Samstag, 7. März 2015

Strohwitwendings für Fortgeschrittene

Auch wenn R. nun schon seit einer Woche zurück ist, möchte ich wenigstens kurz etwas über die acht langen Tage ohne ihn aufschreiben. Nachdem R. am Samstag Morgen abgereist war, gingen wir Mädels mit meiner Mutti shoppen. Da ich BM eine Freude machen wollte, gab es unter anderem Kleidchen mit Elsa-Aufdrucken und neue Klackerschuhe a.k.a. Verkleidungsschuhe, weil ihre alten mittlerweile irreparabel zerschlissen waren. Wir verbrachten dann einen gemütlichen Tag im Dorf mit meinen Eltern. Am Sonntag machte BM einen Ausflug mit R.s Eltern zum Müggelturm während ich mir einen ruhigen Tag mit Zwee machte. 

Am Montag wachte BM auf und fragte noch mit geschlossenen Augen, ob Papa wieder da sei, denn sie habe geträumt, dass sie ihn gehört habe. Leider, leider noch lange nicht. Dafür musste sie nicht in die Kita, denn eigentlich wollte uns FrauMama besuchen. Diesmal wollten wir nicht nur die Babys sondern auch mal unsere Großen wieder zusammen führen, denn unsere ursprünglichen BKG-Babys haben sich seit locker zwei Jahren nicht mehr gesehen. Leider hatte Minimann Scharlach, so dass wir BMs freien Tag ohne Besuch, aber sehr einvernehmlich zu dritt verbrachten. BM nutzte den Tag, um ausgiebig - na, was wohl - Elsa zu spielen. 

Am Dienstag schlug dann Murphy zu. Mein Vati, der BM aus der Kita abgeholt hatte, schickte mir ein Foto meines im Auto schlafendes Kindes zu. Ich hörte die Nachtigall sehr laut trapsen. Tatsächlich brachten mir meine Eltern dann ein weinendes Fieberkind nach Hause - just zu der abendlichen Zeit, zu der auch Zwee immer schon ein bisschen weinen muss, weil sie total knülle ist. Zum Glück halfen mir meine Eltern dann noch, BM bettfertig zu machen während ich Zwee in Windeseile fütterte und bettfertig machte. So brachten sie uns dann noch nach oben ins Schlafzimmer bevor sie sich aus dem Haus schlichen. Dort angekommen schlief erstmal kein Kind. BM musste wegen Kopfweh und Fieber wimmern und weinen, und Zwee fand es so lustig, dass BM da war, dass sie keineswegs schlafen wollte. So zog sich das dann eigentlich durch die ganze Nacht. Immer war mindestens ein Kind wach. BM träumte schlecht und wältze sich umher. Zwee wollte nicht nur mal wieder stündlich trinken, sondern fand BMs Anwesenheit so spannend, dass sie von 2 - 3 Uhr wach sein musste. Das hatte ich mit ihr noch  nie!

Am Mittwoch war mit BM nicht viel los, Donnerstag ging es langsam bergauf, so dass wir immerhin schön viel Zeit draußen und im Garten verbringen konnten, denn es war der erste richtig frühlingshafte Tag. Ich schob Zwee im Kinderwagen und BM auf dem Buggyboard zur längst überfälligen DM-Eröffnung, wo BM für sich und ihr Schwesterchen je einen Luftballon ergatterte, die dann von beiden den Rest des Tages ausgiebig bespielt wurden. Wer braucht schon teures Spielzeug, wenn man einen Helium-Luftballon haben kann. 

Am Freitag machten wir erst einen langen Spaziergang mit einer Rückbildungsbekanntschaft - wobei ich erst Zwee im Kinderwagen und BM auf dem Buggyboard und dann BM im Kinderwagen und Zwee in der Manduca hatte. Ich sag's mal so, ich habe diesen Ausflug als Sporteinheit verbucht. BM fuhr dann mit ihrer Oma in den Wald, wo sie noch mehr frische Luft tanken konnte.

Dann war es auch schon Samstag. BM war wieder einigermaßen fit, so dass wir uns auf dem Spielplatz zum Radfahren und Klettern verabredeten. BM hatte zunächst etwas Mühe - über den Winter hatte sie das Anfahren ein bisschen verlernt. Es klappte dann aber schnell wieder, so dass sie mit J. ihre Kreise ziehen konnte während seine kleinen Zwillingsgeschwister umher tapsten und ich mit deren Mama schwatzen konnte. Danach ließen wir uns das erste Gegrillte in diesem Jahr bei meinen Eltern schmecken. 

Am Sonntag war es endlich soweit. BM war nach dem Frühstück schon ganz schön aufgeregt und konnte sich kaum auf's Elsa-Spielen konzentrieren bis wir endlich ins Auto stiegen und zum Flughafen fuhren, um unseren R. abzuholen. Es war so schön, endlich wieder zu viert vereint zu sein!

Ich war ein bisschen stolz darauf, dass ich die Woche gut überstanden hatte. Auch wenn ich es nie so geplant hätte, dass BM in der Woche zu Hause sein würde, war es im Nachhinein sehr schön so. Wir waren alle drei ziemlich entspannt und waren uns die ganze Zeit immer sehr einig. BM war superlieb und scheint die "freien" Tage mit Zwee und mir ebenso sehr genossen zu haben. 

Mal abgesehen davon, dass ich meinen Mann natürlich sehr vermisst habe, war ich aber auch froh, nun nicht mehr täglich 24 Stunden im Dienst zu sein. Ich meine, man hat schon trotzdem immer wieder etwas Freizeit, mich "stresst" dann eher der Gedanke, ständig alle Verantwortung allein zu tragen. Am Ende hatte ich nicht mal mehr Lust zu entscheiden, was es zum Essen geben könnte. 

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