.

Hatte ich schon mal über Zwees Winken berichtet? Sie macht das ja schon eine ganze Weile, aber besonders niedlich, denn sie winkt nicht mit dem Händchen sondern schwingt dabei den ganzen Arm soweit es geht hin und her. Sie winkt auch ungefragt gern ihren Menschen, vor allem aber, muss sie immer doll winken, wenn wir aus ihrem Fenster sehen. Keine Ahnung, wen sie damit grüßen will. Die große weite Welt vielleicht?

Ganz neu ist seit wenigen Tagen das Klatschen. Sie fand es schon lange toll, wenn ich in die Hände klatschte. Bei Backe-Backe-Kuchen griff sie immer meine Daumen und machte mit. Dinge schlug sie schon lange zusammen, nur selber klatschen wollte sie nicht... bis sie es dann ohne Fehlversuche einfach so tat. Jetzt klatscht sie besonders gern, wenn ihre große Schwester vorbei tobt.

Und ebenfalls diese Woche fing Zwee an zu "tanzen". Sie hat einen musikmachenden Autoschlüssel, den sie ganz toll findet. Sie drückt darauf herum, um ihn anzuschalten, und wippt dann (im Sitzen natürlich) mit. Das sieht so niedlich aus! Bald wird sie wohl mit BM zusammen "Vorstellungen" machen.

Das alles passierte innerhalb weniger Tage nachdem Zwee endlich gesund geworden war. Wahrscheinlich hatte das kleine Körperchen davor einfach zuviel mit sich selbst zu tun, so dass sie sich die neuen Eroberungen erstmal aufhob.

Zu all dem Kranksein kamen dann noch drei weitere Zähnchen, wobei ich nicht sagen kann, ob Zwee das gemerkt hat, denn sie war ja über zwei Wochen lang ziemlich krank und sowieso unleidlich. Sie findet die Zähne aber anscheinend ziemlich cool, denn sie knirscht damit, was das Zeug hält.


Mit den Zähnchen kam auch der Wunsch nach festerer Nahrung. Genau genommen hätte Zwee wohl gern immer das, was wir auf dem Teller haben. Dann wedelt sie mit den Ärmchen - das sieht aus als ob ein Küken mit den kleinen Flügel flattert - oder klatscht in die Hände. Bekommt sie das dann nicht, meckert und kreischt sie sehr eindringlich. Überhaupt ist es recht neu, dass sie ihrem Unmut so deutlich und laut Ausdruck gibt. Leider ist eben nicht alles für sie geeignet bzw. sie schafft es auch noch nicht, sich z.B. an Stulle satt zu essen. Nichtsdestotrotz "isst" (a.k.a. speichelt ein) sie alles, was kein Brei ist, mit großer Leidenschaft. Meist bekommt sie daher nun etwas zum kauen in die Hand und wird anschließend bzw. zwischenher mit Brei gefüttert, damit sie auch satt wird. Dabei müssen wir nun aber immer einen normalen Teelöffel zum Füttern nehmen, denn Plastiklöffel sind schließlich nur was für Babys und daher doof. Ich glaube, wir bekommen hier einen recht guten Esser, auch wenn Zwee zur Zeit nicht so sehr für das Mittagessen zu begeistern ist. Über den Reinigungsaufwand von Zwee, ihrer Klamotten, des Hochstuhls und des Bodens in einem 1-Meter-Radius um sie herum mag ich nichts schreiben. Eingespeichelte Stulle und so. Bäh!

Mit dem Trinken hapert es immer noch. Am besten klappt es zur Zeit mit einer Kindertasse mit Schnabelaufsatz (also ohne Ventil), weil das Wasser da eben einfach heraus läuft und nicht gesaugt werden muss. Nach ein paar einzelnen Schlucken lässt Zwee das Wasser dann aber leider ebenso einfach wieder aus dem Mund heraus laufen. Mittlerweile bin ich darüber schon ganz schön verzweifelt.

Somit wird Zwee also immer noch etwa drei Mal am Tag und recht viele Male in der Nacht gestillt. Ich will noch gar nicht abstillen, Zwee ist offenbar auch noch nicht soweit, aber langsam wünschte ich mir wirklich, dass sie für ihren Flüssigkeitshaushalt nicht mehr von mir abhängig wäre.

Nun stecken wir also in Zwees letztem Babymonat, und ich bin schon ein bisschen wehmütig, weil sie gar kein Minibaby mehr ist. Ich denke auch viel an die Zeit vor einem Jahr zurück. So doof das auch alles war (und so sehr ich auch immer noch daran knabbere), kann ich mir doch kaum noch vorstellen, dass Zwee jemals nicht bei uns war. Mein Sonnenschein, mein kleines, kuscheliges, lachendes Baby.

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