Dienstag, 26. Dezember 2017

Weihnachten away

Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal Weihnachten weder zu Hause noch bei unseren Eltern verbracht sondern waren vom 23.-25. Dezember mit R.s Familie in einem kleinen Weihnachtsurlaub. Wir waren gar nicht weit weg in einem Haus mit einem riesigen Wohn-/Party-/Gemeinschaftsraum und ausreichend Schlafzimmern oben drüber.

Ehrlich gesagt war ich ein bisschen skeptisch, aber die Tage waren wirklich sehr schön. Nach der Ankunft machten wir es uns gleich weihnachtlich und ließen die Kinder einen großen Weihnachtsbaum schmücken. Dabei gingen nur zwei Kugeln kaputt. Vorhersehbarer Kollateralschaden.



Nach einer stärkenden Bratwurst bauten Opa und BM unter vollem Körpereinsatz und trotz der kleinen Störfaktoren Zwee und Mini erfolgreich ein Papphaus auf. Die Kinder bemalten es ein bisschen und tobten dann wie verrückt im und ums Haus herum. Da der Raum so riesig war, konnten sie auch problemlos laut kreischend und scheinbar planlos umher rennen.


Als die Energie endlich (scheinbar) aufgebraucht war brachten wir die Mädels in ihr kuscheliges Matratzenlager, wo sie noch ewig lange quasselten und Quatsch machten während die Erwachsenen Feuerzangenbowle tranken und ein paar Runden mit BMs Rummikub-Spiel zockten.

Am Heiligabend waren die Kinder von früh an total aufgeregt. Unsere Mädels hatten extra Tanzkleidung mit und führten BMs Tanzkursweihnachtstanz auf. Mini fand die Röckchen so chic und war ganz begeistert, dass sich noch ein Zusatzrock fand. Daraufhin mussten die Kinder erstmal einige Zeit im Flur hin und her rennen und sich dabei schön finden. Mini war ein bisschen enttäuscht, dass er für den offiziellen Part am Heiligabend nicht sein Röckchen anziehen sollte.


Nach so viel Toberei waren die Kinder total gaga, so dass wir sie erstmal bei einem schönen Spaziergang lüften mussten.


Nach dem Kaffeetrinken wurde es ernst. Die Kinder durften noch ein wenig oben spielen während wir unten in Windeseile den Geschenkeberg drapierten.


Es ist ja schon witzig wie leicht man kindliche Fantasie anheizen kann. Irgendein Erwachsener fragte, ob da nicht gerade der Weihnachtsmann im Nachbarhaus verschwunden wäre. Sofort war BM sich ganz sicher, dass sie noch ein Stück vom Mantel und Sack gesehen habe.


Dann stellten wir fest, dass wir bei der Spielerei gar nicht gemerkt hatten, dass er derweil schon unten bei uns gewesen war. Er hatte wieder einen Brief hinterlassen, in dem für jedes Familienmitglied ein paar liebe und mahnende Worte standen. BM fing damit an, ihn vorzulesen und machte das so prima, dass mir vor Stolz sofort ein paar Weihnachtstränchen kullerten. Die Kinder hielten den ganzen langen Brief tapfer durch, doch dann war kein Halten mehr. Wir mussten ran an die Geschenke. BM freute sich besonders über ihre Lego-Elves-Bausätze und das Glitzer-Dings, mit dem sie uns allen Glitzertattoos verpasste . Zwee war so stolz auf ihre "echte Pullerpuppe Luise". Mini wollte gleich mit seiner Eisenbahn spielen und gar nicht unbedingt noch mehr auspacken. Und alle Kinder fanden Zwees Mikrofon richtig klasse.

Nach Würstchen und Kartoffelsalat und ganz viel Aufregung waren die Mädels irgendwann am Rande des Bocks, so dass R. und ich noch kurz mit ihnen rausgingen. Ich fand es im Dunkeln auf dem Spielplatz ja etwas gruselig, aber die Kinder hatten Spaß.

Als alle Kinder endlich im Bett waren (an Schlaf war bei den Mädels trotzdem noch lange nicht zu denken) begannen wir Erwachsenen in gemütlicher Runde unsere Bescherung. Ich sag's mal so: Es gab sehr schöne Geschenke, aber auch einiges zu Lachen.

Am 1. Weihnachtsfeiertag war BM schon früh munter, so dass ich mit ihr schon runterging. Mini war natürlich schon längst mit seinen Eltern dort. Wir verspielten einen gemütlichen Morgen bis auch R. und Zwee endlich wach wurden und fuhren dann nach dem Frühstück weiter zu meinen Eltern, um den Tag mit meiner Familie zu verbringen.

Natürlich gab es auch dort noch einmal Geschenke. BM und Zwee hatten auch fest damit gerechnet, obwohl der Weihnachtsmann das dieses Mal gar nicht in seinem Brief erwähnt hatte. Ich bin ja schon ein bisschen gespannt wie lange BM noch an den Weihnachtsmann glauben wird. Jedenfalls hatten wir einen sehr gemütlichen Tag und alle vier Kinder waren bester Laune.

Den 2. Weihnachtsfeiertag verbrachten wir vier zu Hause - tatsächlich zum ersten Mal allein. Wir schliefen lange, blieben bis zum frühen Nachmittag in den Schlafanzügen und die Kinder hatten richtig Zeit, mit ihren Geschenken zu spielen. Da am Vortag soviel Essen übrig geblieben war, mussten wir nicht einmal kochen. Es war ein wirklich gemütlicher und gut gelaunter Tag zu viert.



Montag, 11. Dezember 2017

Zeitgefühl

Nach einem echt langen Arbeitstag komme ich gerade noch rechtzeitig nach Hause, um die Kinder nacheinander ins Bett zu kuscheln. So liege ich neben Zwee und genieße ihre weiche Kuscheligkeit während sie mir ein langes Weihnachtslied vorsingt.
Dann erzählt sie mir irgendwas davon, dass sie auch irgendwann groß ist und dann ist sie auch eine Mama.
Ich sage, wenn du groß bist, bist du eine Frau. Nur wenn du möchtest, wirst du eine Mama. Nicht jede Frau wird eine Mama.
Zwee so: Man kann auch eine Oma werden.
Ich bin zu müde, um ihr zu erklären, dass man nur eine Oma werden kann, wenn man vorher eine Mama war. Aber Zwee hat noch mehr zu sagen.
Mama, wenn du alt bist, bist du eine Oma. (kicher) Und dann sterbst du.
Ähm. Ja.
Wann sterbst du?
Das weiß man nicht, aber es dauert bestimmt noch ganz lange.
Wenn du sterbst, bist du tot. Und wenn ich alt bin, sterb ich auch.
...
Alles in einem durchaus leichten Ton erzählt. Puh. Da nehme ich doch tausend mal lieber Fragen darüber, woher die Babys kommen.
...
Und noch ein O-Ton-Merker. Gestern früh auf dem Weg nach unten, wo der große Weihnachtskalender hängt, den die Mädels sich zusätzlich zu ihren eigenen Kalendern teilen:
Tomm, BM (immer noch mit V am Anfang)!
Wir wollen doch den droßen Satender aufmachen! Werjuter, Wohnzimmer Licht an!

Dienstag, 5. Dezember 2017

Zwee und die Schule

Heute beim Abendessen plapperte Zwee in einer Tour, unter anderem:

Wenn ich noch mal Debotstat habe, dann bin ich schon vier Jahre alt. Dann geh ich aber immer noch in die Kita. Nach den Blaumeisen, würd ich ein Rotteechen und dann ein Dünfint. Und dann ist Schluss. Dann tomm ich in die Schule.

  • Und was willst du da lernen?

Schreiben, tanzen und Sport.


  • Und was ist mit Lesen?
Otay, auch lesen. Dann tann ich mein Tonni-(Conni)-Buch alleine lesen.

Nikolausvorbereitungen

Heute stand wieder das alljährliche Stiefelputzen an. Die Kinder sind natürlich sehr aufgeregt, machten sich aber beide auch (sehr unterschiedliche) Gedanken.

Für Zwee wechselten sich Aufregung, Freude und Kummer immer wieder ab. Sie ist sehr aufgeregt und freut sich auf das Naschi, dass der Nikolaus ihr mutmaßlich in die Stiefel stecken muss. Gestern Abend erklärte sie: "Ich kenn gar nicht den Nikolaus. Was macht der?"
Beim Stiefelputzen war sie mit Feuereifer dabei, wurde dann aber so traurig, wie Dreijährige es eben werden können, wenn man ihnen nicht gestattet, die hellen Stiefel mit schwarzer Schuhcreme zu putzen. Als der Tag zu Ende ging und ich sie vorschriftsmäßig zugedeckt hatte ("1-2-3-großes-und-kleines-Träumchen-komm-herbei") sagte sie mir: "Den Nikolaus hab ich Annst! Dann muss ich Mama danz leise rufen, sonst hört der mich." So richtig konnte sie mir nicht erklären, warum das so ist, aber offenbar ist er ihr einfach nicht so ganz geheuer. Also erklärte ich ihr, dass der ja ein guter Mann sei und erst komme, wenn alle wirklich schlafen. "Sodar die Erwachsenen?", staunte sie, und schlief dann trotz der Aufregung schnell ein.

BM durfte heute erstmals mit Schuhcreme putzen, nachdem sie nach eigener Aussage, die Stiefel in der Schule extra doll dreckig gemacht hatte. Dabei war sie guter Dinge, obwohl sie nach Sportunterricht und einer Doppelstunde Tanzunterricht fix und alle war. Irgendwie kippte die Stimmung beim verhassten Schlafanzug-Zähneputz-Ding komplett, so dass ich eine weinende BM vorfand, als ich in ihr Zimmer kam, um sie zuzudecken und Gute Nacht zu wünschen. Nachdem sie sich einigermaßen wieder eingekriegt hatte, erzählte sie mir, dass sie in der Schule die wahre Geschichte vom Nikolaus gehört hätten. Der hat nämlich in einer Kirche gearbeitet. Da wurde er dann Chef, weil er an Gott geglaubt hat. Und der ist schon so lange tot. Also könne der ja gar nicht kommen und uns Dinge in die Stiefel stecken. Und wie der denn überhaupt ins Haus komme.

Nach kurzer Schrecksekunde entschied ich mich erstmal noch gegen die Wahrheit und behauptete, dass ich das nicht so genau wisse, aber es müsse sich wohl um Magie handeln.

Wir diskutierten dann noch aus, ob der durch den Schornstein kommen könne. Wir haben keinen Kamin, d.h. unser Schornstein führt nur zur Gastherme. BM vermutete, dass der Nikolaus da trotzdem durchkomme. Dabei geht der wahrscheinlich kaputt, aber dann steckt er die Sachen in die Stiefel, geht durch den kaputten Schornstein zurück und repariert ihn dann mit Magie. Mmh, offenbar ist das logischer, als mit Magie einfach die Haustür zu öffnen.

Wenn das nicht stimmt, dann könne es ja vielleicht auch noch jemand aus der Familie sein, der die Stiefel befüllt. Nö, meinte ich. Bei mir habe es jedenfalls immer geklappt, dass mir der Nikolaus etwas in die Stiefel gesteckt habe. Dreiste Lüge, aber BM hakte nicht weiter nach.

Der echte Weihnachtsmann bringt übrigens auch gar nicht die Geschenke, sondern das sind eigentlich nur Helfer. Der echte Weihnachtsmann ist nämlich der Chef und kümmert sich um alles. Oder es verkleidet sich jemand aus der Familie. ... Ich wiegelte ab und brabbelte etwas Verneinendes vor mich hin.

Aber Oma habe doch ein Weihnachtsmannkostüm. Ja, meinte ich, dass ist bestimmt mal für eine Weihnachtsfeier gewesen. Oder so.

Irgendwie fände ich es schön, wenn BM dieses Jahr noch im vollen Glauben an den Weihnachtsmann bleibt. Wenn sie uns aber mal direkt fragt, werden wir ihr sicher die Wahrheit sagen.

Wir wollen ja nicht, dass sie wieder mit uns schimpft, weil wir sie angelogen haben.