Sonntag, 18. September 2016

Tütata ein Uh-uh!

Als ich am Freitag Abend mit den Kindern nach Hause kamen, stürmten beide gleich durch zur Couch. Zwee -  unser vermeintlich ruhigeres Kind -  kletterte drauf und begann herum zu hopsen. Das darf sie natürlich nicht. Ich setzte gerade zum Schimpfen an, da lehnte sie sich -  warum auch immer - vorwärts über die Lehne, rutschte ab und viel ungebremst herunter, wobei sie mit dem Kopf aufschlug und sich so überschlug, dass sie auf dem Rücken zum Liegen kam.

Ich war keine zwei Meter entfernt und auch R. war nicht weit weg, trotzdem konnten wir nichts mehr tun. Uns stockte der Atem, das Bild bekommen wir nicht aus dem Kopf.

Zwee rang einen Moment nach Luft und brüllte dann los. Ich nahm sie vorsichtig hoch, wobei ihr ein paar Tropfen Blut aus der Nase rannen. Das war uns so unheimlich, dass wir einen Krankenwagen riefen. Als er kam hatte sich Zwee schon beruhigt und saß sichtlich geschockt, aber zum Glück nicht bekommen auf meinem Schoß. Der Sanitäter gab gleich eine halbe Entwarnung, weil Zwees Pupillen gut reagierten und sie auch nicht bewusstlos geworden war.

Sicherheitshalber brachten sie Zwee und mich trotzdem in die Rettungsstelle. Im Krankenwagen saß Zwee ganz ruhig und etwas eingeschüchtert auf meinem Schoß. Der freundliche Sanitäter schenkte ihr einen kleinen Plüschaffen (uh-uh), den sie ganz fest hielt. Ein kleines bisschen freute Zwee sich als sie ein paar Mal die Sirene hörte.

Im Krankenhaus mussten wir nur etwa anderthalb Stunde warten. Zwees Kopf, Halswirbelsäule, Augen, Ohren und Reflexe wurden durchgecheckt und für prima befunden. Mittlerweile hatte sie ein ordentliches Horn an der Stirn, obwohl ihr eigentlich der Hinterkopf wehtut.

Alles in allem ist Zwee aber glimpflich davon gekommen, so dass wir wieder nach Hause durften. R. holte das gerade einschlafende Schulkind noch mal aus dem Bett und holte uns ab. Während wir vor der Rettungsstelle warteten und nach der Hitze des Wartezimmers die frische Abendluft genossen, kletterte und balancierte Zwee schon wieder an einem Zaun entlang und plapperte auf den neuen Uh-uh ein.

Donnerstag, 15. September 2016

Schulkind!

Am Samstag, 10. September 2016, feierten wir BMs Einschulung. Was für ein aufregender, toller Tag!

Wir machten uns alle chic und fanden uns kurz vor 10 Uhr auf dem Schulhof ein, wo bereits die Omas und Opas warteten. Es versprach wieder ein sehr heißer Tag zu werden und so war es nicht verwunderlich, dass es im Speisesaal brütend heiß war. Dort angekommen setzte BM sich zu ihrer Kitafreundin C. und den anderen Kinder der Klasse 1a ganz nach vorn. Obwohl wir noch einige Zeit warten mussten, war BM zu aufgeregt zum herumzappeln und staunte nur vor sich hin. Wir saßen etwas weiter hinten, wobei Zwee sich ob der großen Menschenmenge beide Arme um mich schlang und sich an mich kuschelte während ich vor Hitze zerfloss.

Zu Beginn der Feierstunde zofften sich dann einige Eltern, weil einige stehende Eltern sich vor die Sitzenden gestellt hatten. Unglaublich, dass erwachsene Menschen sich 1. nicht mit gesundem Menschenverstand benehmen und 2. tatsächlich vor den Kindern streiten, so dass der Schuldirektor schlichtend eingreifen musste. Ich hoffe mal, dass lag alles nur an der Hitze - ansonsten grault es mich jetzt schon vor den Elternversammlungen.

Aber dann ging es endlich los. Die Feierstunde war sehr schön organisiert. Die Zweitklässler sangen, tanzten und erzählten kleine Geschichten. Alles sehr kurzweilig und richtig gut. Ich kann mir kaum vorstellen, dass unsere BM das in einem Jahr auch schon alles können wird.

Dann wurden die Kinder der Klasse 1a nacheinander auf die Bühne gerufen bis da 24 kleine ABC-Schützen standen, von denen unsere die kleinste war. Sie sah so aufgeregt und stolz, gleichzeitig groß und niedlich klein aus! Unglaublich, dass wir es nun schon soweit geschafft haben!

Dann ging BM mit ihrer Klasse, der Lehrerin und der Erzieherin in ihren Klassenraum, suchte sich mit C. eine Schulbank ganz hinten aus und erlebte eine erste kleine Unterrichtsstunde, in der aber "nur" etwas vorgelesen wurde. Dann folgten R., Zwee und ich mit den anderen Eltern in den Klassenraum, wo BM dann auch ihre Schultüte bekam. Mit dem leeren Ranzen und der vollen Schultüte hatte sie alle Hände voll zu tun!



Damit endete der offizielle Part des Tages. Draußen empfingen die stolzen Omas und Opas das Schulkind, dass nach all der Warterei, Hitze, Schlepperei und Anspannung nun ziemlich durch den Wind war.

Danach fuhren wir nach Hause. Als Zwee ihren Mittagsschlaf hielt durfte BM endlich ihre Schultüte auspacken - das war nur der Anfang der Geschenkeschlacht, die noch bis zum nächsten Tag andauern würde!

Um 16 Uhr trafen BMs Gäste ein. Insgesamt bekam sie 13 Schultüten unterschiedlicher Größen! Der ganze Esstisch war voll mit Geschenken, so dass BM irgendwann mit dem Auspacken aufhören musste, weil sie gar nichts mehr wahrnehmen konnte. Der sonnige Garten füllte sich mit 20 Erwachsenen und 11 Kindern. Während unsere Familien bei Kaffee und Kuchen plauderten wurden R. und ich ein wenig unruhig, weil unser Überraschungsgast - ein Seifenblasenkünstler - nicht zur vereinbarten Zeit eintraf und auch telefonisch nicht erreichbar war. Eine Stunde zu spät kam er dann zum Glück doch noch und bescherte uns allen (und unseren Nachbarn) ein tolles Highlight. Die Kinder (und ja, auch einige Erwachsene) hatten einen Riesenspaß und machten mit unterschiedlichsten Gerätschaften kleine bis riesige Seifenblasen. Alle Kinder waren danach klatschnass und die Straße gut eingeschäumt.



Danach ging es zum Abendessen und gemütlichen Beisammensein zurück in den Garten. Es war so schön, mit allen zu plaudern, denn so oft sehen wir uns leider im Alltag nicht. Nebenher wuselten die kleinsten Kinder um uns herum und sorgten für reichlich Amüsement. Die großen Kinder - und ja, da gehört nun wohl auch BM dazu - verschwanden einige Zeit im Park und kamen nur gelegentlich bei uns vorbei, um sich mit Proviant für ein Picknick einzudecken. Für BM war das wohl ein ziemliches Abenteuer. Auf meine Frage, was denn das beste an ihrer Einschulung gewesen sei, kam ihr "im Dunkeln im Park sein" noch vor der Seifenblasenmantscherei in den Sinn.

Als die völlig kaputt getobte Zwee im Bettchen lag und die Partygäste mit kleineren Kindern abgefahren waren, saßen wir noch mit unseren Eltern, meinem Bruder und meiner Cousine vom anderen Ende der Stadt gemütlich auf der Terrasse während die Kinder auf der Couch saßen und Ice Age schauten. Als um halb 12 Uhr die letzten Gäste gegangen waren kapitulierte unser Schulkind und war plötzlich wieder winzig klein, weil sie so müde war - was sie sonst ja nie nie nie zugeben würde. Ich trug sie nach oben und nach einem kurzen Abstecher ins Bad gleich weiter in ihr Bett, wo R. und ich sie im Liegen in den Schlafanzug friemeln mussten. Dann hielt ich meinem Mädchen die Hand und staunte es an während es innerhalb von wenigen Minuten tief und fest einschlief.

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Nachtrag:
O-Ton BM nach ihrem ersten Schultag am Montag: "Ich hab die Nerven schon voll! Wir haben gar nicht Lesen gelernt, sondern bloß gemalt!"

Mittwoch, 7. September 2016

BM ist sechs Jahre alt

Was für ein Tag!

Unser großes Geburtstagskind wachte von allein und etwas früher als erwartet auf, kurz nachdem wir Zwee nach oben zu uns geholt hatten. So konnten wir sie gar nicht wachsingen, sondern BM kam direkt zu uns ins Schlafzimmer. Dort kuschelten wir noch kurz schön bevor BM es vor Aufregung nicht mehr aushielt und wir nach einem kurzen Zwischenstop im Bad alle im Schlafanzug ins Wohnzimmer gingen, damit BM ihre Geschenke auspacken konnte. Als Hauptgeschenke gab es dieses Jahr einen supertollen Roller und das gewünschte Plasteblingdings Pferd mit Kutsche für BMs Barbies.

Dann ging Zwee in die Kita und wir nutzen zum letzten Mal die Möglichkeit, den Geburtstagsvormittag freizunehmen und zu dritt - BM, Mama, Papa - zu verbringen. Wir machten einen Ausflug mit dem Roller, wobei auch R. und ich unseren Spaß mit dem Gefährt hatten und die Zeit gleich nutzten, um heimlich Hinweise für die geplante Schatzsuche zu verstecken.

... nicht irgendeine Schatzsuche. Nein, dieses Jahr sollte es eine Radtour mit Schatzsuche geben - so ähnlich wie letztes Jahr, aber diesmal mit den Geburtstagsgästen! Alle Kinder brachten ihre Fahrräder mit und nach einer Stärkung mit Kuchen und dem Geschenkeauspacken ging es auf große Schatzsuche. Nach einem Pep-talk von Expeditionsleiter R. starteten acht unterschiedlich große Kinderfahrräder, ein Laufrad, R. mit Zwee im Anhänger und die beiden Opas als Begleitung in das Abenteuer. Die Kinder haben richtig gut mitgemacht und hatten viel Spaß! Am Ende stellte sich heraus, dass der Schatz fast bei uns zu Hause lag. So ein Zufall aber auch!


Zurück im Garten angekommen gab es noch eine Seifenblasendisco, bei der alle Kinder Scheibe spielten und sich in kleinen Grüppchen an den Händen hielten, sich drehten und umherschleuderten. Ich ahnte Schlimmes, aber am Ende gab es nur einen kleinen Unfall, bei dem Zwee mit einem größeren Mädchen kollidierte und hinfiel. Dann gab es auch schon Abendessen und die ersten Eltern kamen, um ihre kaputt getobten Kinder abzuholen.

Da wir am Samstag BMs Einschulung feiern, haben wir dieses Jahr Familiengeburtstag und Kindergeburtstag zusammengelegt. So hatte die Familie zwar nicht so richtig viel von BM, aber die gackernde Rasselbande zu beobachten war bestimmt auch gute Unterhaltung. BM hat sich auch sehr gefreut, dass ihre große Cousine bei der Radtour und der "Kinderparty" mitgemacht hat. Ich glaube, PL hatte trotz der kleinen 6-sechsjährigen Partymeute auch ihren Spaß. Derweil erkundete der kleine Cousin F. unser Haus - so eine hervorragende Errungenschaft wie das Krabbeln muss schließlich ausgiebig genutzt werden. Der kleinste Cousin L. war auch guter Dinge, auch wenn er keinen Kuchen und keinen Nudelauflauf essen durfte. Er strampelte schön auf einer Decke herum, demonstrierte wie schön er sich schon drehen kann und vergaß am Ende alle seine Spielsachen bei uns.


BM und wir alle hatten einen richtig schönen Tag! Das war eine tolle Party!