Samstag, 29. Dezember 2012

Weihnachten 2012

Wir hatten ein wundervolles Weihnachten! Wieder einmal gab es so viele Momente, die ich hier festhalten sollte, und wieder einmal hatte ich nicht genügend Zeit. Also wieder einmal nur ein Schnelldurchlauf.

Heiligabend verbrachten wir zum ersten Mal mit meinen Eltern, meinem Bruder B, K und PL in unserem Häuschen. Den verregneten Vormittag ließen wir ganz entspannt angehen und tobten mit BM durch das Dachgeschoss, um sie für den Mittagsschlaf auszupowern. BM war jedoch erkältet und erbrach wie so oft kurz nach dem Einschlafen Schlodderkotze. Danach konnte sie partout nicht mehr einschlafen und wir befürchteten, dass sie völlig überdreht oder missgelaunt sein würde. Doch weit gefehlt!

Die "Feierlichkeiten" starteten mit einem gemeinsamen, ein wenig eiligem Kaffeetrinken. Danach gingen die Kinder zum Spielen nach oben und bemerkten gar nicht, dass zwischenzeitlich der Weihnachtsmann eingetroffen und viele Geschenke im Wohnzimmer verteilt hatte. Dann rief ich die Kinder herunter, die auch gleich ganz aufgeregt waren, zumal unser Nachbar als Weihnachtsmann verkleidet unten wartete und für jedes Kind ein paar wissende Worte sowie ein Vorab-Geschenk hatte (für BM natürlich "Gokogade").





Dann stellte ich die Geduld der Kinder mit der Weihnachtsgeschichte sehr auf die Probe. Ich kann mich noch gut erinnern wie aufgeregt ich früher war, wenn mein Vati die Geschichte las während rundherum die vielen Geschenke lockten. Dennoch gehört diese kurze Besinnung dazu, auch wenn wir eigentlich überhaupt nicht religiös sind.

Eigentlich war geplant, um die Geschenke zu würfeln, wobei die Kinder natürlich Sonderkonditionen hatten. Doch als BM schon das zweite Geschenk auspacken durfte während PL eine Runde leer ausging drohten Tränen, so dass wir zu Plan B übergehen: Halbwegs gebremstes Auspacken ohne Würfeln.

Aus PLs Couchecke tönte es oft: "Yeah, genau das habe ich mir gewünscht!" Sie hatte ja auch wirklich einen sehr anschaulichen Wunschzettel erstellt. Unter anderem gab es einen richtigen Fotoapparat, mit dem sie anschließend auch gleich wild herum experimentierte und u.a. ihren Opa zu einer Standwaage vorm Weihnachtsbaum animierte.

An dem Abend war BM von den vielen Geschenken noch ziemlich überfordert und freute sich am meisten über das Geschenk, dass ihre Püppi bekam: Diese hat nun auch endlich einen "Mucki", Mütze, Schal, Pullover und Schuhe für kalte Tage. Inmitten des Auspacktrubels begab sie sich still und leise auf die Suche, und es dauerte eine Weile bis R. merkte, dass sie ihre Püppi suchte. Die wurde dann auch schnell runtergeholt und eingekleidet:




Mein persönliches Lieblingsgeschenk für BM kam von meinen Eltern und stand schon seit einigen Wochen verlockend in unserer Kammer. Schon am Heiligabend spielte sie ein bisschen damit, und jetzt wo ein bisschen Ruhe eingekehrt ist, werden die Püppchen ausgiebig geduscht, gehen pullern, müssen essen und heiern. Ist das nicht ein Traum?


Und hier noch ein Geschenk, dass B und PL gemeinsam bekommen haben und nicht nur R neidisch macht:




Nach der wilden Geschenkeschlacht verging der Abend wie im Fluge. Die Kinder waren gut gelaunt und spielten die neuen Spielzeuge schon mal ein bisschen an. Hierbei war PLs "Metallbaukasten aus Holz" hoch im Kurs, welcher von PL, BM und vor allem auch B sehr intensiv bespielt wurde. Zum Abendessen gab es wie gewohnt Kartoffelsalat, Würstchen und Schnitzelchen, welche wie immer von meiner Mutti mitgebracht wurden. K und ich tranken ein bisschen Glühwein, doch die meiste Zeit verbrachten wir Erwachsenen damit, die beiden zuckrigen Kinder anzustaunen.

Nach all dem Trubel fiel es BM auch zu später Stunde nicht leicht einzuschlafen. Den Wunsch nach weniger Einschlaf- und Durchschlaftheater hat der Weihnachtsmann uns leider nicht erfüllt. Kein Wunder, hatten wir doch versäumt, einen Wunschzettel an ihn zu schicken.
Zu guter Letzt ließen R und ich den Abend gemütlich auf der Couch bei einer unweihnachtlichen Folge Dexter ausklingen. Ähem....

Am nächsten Morgen machten BM und Püppi uns einen leckeren Kaffee mit BMs neuem Kaffeevollautomaten zum Üben. Nächstes Jahr gibt's dann einen richtigen, damit sie uns morgens mit echtem Kaffee am Bett versorgen kann.

Danach fuhren wir zur Schwiegerfamilie, wo natürlich auch der Weihnachtsmann gewesen war und uns alle noch einmal reich beschenkte. BM bekam dort einen richtig tollen Kaufmannsladen, den sie jedoch erstmal ignorierte, weil auf dessen Theke ein Gokogade-Weihnamann stand, der von ihr zuerst begeistert registriert wurde. Doch dann gab es kein Halten mehr und BM fing sofort an Einkaufen zu spielen. Leider habe ich kein veröffentlichbares Foto gemacht....

Es gab noch viele weitere Geschenke mit reichlich Geschenkpapier, welches dann von BM entsorgt wurde ("Weihnamann hat hroße, schwere Sack!")


Am Nachmittag gab es dann das große Weihnachtsessen bei M+M. Hier war auch erstmalig deren "andere" kleine Nichte J. zugegen, die nur drei Monate älter als BM ist. Die beiden brauchten nur einen minimale Auftauzeit bevor sie ein Herz und eine Seele wurden. Sie rannten kreischend im Kreis durch die Durchgangszimmer - immer haarscharf am Weihnachtsbaum vorbei und spielten "Decken" indem sie sich synchron hinter Bett oder Couch warfen. Js Oma hatte vorsorglich beiden je ein Raubtierchen geschenkt, welche brüllend umherkrabbelten. Als beide schon ganz aufgedreht und durchgeschwitzt waren, spielten sie lachend mit BMs Opa, der Kasper, Räuber, Hund und Dame dabei hatte, welche alle zum großen Amusement der Mädels ständig laut niesen mussten. Was für ein Spaß!


Den 2. Weihnachtsfeiertag ließen wir dann etwas ruhiger bei meinen Eltern angehen. Bei frühlingshaften Temperaturen machten wir erstmal einen kleinen Spaziergang mit BM während wir auf PL warteten. Danach nahm BM Puppe T in die "Duca" wie sie es bei Baby A gesehen hat. So eine süße kleine Puppenmutti!




Nach dem Mittagessen begann BM ihr Bettzeug aus dem Enkelkinderzimmer ins große Bett zu schleppen und forderte richtiggehend ein, jetzt mit Oma Mittagsschlaf zu machen. Unser Kind? Will schlafen? Die Mittagspause nutzten R und ich zum gepflegten Nichtstun auf der Couch.

Der Nachmittag verging sehr gemütlich. Opa klebte den Kindern (womit eigentlich?) Taschentücher ans Kinn, so dass diese "Weihnachtsmann" spielen konnten. Sie stapften um uns herum und forderten Lieder und Gedichte ein. Sie spielten auch ganz kurz einträchtig auf der Couch ehe BM entschied, dass das zu gemütlich sei und BM mit wilden Umarmungen überfiel. Denn schließlich findet BM: "Iss hak meine PL doll gieb!"



Und nun? Nun versuchen wir für den Rest unseres Urlaubs wieder ruhigere Zeiten einkehren zu lassen und BM ausreichend Gelegenheit zu geben, ihre tollen neuen Spielsachen zu bespielen.

Freitag, 28. Dezember 2012

Kurznotiz

Wir haben BM gerade vermessen. Mit nunmehr 86 cm kann sie das Licht nicht nur an- sondern auch ausschalten.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnamann hat Bomboms!!

Bei Familie Isndingwa hat sich pünktlich zum Fest Weihnachtsstimmung eingestellt. Zum Glück hatte ich schon ab Mittwoch Urlaub, so dass ich ganz in Ruhe und vor allem alleine durch Weihnachtsgeschenkeverkaufsstätten und Supermärkte schlendern konnte, was definitiv die nervenschonendste Variante war.

Dieses Jahr stellten wir unseren Weihnachtsbaum erstmals nicht erst am 23. sondern schon am 20. Dezember auf. Erstmals hängen auch nicht die von Oma an Mutti und dann an mich weiter gegebenen silbernen Zapfen, sondern bunte Kugeln, deren Zerstörung durch ein lauthals "Eiermantsche! Eiermantsche!" kreischendes und dabei sich wild drehendes Kleinkind mich längst nicht so hart treffen würde. BM war beim "Tannebaum mücken" zwar zugegen, ließ sich aber vom Helfen noch abhalten. Dafür hängt jetzt zu ihrer großen Freude "Das meine Eisenbahn?" auf BMs Augenhöhe am Baum.







Gestern waren wir mit meinem Bruder, K und PL auf dem Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei. BM war völlig aus dem Häuschen, weil ihre PL da war. Diese hatte uns allen vergangene Woche einen gehörigen Schrecken eingejagt, als sie wohl im Schlaf über die Umrandung ihres Hochbettes klettern wollte, fiel und mit dem Kopf aufschlug. Zum Glück ergab das nur eine leichte Gehirnerschütterung, zwei Nächte zur Beobachtung im Krankenhaus und ein heruntergebautes Hochbett. Puh!!

Jedenfalls wurde BM auf dem Weihnachtsmarkt nicht müde, PL zu fragen, ob sie denn noch Aua hätte. Die Mädels waren wieder herzallerliebst miteinander, fuhren mit den beiden Babykarussells - BM höchst begeistert, PL ein wenig unterfordert - und liefen Hand in Hand umher. Etwas gehetzt wegen der kurzen Begeisterungsspanne der Kinder tranken wir je einen Becher Glühwein, aßen Bratwürste und Crepes.

Als Krönung lief uns dann noch der Weihnachtsmann über den Weg, übrigens einer der besten seiner Art: Toll verkleidet, genau mit dem richtigen Ton für die Kinder und er konnte sogar singen. PL – sonst eher zurückhaltend und bis zum vergangenen Jahr dem Weihnachtsmann gegenüber sehr vorsichtig eingestellt – überraschte uns alle, weil sie gemeinsam mit ein paar fremden! Kindern „In der Weihnachtsbäckerei“ schmetterte. BM fand’s auch toll, kannte aber das Lied nicht. Ansonsten hätte sie sicherlich auch mitgesungen. “O Tannenbaum“, „Schneemann, Schneemann“ und „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ kann sie nämlich schon ganz gut. Und ja, ich bin unglaublich stolz darauf.

Morgen kommt der Weihnachtsmann nun also zu uns nach Hause. Meine Eltern, B, K und PL werden bei uns sein, und ich bin schon total gespannt wie BM der Tag gefallen wird. Sie hat sich ja leider nichts gewünscht – außer Bonbons – aber ich vermute, meine Eltern werden mit einem wunderschönen Puppenhaus wohl den ersten Preis für das beste Geschenk einheimsen. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon darauf!

PS: Ratet mal, auf welchem Lied BMs Eigendichtung "Eiermantsche! Eiermantsche!" beruht. Uns hat sie damit wochenlang verwirrt, was aber wohl daran liegt, dass sie selbst die Worte in dem wohlbekannten Weihnachtslied falsch verstanden hat.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Mein Beifahrer heute

Rein in den Laden, drei Bäume angeguckt, und da war er. Unser Weihnachtsbaum. Ich bin gespannt, was BM nachher dazu sagt.


Freitag, 14. Dezember 2012

Linksträger

Ich bin Rechtshänder, trotzdem trage ich BM immer auf dem linken Arm, denn der ist von 27-monatiger Übung sowieso trainierter. Außerdem habe ich so die rechte Hand frei, weil man als Mama ja meist noch nebenher weitere Dinge schleppt, sich am Treppengeländer festhält, kocht oder sonstiges erledigt während man mit Links 12 kg Wuselkind balanciert.

Neulich wich ich aus keinem bestimmten Grund davon mal ab und erntete prompt lautstarken Protest von BM: "Mama, falsche Arm!!"

So bekomme ich immer wieder mal den Spiegel vorgehalten, denn BM weiß genau Bescheid wie alles normalerweise sein muss.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Igel Ahbeit!

Irgendwann im Herbst zog Igel bei BM ein - das erste und einzige Kuscheltier, dass ihr Herz erobert hat und seitdem zu jeder Schlafenszeit zur Stelle sein muss. Igel ist zwar nicht sonderlich hübsch, aber BM hat ihn sehr lieb.

Abends vor dem Einschlafen spielt BM immer noch mit Igel, z.B. dass er sich versteckt oder dass er ihr den "Mucki" wegnimmt. Sie erzählt im was, gibt ihm zu trinken, schimpft mit ihm und hält ihn hoch, damit er sich die "Meemann"-Lichterkette ansehen kann. Wacht BM Nachts auf, fragt sie immer "Mein Mucki weg! Ich hak nich Igel!" - beides muss zum Weiterschlafen unbedingt vorhanden sein. Und so suchen wir jede Nacht mehrmals unter den Decken nach diesen beiden wichtigen Schlafutensilien, ohne die an Weiterschlafen nicht zu denken wäre.Morgens kommt Igel oft mit ins Bad. Dann sitzt er auf dem Waschtisch oder auf der Badewanne und guckt BM beim Zähneputzen und Waschen zu.

Neulich kam es nun zum Eklat. Igel war am Abend zur Schlafenszeit nicht auffindbar. Wir durchwühlten erst das große Bett, dann BMs Bett, dann BMs Schränke und Spielzeugkisten. Nirgendwo war Igel zu finden. Er konnte nicht weit weg sein, blieb aber verschwunden.

Wir brachten BM ins Bett und versuchten sie mit einem Ersatzkuscheltier zu beruhigen. Ich erzählte ihr, dass Igel arbeiten sei und sicher bald nach Hause komme. Da fing BM ganz bitterlich an zu weinen. Sie rief nach unten zu R., dass er Igel anrufen solle, damit er mit dem Auto nach Hause kommt. ("Mein Igel nich da! Igel Ahbeit! Papa Igel anruft. Igel tommt gell Auto Hause.")

Zum Glück fiel mir dann noch ein, dass ich noch nicht in R.s Nachtschrank nach gesehen hatte. Und tatsächlich, da hatte der kleine Schlingel sich mit einigem anderen Spielzeug versteckt. Erleichtert begrüßte ich ihn und brachte ihn schnell zu BM, die sich jedoch nur sehr langsam von ihrem Schreck erholte.

Ich glaube, wir sollten mal sehen, ob wir einen Ersatz-Igel finden für den Fall, dass der Rabauke sich mal wieder einfach so aus dem Staub macht.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Es weihnachtet sehr

Die letzten Tage waren schon recht weihnachtlich im Hause Isndingwa.

Am Abend des 5. Dezember putzte BM brav ihre Gummigiekel mit einem feuchten Lappen. Aufgrund fehlender Hingabe ihrerseits ging das recht schnell, weil noch andere Dinge gespielt werden mussten. Ist ja aber auch kein Wunder, denn sie verstand immer noch nicht wirklich, warum sie das jetzt eigentlich tun sollte.

Dafür war am nächsten Morgen die Freude groß, weil BM nun endlich auch eine Uhr hat und weil im anderen Stiefel ein cooler Elch mit Smarties ("Natti" = "Naschi") steckte. Schade nur, dass eben diese Uhr aktuell nicht auffindbar ist. 

Gestern verbrachten wir dann einen schönen Adventsnachmittag im Clubkeller mit den alten Nachbarsfamilien. Der Raum ist unseren größer werdenden Familien kaum noch gewachsen, und dennoch hatten wir viel Spaß gemeinsam. Erst wurde in Windeseile Kuchen, Kaffee und Kakao verputzt. Nach wenigen Minuten konnten die Kinder kaum noch still sitzen, so dass wir uns ans Adventsbasteln machten. BM, PL, C. und T. bastelten die Dekoration für das Clubkeller-Weihnachtsbäumchen. Dies ist ein Kunstwerk von S.b.k.v.S. feat. BM (oder anders herum?):

Danach wurden die Wunschzettel bemalt. Während PL, C. und T. sehr professionell ihre zahlreichen Wünsche aufmalten, gab BM dem Weihnachtsmann leider kaum Hinweise auf geeignete Geschenke. Auf wiederholte Nachfrage wünscht sie sich ein G-genk. Und ein Eis.

Danach sangen wir traditionsgemäß einige Weihnachtslieder, wobei ich schon ein paar mal meine Rührung wegblinzeln musste, weil auch meine kleine BM bei Schneemannlied, Kling Glöckchen und O Tannenbaum ein paar Wörter "mitsang" und mitmachte. So überbrückten wir die Zeit bis der Weihnachtsmann (aka Ex-Nachbar S.) kam, um die Wunschzettel einzusammeln. Sofort saßen alle Kinder kerzengerade. BM bemerkte jedoch gleich, dass der ja letztens schon in der Kita war und ihr einen Lutscher geschenkt hatte, der mittlerweile aber alle-alle ist. Also gab ihm freundlich die Hand und ging zum anschließenden Blitzlichtgewitter auch mutig auf seinen Schoß.

Gastbeitrag: Der Nikolaus-Zug

Ein Gastbeitrag von BMs Oma M:



Während Berlin droht im Schneechaos unterzugehen, gibt es die kleinen Oasen in der Stadt, in denen eine Schneeflocke und ihre Schwestern nicht  gleich einen Verkehrsstau verursachen. Zur Freude der Kleinen.

Nachdem wir am Freitag klärten, wozu ein Holzgestell mit Schnur dran da ist – zum Rodeln, genießen BM und wir den ersten Winter in dieser Saison. Mutig eroberten wir am Freitag die gigantischen Höhen neben der Eisenbahnbrücke im Kiez. Auf den historischen Spuren ihres Vaters rutschte BM todesmutig in allen möglichen Positionen den Hügel herunter. Immerhin verletzte sich ihr Vater an dieser historischen Stelle schwer. Beim Rodeln fiel er nicht sehr elegant einfach seitlich vom Schlitten und hatte einen Schlüsselbeinbruch. Bei BM bestand aber keine Gefahr. Unser Bewegungswunder meisterte jede Abfahrt.

Der Schnee kommt gerade recht, denn der Nikolaus war da und mit ein bisschen Glück bringt der Weihnachtsmann die Geschenke mit dem Schlitten.
In der Wuhlheide warteten Uroma, Uropa, Oma und Opa mit BM auf den Nikolauszug am „Hauptbahnhof“. Standesgemäß wurden rechtzeitig Plätze reserviert und ungeduldig hingen die Blicke am leeren Gleis, gewappnet mit einer Eisenbahnerkelle und Trillerpfeife, über die sich später die Eltern besonders freuten. Eine Durchsage kündigte den Zug an: „Liebe Fahrgäste, gleich fährt der Zug ein. Ich gebe jetzt die Wagenfolge durch…“ 

Und dann kam er, der Zug. BM war ganz aufgeregt. Die alte Dampflok spuckte dunklen Qualm aus und war mit roten Glocken geschmückt. Der Schneesturm konnte ihr nichts anhaben. Schnell rein in den blauen Wagon. Mit vielen anderen Familien begann die Fahrt durch den Winterwald. Der Wagon war im Innern schön geschmückt. Eine Schaffnerin kam und lochte die Fahrscheine mit einem Schneeflockenstempel. Ein erster Höhepunkt der Fahrt. Aber wo war der versprochene Nikolaus? 

Beim nächsten Halt stieg er ein. BM war ganz in Erwartung. Sie hatte bereits mehrfach in diesem Jahr gute Erfahrung mit ihm gemacht. Immer wenn sie ihn traf, gab es Naschi. Damit war er der Größte bei ihr. Bevor aber Freude aufkam, mussten alle ein Lied singen - BM hielt sich vornehm zurück. Der Gesang war auch grenzwertig, was aber mehr an der Textunsicherheit der Erwachsenen lag. 

Der Nikolaus kam  nicht allein. Ein hübscher Engel begleitete ihn. In einem goldenen Buch las er nach, ob auch alle Kinder lieb waren. BM antwortete dem Nikolaus, dass sie immer artig war (anders als beim Papa, dem sie immer sagt, dass sie frech war…). Hier ging sie aber auf Sicherheit. Mit einem gekonnten charmanten Lächeln wickelte sie den erfahrenen Mann um den kleinen Finger und schon hatte sie ihren roten Geschenkesack in der Hand. Der Tag war gerettet. Alles wurde ausgepackt und gekostet. Der Winterwald war jetzt sehr nebensächlich und alles andere rundherum auch. 

Weihnachten kann soooo schön sein! Und Berlin kann ruhig im Schnee untergehen. 

Traurig sahen wir dem Zug nach dem Aussteigen hinterher. Der letzte Wagon ist ein Güterwagen, auf dem ein hübscher Tannenbaum steht. Nun fuhr er weg, aber Weihnachten kommt erst. Hoffnung für BM, bald wieder ihren Freund, den Weihnachtsmann zu treffen und Naschi zu bekommen.  


PS: Das war der erste Gastbeitrag.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Entschlüsselung der Blackbox

Lange Zeit war BMs Kitatag für uns eine Blackbox. Besonders am Anfang fiel es mir schwer damit umzugehen, dass ich nicht mehr wie früher (fast) jede Minute in BMs Leben mitbekam. Mittlerweile bekomme ich aber immer mehr davon mit, auch wenn nicht jeden Tag eine Erzieherin erzählen kann, was den ganzen Tag so passiert ist. Schon auf dem Heimweg im Auto und vor allem auch beim abendlichen Tag-Erzählen erzählt BM mir immer mehr Verständliches von ihrem Tag.

So haben wir ein recht gutes Gefühl dafür, wer ihre Freunde sind bzw. mit wem sie besonders gerne spielt. Dabei fallen v.a. immer wieder die Namen von den Jungs P. und F. (nur dass sie in BM-Sprache beide mit G anfangen). BM erzählte neulich höchst echauffiert:"P. nicht Kita da! P. hak Husten, geht Arzt." F. erhält morgens meist ein Begrüßungsküsschen. Außerdem weiß ich nun, dass N. neben ihr Mittagsschlaf macht, dass R. im Spielhäuschen schläft, wer pullern geht, wer geweint hat, wer alles mit Bobbycars den Berg runter gesaust ist ("Iss Auto dahn dahunter! Doll gell! Doll gaut!")

Aktuell sind nur zwei Mädchen in der Spatzengruppe, von denen BM jedoch nur auf Nachfrage erzählt. Über die kleinste L. weiß sie oft nur zu berichten: "Geine Mächen hak nich geint" oder "Geine Mächen hak geint, Papa nich da."

BM erzählt nun auch recht wahrheitsgemäß, was es zu essen gab und ob das "mmh, gecker" war. Am Montag fand ich eine nasse Strumpfhose im Wäschebeutel und vermutete, dass BM eingepullert hatte. Sie stritt jedoch sofort alles ab. Nach kurzem Frage-Antwort-Spiel (Eingepullert? Mit Essen gemanscht? Mit Wasser geplempert?) fand ich heraus, dass sie sich nach dem Mittagessen im Bad übergeben hatte ("huckert"), dass sie aber kein Bauchaua hat. Ich fragte die Kitaleiterin danach, weil BMs Erzieherinnen schon Feierabend hatten. Und tatsächlich bestätigte sie, dass BM wohl sehr hektisch gegessen hatte, so dass sie brechen musste, dass es ihr danach aber gleich besser gegangen war. Also kein Grund zur Besorgnis. Ich war vielmehr sehr stolz auf mein Mädchen, weil es schon so gut erzählen kann, und ich freue mich auf weitere Kitageschichten.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Frohe Adventszeit!!

Das Wochenende stand ganz im Zeichen der Adventszeit.

Am Freitag hatte BM Kita-frei und ging mit ihrer Oma M. in die Sauna. Am späten Nachmittag ging es dann bei etwas Niesel-Hagel-Schneeregen doch noch in die Kita zum Adventsbasar, wo BM mit großem Respekt dem Weihnachtsmann zum ersten Mal in diesem Jahr begegnete. Da der einen Lutscher für sie hatte, blieb er gleich in guter Erinnerung, was hoffentlich hilft, wenn er in den kommenden Wochen immer mal wieder auftaucht. Für ein Foto wollte BM aber sicherheitshalber trotzdem nicht auf Weihnachtsmanns Schoß, aber die erfahrenen Kita-Erzieherinnen hatten wohlwissend ein Schaukelpferd ins Weihnachtsmannhäuschen gestellt, auf dem BM auch wie wild schaukelte und gar nicht mehr weg wollte.

Gestern früh durfte BM dann das erste Beutelchen ihres tollen Adventskalenders aufmachen, den sie von meinen Eltern bekommen hat:

Danach haben wir zu dritt einen Ausflug gemacht bevor wir uns am Nachmittag zum nachbarschaftlichen Glühwein trafen. Um eine Feuerschale herum standen wir mitten auf unserer Straße und hielten einen gemütlichen Plausch während die Kinder um uns herumwuselten. BM hatte vor allem mit Zwillingsmädchen H. von gegenüber wieder viel Spaß. Sie spielten laut kreischend "Decken", wobei ich ihnen jeweils zurufen musste, wo sie sich verstecken sollten, weil sie vor lauter Aufregung gar nicht wussten, wohin sie "henne henne" sollten.

Nach einem gemeinsamen Frühstück bei uns namen meine Eltern BM mit ins Dorf, um Plätzchen zu dekorieren und die ersten schlumpfgroßen Schneemänner zu bauen. Sie war dann schon ganz aufgeregt, weil die große Cousine für nach dem Mittagsschlaf angekündigt war. Beim Kuscheln im großen Bett erzählte sie darum schon mal ihrer Oma: "Ich hak L. doll bieb! L. kommt geich!" Übrigens sagt sie L.s Namen mittlerweile fast richtig - nur mit einem H statt L am Anfang.

Schon die Begrüßung fiel sehr überschwenglich aus, und fortan spielten die beiden Mädels wieder sehr einträchtig. Als L. zwischendurch mal kurz verlauten ließ, dass ihr etwas langweilig sei, schlug BM sofort wieder ihr Lieblingsspiel vor, d.h. die Mädels spielten "Decken". Heutiges Versteck der Wahl war unter Omas und Opas Handtüchern, die durch das ganze Haus geschleift und als Tarnung verwendet wurden.





Außerdem sangen wir mit den altbewährten Liederrollen ein paar Weihnachtslieder. Beim Schneemannlied machte BM schon gut mit, zeigte rote Nase, schwarze Augen, schwarzen Mund und den kugelrunden Bauch. L. sang prima mit, mal mit und mal ohne Ton, wollte uns jedoch leider nicht das in der Kita erlernte neue Nikolauslied vorsingen.





Kurzum, das war ein richtig schönes erstes Adventswochenende!!

PS: Das ist die Lichterkette, die sich BM selbst ausgesucht hat. Unter Böckchen-Androhung stellte BM klar, dass es diese und auf gar keinen Fall irgendeine andere sein durfte.