Montag, 31. März 2014

Heinzelmännchenalarm

Da wir ja demnächst zu viert sind, planten wir ein munteres Zimmer-Wechsel-dich: Nachdem wir schon einen zum Ausflippen tollen begehbaren Kleiderschrank in das Dachgeschoss bauen ließen und während meines Krankenhausaufenthalts auch unsere neuen Möbel gekommen waren, waren R. und ich ja schon nach oben gezogen, auch wenn noch diverse vermeintliche Kleinigkeiten fehlten. Dafür sollte BM als große Schwester nun auch in das große Kinderzimmer a.k.a. unser altes Schlafzimmer ziehen. Dort hatten R. und mein Vati auf meinen Wunsch hin schon vor einigen Wochen mühsam unseren dunkelbraunen, ganz und gar nicht kindgerechten Kleiderschrank abgeschliffen und mit Kindertapete beklebt. Trotz vieler Flüche auf Seiten der ausführenden Herren gibt mir das Ergebnis recht: Das Zimmer wurde sofort viel heller und fröhlicher. Am Ende der Kette sollte dann BM "altes" Zimmer wieder in ein Babyzimmer verwandelt werden. 

Am Samstag Morgen kamen nun vier fleißige Heinzelmännchen - unsere Eltern - um uns in einer Hauruck-Aktion beim Nestbau zu unterstützen. Manchmal hilft viel wirklich viel: Lampen, Gardinenstangen, Scheuerleisten im Schlafzimmer; BMs Bett, Spielzeug und Sachen wurden umgezogen; im Babyzimmer wurden das alte Gitterbettchen und die Wickelkommode wieder aufgebaut. Ich sollte durfte derweil nur rumsitzen oder -liegen und hier und da die Fleißmeisen ein bisschen dirigieren. Einen halben Tag und ein gemütliches Grillen später war alles komplett fertig. 

Vielen, vielen Dank noch einmal, Ihr Lieben! 

Es ist schon klar, dass es dem Baby völlig egal ist, ob es ein Kinderzimmer hat, wo es sowieso erstmal nur gewickelt wird. Auch BM war mit ihrem alten Zimmer vollkommen zufrieden. Nee, die ganze Aktion galt vor allem der Befriedigung meines Nestbautriebs. Außerdem hatte im Krankenhaus - neben allem anderen - die ganze Zeit das Gefühl genagt, nicht vorbereitet zu sein. Auch jetzt kann es ja jederzeit sein, dass ich wieder ins Krankenhaus muss. Sicher hätten wir den ganzen Krempel dann nicht erst im Wochenbett erledigt, sondern die Heinzelmännchen wären dann wohl während meiner Abwesenheit gekommen, aber man hat ja so Vorstellungen, wie alles sein soll....

Diese Woche bringen meine Eltern nun allerlei Babysachen von ihrem Dachboden mit, so dass wir anfangen können zu sortieren, zu waschen und einzuräumen, die Einkaufsliste für die Drogerie ist geschrieben und nächste Woche kommt der Stubenwagen zurück zu uns. 

Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass wir so gut voran gekommen sind, und kann mich nun etwas besser mit meinem Leben auf der Couch abfinden. 

Mittwoch, 26. März 2014

Sandmännchen und Einhorn

Heute Abend entschied sich BM beim abendlichen Vorlesen wieder einmal für das Sandmännchen-Buch. Die Geschichte vom Einhorn ist wirklich schön. Wir kamen bis zu der Stelle als das Einhorn den Sandmann zum Waldrand zurück trägt.
Dann stellte sich heraus, dass BM Einhörner eher von der praktischen Seite betrachtet:
"Der Sandmann kann doch da seine Tasche an das Horn anhängen."

"Eins, zwei, drei! Ich liebe dich!"

... riefen R. und BM mir immer durch's Telefon zu während ich im Krankenhaus lag. Außerdem erzählte mir BM z.B. "Ich hab von Mama geträumt, von Papa und von das Baby. Die ganze Gemilie!"

Umso schmerzlicher wurde mir mit jedem Tag bewusst wie sehr ich meine beiden Menschen vermisse.

Schon am Sonntag war ich ziemlich nah am Wasser gebaut, am Montag Morgen war es komplett um mich geschehen. Auslöser war, dass ich morgens mit der Nachricht überrascht worden war, dass einen weiteren Tag lang der Blutzucker komplett durchgemessen werden sollte. (Hatte ich eigentlich schon verbloggt, dass der 1-Stunden-Wert des "großen" Zuckertest ein bisschen zu hoch war?)

Jedenfalls war das der dritte Tag, an dem mir die Finger wundgepiekst wurden. Vielleicht bin ich besonders wehleidig, vielleicht war die verwendete Lanzette wirklich etwas groß wie meine liebe Zimmernachbarin (mit langjähriger Diabetes I) meinte - zumindest hatte ich schon überall kleine blaue Flecken an den Fingerkuppen. Vielleicht hatte das aber auch gar nicht wirklich etwas damit zu tun. Jedenfalls war ich fertig mit der Welt und eine Stunde lang ziemlich aufgelöst. Eine liebe Krankenschwester meinte dann, ich solle auf jeden Fall versuchen, bei der Visite eine klare Auskunft zu bekommen, da meine letzte Blutung ja schon fast eine Woche her war (mal abgesehen von ein paar SB-Resten). Ich glaube, sie hat die Ärztin dann auch schon ein bisschen vorgewarnt, denn diese reagierte gleich ganz positiv und sagte, dass ich aus ihrer Sicht entlassen werden könne - und zwar noch am selben Tag!! Nur der Internist wolle noch mal mit mir über die Zuckerwerte sprechen, was dann aber doch nicht mehr stattfand. Ich sagte auch, dass ich mich bzgl. der Schwangerschaftsdiabetes sowieso lieber ambulant betreuen lassen.

Jedenfalls holte mich also mein R. am Montag Nachmittag aus dem Krankenhaus ab. Eine ältliche Hebamme gab mir noch mit auf den Weg, dass ich eine "lebende Zeitbombe" sei. Ähem. So ist es nicht verwunderlich, dass wir trotz aller Freude beide ein etwas mulmiges Gefühl dabei hatten. Der Arztbericht sagt übrigens, dass ich eine Plazenta Praevia Marginalis habe und ein Sinusgefäß direkt vorm inneren Muttermund liegt - dieses kann immer wieder anfangen zu bluten. Somit gehe ich eigentlich immer mit ungutem Gefühl auf die Toilette, denn bei den beiden Blutungen hatte ich ja absolut nichts gespürt. Bislang gab es aber keine bösen Überraschungen, und morgen bin ich dann auch bei der magischen 29+0 SSW-Grenze angelangt, bei der ich nicht mehr in ein Krankenhaus mit Perinatalzentrum I müsste, d.h. R. und BM müssten nicht mehr 80 km Hin und Zurück fahren, um mich zu besuchen.

Übrigens war es am Montag noch sehr seltsam wieder zu Hause zu sein. Es kam mir vor als wären Monate statt "nur" 10 Tage vergangen. Alles war so unvorbereitet passiert, die Zeit im Krankenhaus war wie auf einem anderen Planeten. Hinzu kommt, dass zwischenzeitlich unser neues Schlafzimmer geliefert worden war, so dass ich also in einem anderen Zimmer in ein neues Bett ging - so gemütlich das auch ist, fühlte es sich irgendwie nicht gleich wie "heimkommen" an.

Seit gestern liege ich nun also auf der heimischen Couch. Ich habe von R. absolutes Treppenverbot bekommen, d.h. ich darf nur morgens aus dem Schlafzimmer heraus und muss dann den Tag im Erdgeschoss verbringen bis wir Abends wieder ins Bett gehen. Außerdem nimmt er mir weiterhin absolut alles ab, obwohl er nun auch wieder arbeiten geht und seine To-Do-Liste stetig länger wird. Bis morgen (29+0) ist mir das an sich auch sehr lieb, aber dann sollte ich mich wohl wirklich wieder ein bisschen bewegen. Auch im Krankenhaus sollte ich kleine Spaziergänge machen, zum einen um nicht vollkommen abzuschlaffen und zum anderen um sicherzugehen, dass ich auch mit leichten Belastungen blutungsfrei bleibe.

Also: Alle Daumen her! Ich strebe jetzt 9 Wochen Schonung zu Hause an! ... und wenn ich dann noch einen Wunsch frei hätte, soll meine doofe Plazenta bitte-danke ruhig noch ein paar Zentimeter rutschen und eine natürliche Geburt ermöglichen.

Nun schnell noch eine aktuelle Bauchbildgalerie: Seit der 24. Woche hat sich schon wieder einiges getan. Zwee macht sich mittlerweile sehr breit und zappelt, was das Zeug hält. Wir haben ja eigentlich ein ruhiges Kind bestellt, aber von den Bauchturnereien unterscheidet sie sich bislang überhaupt nicht von ihrer quirligen großen Schwester.


Donnerstag, 20. März 2014

Applaus, Applaus!

So blöd es auch ist, dass ich im Krankenhaus liege, und so sehr R. nun rotiert, um Haushalt, Zimmerumbauten, BM und regelmäßige Besuche bei mir unter einen Hut zu bekommen, habe ich doch das Gefühl, dass ihm das Dasein als quasi alleinerziehender Papa ganz gut bekommt.

Er und BM sind ein tolles Team und scheinen die Exklusivzeit miteinander auch sehr zu genießen, haben ihre eigenen kleinen Rituale und machen wahrscheinlich so einigen Quatsch miteinander. R. schafft es, dass BM guter Dinge ist, indem er weitgehend ihren Alltag aufrecht erhält und irgendwie noch schafft, dass sie mich hier am Ende der Welt fast täglich besucht. Wir telefonieren auch viel, wobei ich meine beiden Menschen fast immer entspannt und gelöst erlebe. Ich glaube, an der ein oder anderen Stelle ist R. nun auch etwas bewusster geworden, warum ich einige Dinge lieber nicht einfach bestimme sondern mit BM gemeinsam plane und entscheide - das macht den Alltag oft viel leichter. Nur einmal musste BM mit ihm schimpfen, weil er ihre Schlüppis einfach so in ihren Schrank geworfen hatte, ohne sie ordentlich zu falten wie Mama das macht.

Heute früh erklomm R. dann einen weiteren Gipfel des Mädchenpapa-Daseins und band ihr einen 1A-Pferdeschwanz inklusive Haarspangen. Wenn ich noch lange im Krankenhaus bleibe lernt er womöglich noch Zöpfe zu flechten.

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PS: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Schwiegermutti! Ich hoffe, ihr feiert schön, ... und verdränge mal schnell das Foto vom leckeren Partyschmaus, das R. mir gezeigt hat.

Aussicht

Mittwoch, 19. März 2014

Immer schön bei der Wahrheit bleiben

Kürzlich wollte BM mal wieder nicht schlafen und turnte durch's Bett. R. sagte ihr wiederholt, dass sie sich hinlegen soll... und dann wohl auch, dass er sehen könne, wenn sie noch mal aufsteht - also quasi durch die Wand.

Nun ist es ja so, dass Eltern wirklich oft anhand von Geräuschen oder einfachem Raten erahnen können, welche Blödsinn ein Kind gerade macht. Allerdings glaubte BM tatsächlich, dass ihr Papa durch die Wand gucken kann.

Das führte in den vergangenen Wochen immer mal wieder zu Schmunzlern. Sie fragte mich, ob ich auch durch Wände gucken kann. Ich verneinte und erklärte, dass ich trotzdem viel weiß. Sie ließ sich aber nicht überzeugen, dass Papa das auch nicht kann. Im Krankenhaus kam sie mir einmal in mein Zimmer nach. Ich bat sie, R. Bescheid zu sagen, wo sie ist, weil er noch im Aufenthaltsraum war. Ihre Antwort: "Ich muss nicht Bescheid sagen. Papa kann das doch sehen."

Da sie so felsenfest überzeugt war und offenbar nicht von alleine davon abkam, beschloss R. gestern, ihr die ganze Wahrheit zu sagen. Sie war nicht besonders traurig oder entsetzt, aber trotzdem war ihre Antwort dramatisch und filmreif: "Warum hast du mich angeschwindelt?" Sie hatte R. offensichtlich seine kleine Flunkerei komplett abgekauft.

Dienstag, 18. März 2014

Zu früh gefreut

Gestern früh sagte die Ärztin bei der Visite, dass ich mich nun mal ein bisschen mehr mobilisieren solle, um zu sehen, ob ich weiterhin blutungsfrei bleibe. Im besten Falle hätte ich dann morgen nach Hause gedurft. Dort hätte ich mich dann natürlich auch komplett schonen müssen, aber zumindest wäre ich bei meinen Menschen gewesen... und könnte noch die ein oder andere Nestbauaktion dirigieren.

Gestern lief ich also mit R. und BM zweimal zur Cafeteria - nicht gerade weit oder anstrengend, auch wenn ich das am Ende schon gemerkt habe, was ich aber auf das langer Herumliegen schob.

Heute erhielt ich dann die Rechnung: erneute Blutung. Irgendwie nicht total überraschend, aber trotzdem musste ich erstmal ein bisschen weinen. Zum Glück zeigte sich Zwee beim CTG gleich bester Dinge und zappelte den ganzen Tag fleißig herum, als wüsste sie, dass ich sie jetzt ganz viel spüren muss. Der Ultraschall zeigte eine unverändert ungünstige Lage der Plazenta - wahrscheinlich drückt Zwees Köpfchen nun drauf und wird wohl immer wieder Blutungen verursachen.

Aber am Wichtigsten ist natürlich, dass es Zwee gut geht und sie weiterhin wohl nicht gleich raus purzeln wird.

Nun bleibe ich also sicherlich bis Ende der Woche im Krankenhaus und hoffe, dass sich dann doch nochmal alles soweit beruhigt, dass ich nach Hause kann. Ansonsten würde ich wohl ab 29+0 in das lokaler gelegene Krankenhaus zurück verlegt werden.

Vielen Dank an unsere Familien und Freunde, die an Zwee und mich denken und uns alle so lieb unterstützen!

Samstag, 15. März 2014

Amüsantes

Neulich war mein Vati bei uns zu Hause als BM mich dann mal wieder fragte wie denn wohl das Baby heiße. Ich vermute ja, dass sie von einigen Familienmitgliedern darauf angesetzt wurde...

Jedenfalls erklärte ich - auch mal wieder, dass das ein Geheimnis sei und nur Papa, Mama und das Baby den Namen kennen... Und dass das damals auch unser Geheimnis gewesen war, was BM in meinem Bauch war.

Darauf hin begann BM allerhand Quatschnamen vorzuschlagen, u.a. Stuhl und Tür, also die ersten Gegenstände, die ihr ins Auge fielen. Auch BMs Name wurde mal wieder vorgeschlagen. Kleine Quatschmaus!

Mein Vati fühlte sich inspiriert und zitierte aus dem allseits bekannten Märchen: "Heißt du Hinz? Heißt du Kunz? Heißt du etwa Rumpelstilzchen? ..."

Soweit so gut. Am nächsten Tag kam das Thema beim Abendessen wieder auf. BM verkündete, dass sie den Namen ja nun kenne, weil ich ihn ihr verraten hätte. R. schaute mich dezent vorwurfsvoll an... bis BM sagte, dass das Baby "BM-Wort-für-Rumpelstilzchen" heiße. Ups, da haben wir wohl den Quatsch-Detektor in BMs Köpfchen überschätzt.

Dafür habe ich ihr dann erstmal das Märchen vom Rumpelstilzchen vorgelesen, dass sie bis dahin gar nicht kannte. Zwees Name ist also weiterhin geheim - seit wir ihn auf dem Weg nach Hamburg im Auto festgelegt haben.
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Im Rahmen der aktuellen Krankenhaus-Chose musste ich allerhand Papierkram ausfüllen und bin immer mal wieder über die angefügte Frage gestolpert.

Freitag, 14. März 2014

Krankenhaus

Ich bin im Krankenhaus. Heute früh ging ich auf die Toilette und stellte eine - aus meiner Sicht - ziemlich starke Blutung fest. BM stand neben mir und fragte gleich, warum ich Blut am Po habe. Also versuchte ich nicht in Panik zu geraten während ich ihr verklickerte, wo das Blut herkam und dass so etwas schon mal passieren könne, wenn man ein Baby im Bauch hat. Dann rief ich mit zittriger Stimme meinen Mann an, der sogleich auf Arbeit alles stehen und liegen ließ und nach Hause düste. Mangels besserer Ideen ging ich erstmal noch mal ins Bett und spielte im Liegen mit BM.

Als R. nach Hause kam fuhren wir BM schnell zu Oma und weiter in "unser" Krankenhaus. Dort hatte die Blutung dann bereits aufgehört, so dass ich erstmal total erleichtert war. CTG und Ultraschall von allen Seiten folgte. Dabei wurde neben der bereits bekannte Plazenta Praevia Partialis ein verdächtiges Gefäß direkt vorm Muttermund gesehen, welches der Nabelschnuransatz sein könnte, was sehr gefährlich wäre, weil dann bei jeder Blutung nicht ich sondern das Baby bluten würde.

Im gleichen Satz wurde dann gesagt, dass ich stationär aufgenommen werden müsse - und da unser Krankenhaus nicht die ganz klitzekleinen Frühchen versorgen kann, wurde ich in das nächste geeignetere Krankenhaus verlegt. Im Krankentransport, mit Tatütata, wohl aber eher nicht, weil es so sehr eilte, sondern um besser durch den Berufsverkehr zu kommen. Darüber war ich ganz froh, denn mit dicken Bauch auf dem Rücken liegend ohne richtig aus dem Fenster zu sehen, war die Fahrt auch so schon lang genug.

Hier dann wieder CTG (das immer wieder von Zappellieschen Zwee weggeboxt wurde), Ultraschall aus allen Richtungen.

Die gute Nachricht ist, dass dieses Gefäß vorm Muttermund nicht die Nabelschnur ist. Hier bleiben muss ich trotzdem erstmal. Allerdings sieht es jetzt zumindest nicht so aus, dass Zwee ganz bald auf die Welt kommen muss. Im besten Fall kann ich irgendwann noch mal nach Hause, um zumindest den Nestbau zu überwachen und viel Zeit mit meiner BM zu verbringen. Heute bin ich bei 27+1, bei 29+0 könnte ich zurück in das andere Krankenhaus verlegt werden, was nicht soooo weit weg von meiner Familie ist.

Ansonsten versuche ich jetzt mal alle negativen Gedanken zu verdrängen und demnächst zu schlafen während mein R. und meine BM zu Hause die Fahne hochhalten. Hakuna Matata und so.

Donnerstag, 13. März 2014

Gräten

BM spricht so super, dass wir nur noch selten in den Genuss von Wortblüten kommen. Dafür bringt sie jetzt immer wieder für uns lustige, aber irgendwie nachvollziehbar logische Zusammenhänge heraus.

Heute beim Mittagstisch - es gab übrigens Nudeln, Tomatensoße und mit "Denaat-ess-ich-nicht-gerne" gefüllte Putenrouladen:

"Iiiihhh. Ich hab eine Gräte." - "BM, das kann keine Gräte sein, du hast doch gar keinen Fisch auf dem Teller." - "Aber Fleisch kann doch auch mal in Wasser schwimmen."

.... Ich glaube, wir müssen wohl langsam mal etwas genauer erklären, was Fleisch eigentlich ist.

Neulich haben wir uns einen "gemütlichen Abend" auf der Couch gemacht. Wir drei aßen in Windeseile eine Tüte Popcorn und schauten die ersten 10 Minuten von Ice Age. Länger hielt es BM mal wieder nicht vorm Fernseher (was ja eigentlich gut ist).
Am nächsten Tag erklärte BM ihrem Opa: "Wir haben gefault." (gefaulenzt)

"Pippi Lamstrums ist das Mädchen, welches ein Pferd hochheben kann." - Allerdings verwechselt BM sie aus unerfindlichen Gründen häufig mit "Le Locksberg" (Bibi Blocksberg)

Aus der Rubrik Verschiedenes:

"Ich hab das zuerst gehattet."

Nottonee (Portemonnaie)

Mittwoch, 12. März 2014

Jazz in der Philharmonie

BM ging gestern mit meinen Eltern zum Kinderturnen - nachdem sie vorher schon durch's Wohnzimmer getobt war und mit Opa "Übungen" gemacht hatte. Also MIR hätte das als sportliche Betätigung schon ausgereicht. Danach bestritten meine Eltern auch das Abendprogramm, so dass R. und ich noch mal ein Date haben konnten.

Nachdem ich meinen tollen Ehemann bei der Arbeit abgeholt hatte, gingen wir lecker asiatisch essen und dann zum Jazz-Konzert in den Kammersaal der Berliner Philharmonie. Es hat uns gut gefallen, auch wenn nicht alles unseren Geschmack 100%ig traf. Ich fand besonders die Sängerin mit ihrer klaren und zugleich rauchigen Stimme richtig toll.

Konzerte im Sitzen mit ohne Tanzen können (für mich jedenfalls) eine ziemlich einschläfernde Sache sein. Diesmal habe ich es jedoch sehr genossen, dabei meinen Bauch festzuhalten und ganz bei unserem Baby zu sein. Zwee hat sich fast die ganze Zeit ein bisschen bewegt, aber nicht wild gestrampelt, was ich so interpretiere, dass die Musik sie zwar wach gehalten, aber nicht erschreckt hat.

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PS: Gestern morgen schon hatten BM und ich viel Spaß. Ich lag auf dem Rücken als plötzlich Zwees Po hochkam und eine ordentliche Beule machte. BM fand das auch sehr lustig. Ich glaube, bis dahin hatte sie nie wirklich gespürt oder gesehen wie ihre kleine Schwester im Bauch spielt. BM kuschelt zwar oft mit meinem Bauch, hält aber meist nicht so lange still, dass sie wirklich etwas merken könnte.

Dienstag, 11. März 2014

Entwicklungsgespräch in der Kita

Letzten Freitag fand das jährliche Entwicklungsgespräch in der Kita statt. BM hatte es ein paar Monate nicht leicht dort. Nachdem ihre erste Lieblingserzieherin im Sommer in eine andere Kita gewechselt hat, traf es sie im Oktober gleich doppelt so hart als ich andere Lieblingserzieherin K. einen Schlaganfall erlitt und nun bis auf weiteres krank geschrieben ist. Es entstand ein buntes Erzieherkarussell, welches von einigen Kindern recht gleichgültig aufgenommen wurde. Unsere BM jedoch ist sehr personenbezogen und braucht auch in der Kita ihre Kuscheleinheiten. Aktuell leitet nun Erzieherin B. aus der Vorschulgruppe BMs Gruppe. Ich finde sie eigentlich ganz sympatisch, aber im Gespräch gab sie ganz offen zu, dass es sie einige Mühen gekostet hatte, zu BM durchzudringen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie scheint ein bisschen burschikoser zu sein und nicht auf jede Befindlichkeit der 2- und 3-jährigen Kinder einzugehen. Unterstützt wird sie von M., der noch in der Ausbildung ist und mit dem BM immer noch nicht richtig warm geworden ist. Sie sagt er tobt immer nur mit den Jungs. M. ist irgendwie ein ein "cooler" Typ, aber offenbar auch nicht der einfühlsamste. Außerdem gibt es noch Azubine S., die sehr lieb ist und nach Abschluss ihrer Ausbildung die Leitung der Gruppe übernehmen wird. BM freut sich jedenfalls immer, wenn sie S. sieht, und ich glaube, dass sie ihr auch gut tun wird. Unser Wirbelwind ist eben nicht nur Tobekind sondern auch recht sensibel. Hinzu kommt eventuell auch meine Schwangerschaft. Eigentlich spricht BM immer nur freudig von (und mit) dem Baby, aber wer weiß, ob das nicht doch ein paar Ängste in ihrem kleinen Herzchen ausgelöst hat.

Seit dem späten Herbst spricht BM im Zusammenhang mit ihrer Kita stets von ihrer Freundin C. - die kleine C., nicht die große C., die es ja auch noch in der Kita gibt. Zwei Jahre lang hatte BM C. eigentlich ignoriert bzw. nie von ihr erzählt. Im Entwicklungsgespräch erzählte B. dann, dass BM im Herbst ganz deutlich Anschluss gesucht hat, nachdem sie zuvor immer lieber mit den Jungs gespielt hatte. Die beiden sind die einzigen, etwa gleichaltrigen Mädels in der Gruppe, und es ist also ein ziemlicher Zufall und großes Glück, dass die beiden sich so gut verstehen.

Übrigens waren wir vor zwei Wochen auch endlich mal nach der Kita bei C. zu Hause zum Spielen. Das war das allererste von BM initiierte Spieledate - bislang musste sie ja immer mit den Kinder Vorlieb nehmen, mit deren Eltern wir uns verabredet hatten.

Jedenfalls sind die beiden richtige Quatschmäuse. Sie ziehen sich oft zum Spielen nach oben zu den Spatzen zurück und spielen dann stundenlang Verkleiden, Schule oder In-den-Urlaub-fahren. Da ist auch schon sehr gut Verlass auf sie - nur sehr selten gibt es mal richtigen Anlass zum Schimpfen. Eigentlich gab es nur ein Beispiel: Die beiden spielten wohl, dass sie sich verletzt hätten und ihre Stirn kühlen müssten. Dazu wurden ihre Handtücher komplett eingeweicht und in der Folge die Kinder von oben bis unten durchnässt. Für mich fällt das definitiv noch in die Kategorie "Quatsch". Also: BM ist ein liebes Kind und hat offenbar auch eine liebe Freundin.

BM bastelt sehr gern und kann sich dabei super konzentrieren. Das sehen wir auch zu Hause: Jeden Tag werden neue Kunstwerke gebastelt, geschnippelt, bemalt und beklebt, die sie sich selbst ausdenkt und immer geschickter umsetzt.

Sie hat sehr viel Energie und braucht viel Bewegung. Seit sie aber wieder zufriedener ist, schafft sie es auch wieder herunterzukommen und Mittags ohne viel Gewusel einzuschlafen. Sie ist sehr interessiert an allem, singt gern und liebt Mitmachgeschichten. Dabei ist sie schon sehr textsicher. BM ist sehr fürsorglich und kümmert sich gern um die kleineren Kinder - u.a. sahen wir ein Video, in dem sie einem jüngeren Mädchen unter viel Gekicher beim Anziehen half - soooo niedlich! Das lässt wirklich sehr hoffen, dass BM zu ihrer kleinen Schwester lieb sein wird.

Außerdem - und ich hatte nicht erwartet, diesen Begriff schon in der Kitazeit mal zu hören - hat sie schon ein sehr breites Allgemeinwissen für ihr Alter. Klar, sie fragt uns ja auch ständig Löcher in den Bauch, will alles verstehen und teilt das dann auch in einem ununterbrochenen Wortschwall jedem mit, der zwei Ohren hat. Sie erfasst Zusammenhänge, kennt sich an "ihren" Orten sehr gut aus (z.B. kennt sie nicht nur unsere Adresse sondern auch von Omas, Opas und PL) und weiß sehr oft, wo man langfahren muss, um dorthin zu kommen. Zurzeit übt sie gern die Wochentage ("Laurenzia") und auch die Monate, wobei sie sich schon gut merken kann, was in welchem Monat passiert.

Überhaupt muss sie in der Kita immer und immer wieder erzählen wie ihre Woche "strukturiert" ist - Oma-Opa-Tage, Kinderturnen, Tanzen, Highlights wie Familiengeburtstage oder PL von der Schule abholen....

Alles in allem geht es BM also in der Kita (mittlerweile wieder) sehr gut. Sie hat es gut weggesteckt, dass ich gar nicht mehr arbeiten gehe sondern zu Hause bin, und bettelt trotzdem nicht darum, zu Hause bleiben zu dürfen. Wir gehen alles jetzt ein wenig ruhiger an, frühstücken zu Hause und spielen dann auch oft noch, so dass sie erst gegen 9 Uhr in die Kita geht, wenn auch ihre Freundin kommt. Außerdem hole ich sie nun natürlich auch immer schon am frühen Nachmittag ab. In Verbindung mit den Oma-Opa-Tagen hat sie jetzt also meist recht kurze Kita-Tage, was ihr gut zu bekommen scheint. Jedenfalls erscheint sie im Moment (bis auf die üblichen Bockanfälle) ziemlich fröhlich und entspannt.

Sonntag, 9. März 2014

Sieben

Heute ist unsere Nichte PL 7 (sieben!) Jahre alt geworden. Unglaublich wie die Zeit vergeht - Ich kann mich recht gut daran erinnern, selbst 7 Jahre alt gewesen zu sein... Ganz zu schweigen von dem Moment als ich das kleine Mädchen zum ersten Mal im Inkubator sah... und etwas später wie mein Bruder und ich sie im "normalen" Bettchen aus der Neugeborenenstation in K.s Zimmer schoben und dann andächtig nebeneinander saßen und sie einfach nur anschauten.

Heute war BM nun mindestens genauso aufgeregt wie das Geburtstagskind selbst und konnte es kaum erwarten, endlich zur Party zu kommen. Für PL war der Familienkaffee schon Teil 2 der Feierlichkeiten, nachdem sie heute Vormittag mit ihren Freunden (inkl. DEM Jungen) Bowlen war.

6 Cousinen beim freien Spiel im Kinderzimmer, Walkie-Talkie-Konversationen, Verstecken und eine Discokugel im Bad ließen die Zeit sehr schnell vergehen. Zu guter Letzt trafen wir dann 4 Cousinen nebst Eltern beim gesunden Abendbrot (ähem... Burger King) noch mal wieder, was BM in helle Aufregung versetzte. Ist ja auch immer zu schön, wenn sie von so vielen großen Mädchen betüdelt wird.

Freitag, 7. März 2014

Heute auf Radio Teddy gehört


Die deutsche Gesellschaft für Ernährungsdingsda empfiehlt nunmehr, dass Babys im ersten Lebensjahr möglichst vielseitig und unterschiedliche Lebensmittel essen sollten, anstatt - wie noch vor einigen Jahren propagiert - nur langsam und allmählich an verschiedene Zutaten herangeführt zu werden.

Ich bin mal gespannt, was sich in den letzten 3,5 Jahren noch so geändert hat. Wahrscheinlich sollte ich doch noch mal das Internet durchlesen, um auf den aktuellsten Stand zu kommen. :-)

Hakuna Matata!

Letztes Wochenende lösten R. und ich das Hochzeitsgeschenk von kimmy und M. ein und fuhren nach Hamburg, um den "König der Löwen" zu sehen. Eigentlich wollten wir das ganze Wochenende bleiben, aber aus gegebenen Anlass verkürzten wir unseren Aufenthalt auf eine Nacht, da ich ja im Moment nicht so gut zu Fuß bin.

Am Freitag morgen machten wir noch ein aufgeregtes Marienkäferchen für den Kita-Fasching fertig bevor wir uns ins Auto setzten und nach Hamburg düsten. Dort angekommen machten wir einen kleinen Spaziergang durch die Speicherstadt - nur ganz kurz, aber trotzdem humpelte ich gegen Ende Ischias- und Symphysen-bedingt. Also fuhren wir dann erstmal ins Hotel, wo ich fix und alle auf's Bett darnieder sank. Dann machten wir wieder einen kleinen Spaziergang - diesmal zur Alster, wo ich einem Orgasmus nahe war, als ich mich auf eine Bank setzen konnte. Mann, Mann, Mann! Hamburg hat wirklich viel zu bieten, aber zu Fuß kamen wir wirklich nicht weit.

Am Abend gingen wir dann lecker essen und instruierten das Navi über unseren Zielort. Leider war es zeitlich schon etwas knapp, so dass unser Puls ordentlich nach oben ging, als Google Maps uns erklärte, dass wir an Landungsbrücke 1 einfach mal über das Wasser fahren sollten. Ähm, dort fuhr nicht mal eine Autofähre, die dies hätte erklären können. Ein waghalsiges Parkmanöver später und nach freundlicher Auskunft eines Taxifahrers hechteten wir dann zur Landungsbrücke 4, wo das letzte Shuttle zum Stage Theater wenige Minuten später ablegte. Rein ins Theater, Jacken abgegeben und dann saßen wir pünktlich mit dem Gong auf unseren Plätzen. Also im Nachhinein perfektes Timing.

Das Musical war wirklich toll. R. gefiel vor allem der Elefant bei der Konferenz der Tiere, und ich musste natürlich auch ein bisschen weinen, als Simba sang, dass sein Papa ihm doch schließlich versprochen hatte, immer für ihn da zu sein. Ähem, Hormone eben. Zwee gefiel das Musical offenbar auch gut. Sie zappelte ein bisschen und machte es sich dann aber bequem und schlief wieder ein - leider so, dass ich irgendwas hartes unterm rechten Rippenbogen hatte.

Abschließend machten R. und ich noch einen kleinen Spaziergang über die Reeperbahn... da ist er wieder - mein Ohrwurm - denn es war halb 1 als wir uns auf den Heimweg machten.

Am kommenden Morgen schliefen wir bis halb 10 Uhr! Sogar ich! Dann frühstückten wir gemütlich bis 11 Uhr und machten eine Stadtrundfahrt durch Hamburg, um noch ein bisschen Kultur mitzunehmen.

Einen richtig schönen Abschluss unseres Hamburgbesuchs machte dann ein Treffen mit der lieben S. aus HH. Mir kam es vor als könnten unmöglich über 2 Jahre seit unserem letzten Treffen vergangen sein! Wir schnackten einfach so weg und schwupp-di-wupp war es auch schon Zeit für die Heimfahrt.

Hamburg sollte auf jeden Fall irgendwann zukünftig noch mal auf unsere Agenda. Und für die unmittelbare Zukunft versuche ich mir mal das Motto "Hakuna Matata" hinter die Ohren zu schreiben.



Montag, 3. März 2014

Schwangerschaftsdemenz, die

Durch Schwangerschaft verursachte kognitive Beeinträchtigungen und Vergesslichkeit...

Mögliche Symptome:
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.... mit einem Bein schon aus der Dusche heraus sein bevor man merkt, dass man das Shampoo noch nicht aus den Haaren gespült hat.
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