Donnerstag, 5. Mai 2011

Von Eintagsfliegen

Die erste Eintagsfliege, über die ich berichten möchte, war Babymädchens erhöhte Temperatur. Gestern zeigte das Thermometer schon wieder Normaltemperatur, auch wenn durchaus noch spürbar war, dass das Babymädchen nicht auf dem Posten war. Das gestrige BKG-Treffen verbrachte sie zu 80% kuschelnd und schlummernd in der Manduca. Gegen Abend war sie dann aber schon viel fitter und demonstrierte noch einmal ihre Entlanghangelkünste, um zu den in tolle, anschleckbare Silberfolie eingewickelten Keksen zu gelangen. 

Vielleicht war das Babymädchen einfach knülle. Vielleicht hatte es auch ordentlich Schmuseeinheiten über den Tag aufgetankt. Jedenfalls lieferte es dann die zweite (vermutliche) Eintagsfliege (wir wollen ja nicht zu früh jubeln).

Nach ganz viel Singen und Streicheln und auch wieder ein wenig Händchen halten verließ ich zögerlich das Zimmer, was mit kurzem Gequäke bedacht wurde. Ich wollte gerade wieder zurückgehen, um doch noch ein bisschen Einschlafhilfe zu leisten, da wurde es ruhig im Kinderzimmer. Das Babymädchen hatte offenbar noch eine Weile das Schäfchen auf dem Nestchen angeguckt, ein Händchen in eben dieses Nestchen gehakt und war eingeschlafen.

Den ganzen Abend hatte ich Sehnsucht nach meinem kleinen Mädchen, doch es kam höchstens mal ein kurzes Gejammer aus dem Babyfon, wenn es sich umdrehte. Mit klopfenden Herzen ging ich ins Bett - ich brauche meine Dosis Baby wohl genauso wie mein Baby eine Dosis Mama.... Außer in dieser Nacht. Das Babymädchen schlief natürlich nicht durch. Vor allem in den frühen Morgenstunden klang stündlich ein bisschen Gemecker aus dem Kinderzimmer. Ich finde aber, dass man mittlerweile schon hört, ob sie wirklich wach ist oder einfach nur rumrödelt, vielleicht um eine neue bequeme Position zu finden. Einmal schien sie doch richtig weinen zu müssen, doch nach weniger als 2 Minuten war auch das vorbei. Ich stand in dieser Nacht bestimmt fünfmal vor Babymädchens Tür, nur um dann nix mehr zu hören, so dass ich lieber draußen geblieben bin, um sie nicht doch noch aufzuwecken.

Um 4:30 Uhr war die Nacht erstmal vorbei. Wobei.... ehrlich gesagt, könnte es sein, dass das eher an mir lag. Beim ersten Mucks des Babymädchens hielt ich es nicht mehr aus und bin zum Stillen ins Kinderzimmer. Womöglich hätte sie sich auch ohne mich noch mal beruhigt. Aber wie gesagt, auch ich brauche meine Babykuscheleinheiten. Danach ging es ins Elternbett, wo das Babymädchen wie schon an den letzten Tagen erstmal eine halbe Stunde wach, aber trotzdem ganz ruhig blieb und sich eng an mich kuschelte bevor wir dann bis 7 Uhr weiterschliefen. Hach!!

Ich bilde mir nicht ein, dass das von nun an immer so sein wird, aber es war sicherlich ein guter Anfang. Ich möchte es nun auch nicht mehr nach der Stoppuhr weinen lassen. Das Babymädchen sehr deutlich gezeigt, dass es sich alleine umdrehen und wieder einschlafen kann. Wenn es das mal nicht schafft, hat es offensichtlich auch einen richtigen Grund und braucht seine Eltern. 

Wie schon gesagt bin ich immernoch nicht im Reinen mit mir, dass ich dieses Abstill-und-alleine-Einschlaf-Ding angefangen habe. Ich denke aber, dass wir drei damit den wichtigen Unterschied zwischen "Ich bin mal kurz wach, dreh mich aber gleich wieder um." und "Hilfe, ich brauche meine Mama und meinen Papa!!" gelernt haben. 

Die Reaktionen auf unser Vorgehen waren wie erwartet ziemlich schwarz-weiß. Die einen verstanden unsere Not fanden es richtig und vor allem höchste Zeit, dass wir etwas unternahmen. Die anderen fanden es total sch**** von uns. Ich werde mich nicht darüber streiten, denn ganz klar: Ich war früher (und ja eigentlich auch jetzt noch) auch immer dagegen....

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