Mittwoch, 28. Januar 2015

Ein Elsa-Kleid

BM hat sich bislang noch einen besonderen Trend interessiert. Filme, die alle anderen Kitakinder kennen, konnten wir nicht gucken, weil sie sich vor allem - außer Conni und Mickey Maus Wunderhaus - fürchtet. Pippi Langstrumpf ging nicht, weil die Kinder vom Dach fallen könnten, irgend so ein Pony-Film ging nicht, weil da ein Zauberer alle zu Stein verwandelt, selbst Lillifee und Emily Erdbeer gaben Anlass zur Besorgnis. Eigentlich ist das ja nicht schlecht, weil BM so bisher wenig Interesse am Fernsehen gezeigt hat.

Nun ist quasi über Nacht in der Kita das Frozen-Fieber (erneut) ausgebrochen. Wo man hinsieht, tragen die Mädels T-shirts, Kleider und Strumpfhosen mit Elsa und Co. Diesmal war es ansteckend, denn eines Abends erklärte BM, dass sie sich zum Geburtstag ein Elsa-Kleid wünsche wie zwei andere Mädchen es haben. Bis zum Boden soll es gehen, und Hackenschuhe und Handschuhe müssten dabei sein. Ich stellte fest, dass sie (und ich) ja eigentlich gar nicht wüsste, wer Elsa ist und wie so ein Kleid aussieht.

Also schauten wir erst Elsas Lied und dann diverse Szenen auf YouTube an. Und BM findet Elsa soooo schön. "Stimmt's Mama, in dem Film geht das darum, Elsa das schöne Kleid bekommt?" Nicht ganz, aber macht ja nichts. Unter anderem sahen wir auch die letzte Szene und ich erklärte, dass der Film ja auf jeden Fall gut ausgeht. Am Ende ist alles wieder gut, weil die Schwestern sich so doll lieb haben und so weiter.

Über kurz oder lang wollte BM dann den ganzen Film mit mir gucken. Gesagt, getan. Die erste Hälfte sahen wir uns neulich Abend im Bett an. Wir passierten immer wieder und sprachen u.a. darüber, ob die Kinder denn einfach Nachts im Schnee spielen dürften und dass Elsa ihrer Schwester nur aus Versehen weh getan hatte. Soweit so gut.

Dann starben die Eltern der beiden Prinzessinnen. Das hatte ich nicht gewusst und bereute gleich sehr, den Film angemacht zu haben, denn BM war sehr traurig und fragte weinend, warum die denn gestorben sind usw. Fortan liefen meinem kleinen Mädchen stille Tränen die Wangen herunter. Sie wollte unbedingt weiter gucken, konnte aber auch bei den lustigen Szenen nie ganz aufhören zu weinen - gar nicht wie ein kleines Mädchen sondern eher wie eine Erwachsene, die eine Tragödie anschaut.

Trotzdem will BM den Film heute Abend weiter gucken. Solange Elsa am Ende ihr schönes Kleid noch anhat, wird es für BM wohl okay sein, denn jeden Tag müssen wir uns ein paar Mal angucken wie Elsa "ganz allein spielt und sich ein Schloss ganz aus Eis zaubert. Und dann wuschelt sie die Haare und zaubert sich das schöne Kleid."

Genderdings hin oder her, mein großes Mädchen ist ganz klar... äh... ein Mädchen.

Montag, 26. Januar 2015

Fiesimantenten auf dem Wickeltisch

Zwee fand schon immer das Anziehen von Oberteilen doof und muss dabei immer Schimpfen oder gar weinen. Davon mal abgesehen, war sie auf dem Wickeltisch immer sehr artig, schleckte zufrieden an einem Spielzeug oder auch mal an einem Kleidungsstück und ließ sich mit Singen und Quatsch ablenken. Nun haben die friedlichen Wickelaktionen leider ein Ende. Zwee dreht sich umgehend auf Bauch, wenn man sie ablegt und versucht Windeln und Pflegeprodukte zu schnappen. Bei BM war das ja auch so, aber trotzdem muss ich mich nun nach 2,5 Jahren Ruhe erstmal wieder daran gewöhnen, (gefühlt) einen Oktopus zu wickeln und anzuziehen.  

Außerdem übt Zwee jetzt andauernd den Vierfüßlerstand. Sie scheint zu merken, dass sie das irgendwie nützlich sein könnte. Bislang bleibt es jedoch weiterhin beim Rückwärtsschieben, was Zwee lautstark doof findet. Wir müssen sie nun auch immer wieder aus Ecken oder unter Stühlen und Betten hervor retten. 

Gestern habe ich Tränen gelacht als Zwee sich im Wohnzimmer an einen Hocker angepirscht hatte und eigentlich vorwärts zu BM wollte, weil die in einem coolen Karton spielte. Stattdessen schob sie sich unter lautem Gemecker immer wieder an dem Hocker entlang rundherum. 

Heute habe ich nun den Großteil der Klamotten in Größe 68 aussortiert. Die 74 ist zwar noch ein bisschen reichlich, aber erfahrungsgemäß wird Zwee die jetzt ganz schnell ausfüllen. Schade nur, dass ein paar meiner Lieblingsteile von BM gar nichts für diese Jahreszeit sind. 

Mittwoch, 21. Januar 2015

Drehwurm

Schrieb ich nicht gerade noch, dass Zwee keinen besonderen Spaß am drehen hat? Nun heute dreht sie sich in einer Tour vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück. Außerdem versucht sie immer wieder den Popo hochzustemmen, was ihr aber noch nicht gelingen will. Da hat sie sich wohl gestern beim Babyturnen einiges abgeguckt.

Montag, 19. Januar 2015

Kleine weiße Halbmonde

Nachdem BM schon im Herbst mal eine kurze Zeit aufhörte, an den Fingernägeln zu knabbern, hatte sie leider einen Rückfall als es auf die Weihnachtszeit zuging. Ich glaube, sie war einfach ganz schön knülle und urlaubsreif. Also wir waren ja im Herbst drei Mal im Urlaub - ich meine das eher im Sinne von Ruhe und Familienzeit ohne allzu viel Aufregung. Zwischen den Jahren war dann plötzlich genug Nagel vorhanden, um ein bisschen glatt zu feilen.

Am Samstag Morgen fiel mir plötzlich auf, dass da seit einem dreiviertel Jahr nun endlich kleine weiße Halbmonde an den Fingern meines Mädchens waren. Ich habe mich so sehr gefreut - und BM war auch gleich sichtlich stolz, auch wenn es einfach so passiert zu sein scheint anstatt das Ergebnis bewusster Bemühungen zu sein.

Wie schon seit Monaten versprochen lackierte ich dann in der Mittagsruhe ihre Fingernägel rosa und ihre Fußnägel (an denen sie bis zum Sommer auch kaute) knallrot.

Mein tolles, großes Mädchen!

Acht Monate Zwee

Asche auf mein Haupt, denn eigentlich ist unsere Zwee nun ja schon stolze achteinhalb Monate alt. Zwees achter Monat war leider durch ständige Erkältungen geprägt, so dass sie einen Großteil der Zeit auf dem Arm oder in der Manduca verbrachte, wo sie gern einfach kuschelte und sich das Geschehen aus einer sicheren Umarmung heraus anschaute. Am 09.01.2015 waren wir wegen eines hartnäckigen Schnupfens mit Husten und ordentlich Schlodderkotze doch mal beim Arzt, weil sie viel weinte und wir Sorge hatten, dass ihr vielleicht die Ohren wehtun. Taten sie nicht, aber zumindest haben wir so ein 8-Monatsgewicht: 7.530 g süßester Babyspeck.

So richtig spielen wollte unsere kränkelnde Zwee in dieser Zeit eher wenig. Trotzdem hat sie es zwischen den Jahren - nämlich am 29.12.2014 mit 7 Monaten, 3 Wochen und 4 Tagen - geschafft, sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen. Wir haben uns besonders darüber gefreut, weil R. dabei war. Wir drei fläzten gemeinsam auf Zwees Krabbeldecke als Zwee ihre Ocean Drum links über sich entdeckte... und sich einfach ohne viel Gewese umdrehte, um sie sich zu schnappen. Nun kann sie es also.

Allerdings praktiziert Zwee das Drehen in jedwede Richtung bislang eher selten. Sie scheint sich einfach nicht besonders dafür zu interessieren. Am liebsten spielt sie auf dem Bauch liegend, aber auch auf dem Rücken hält sie es eine ganze Weile aus. Kam Zwee irgendwo nicht heran, schnappte sie sich eben ein anderes Spielzeug, dass sie einfacher erreichen konnte. In den letzten zwei Wochen hat sich jedoch diesbezüglich einiges getan. Zwee pivotiert rundherum, stützt sich prima ganz nach oben auf ihre Händchen und zappelt unentwegt mit den Beinchen als würde sie nach vorne schwimmen wollen. Nur leider geht das ja nicht, was unserem eigentlich so genügsamen Baby nun doch oft gegen den Strich geht. Stattdessen schiebt sie sich rückwärts und entfernt sich so weiter vom Ding ihrer Begierde. So ein Ärger aber auch! Hat Zwee ein Spielzeug ergattert, wird es geschüttelt, auf den Boden oder irgendwo gegen geschlagen, nochmal geschüttelt und dann gekostet bevor es dann im Wechsel gehörig geschüttelt und ausgiebig eingespeichelt wird.

Ansonsten ist Zwee zur Zeit sehr, sehr anhänglich. Entferne ich  mich aus ihrem Blickfeld ruft sie sofort nach mir mit einem Wahwah, dass für mich wie ein sehr klägliches Mama klingt. Oft muss sie dann auch gleich weinen. Neulich fütterte R. Zwee. Ihr Hochstuhl war zu ihm gedreht, so dass sie erst gar nicht merkte, dass ich nicht auf Nabelschnurlänge neben ihr war. Sie hörte mich jedoch als ich aus der Küche kam und machte sofort das süßeste und herzzerreißenste kleine Schippchen und weinte dicke Kullertränchen - obwohl ich doch schon auf dem Rückweg zu ihr war.

Nicht besonders überraschend ist es daher, dass sie Zwee auch Nachts ständig meine Nähe sucht und alle ein bis zwei Stunden trinken will. Immer wenn wir mal versuchen, ob sie sich von R. beruhigen lassen würde, schreit sie als ginge es um ihr Leben. An der Brust trinkt sie manchmal richtig, oft nimmt sie sie aber auch nur ganz zufrieden in den Mund, seufzt und schläft wieder ein. So anstrengend das auch ist, muss ich doch zugeben, dass es auch ein sehr schönes Gefühl ist, dass ich so offensichtlich der Allerlieblingsmensch dieses kleinen Wunders bin.

Übrigens hat Zwee so eine süße Art, an die Brust zu kommen. Oft lacht sie die Brust erstmal kurz an. Dann öffnet sie das Mündchen, dockt ganz sanft an und macht dabei so ein wunderbar genüssliches Gesicht, dass ich sie gleich abschlecken könnte. Wir werden also wohl noch ein Weilchen stillen, zumal Zwee bislang noch nicht verstanden hat, dass man aus Flaschen trinken kann. Stattdessen kaut sie weiterhin nur am Sauger herum. Na, irgendwann wird sie es schon lernen. Ich habe ihr nun eine Tasse gekauft, wo ein Trinkaufsatz ohne Ventil drauf ist, so dass sie nicht saugen muss. Das findet Zwee zwar spannend, in der Regel lässt sie das Wasser aber wieder aus dem Mund heraus laufen anstatt es zu schlucken.

Zwee ist mittlerweile ziemlich gut - wenn sie nicht gerade krank ist. Seit einer Woche gibt es morgens Babymüsli, dass ihr sehr gut schmeckt. Der Mittagsbrei geht auch meist ganz gut, allerdings darf er nicht das kleinste Stückchen enthalten. Ein paar Mal habe ich nun unser Essen verdünnt und püriert oder vor dem Würzen püriert - das wollte sie jedoch jedesmal überhaupt nicht essen. Vielleicht weil es Nudeln und Reis gab, die man einfach nicht so fein pürieren kann wie Kartoffeln. Nachmittags gibt es einen Früchte-Getreide-Brei, der mal gut, mal weniger gut gegessen wird. Das liegt aber sicherlich auch jeweils daran wie viel vor und während des Mittagsschlafs gestillt wurde. Abends gibt es Kindergrieß mit Obst, der von Zwee oft aufgegessen wird. Wobei aufgegessen heißt etwa die halbe Portion, die auf der Packung empfohlen wird. Gleiches gilt auch für das Mittagessen - da schafft sie manchmal 100 g.

Entgegen meiner Erwartungen ist Zwee weiterhin kaum futterneidisch. Sie zeigt kaum Interesse an unseren Tellern, obwohl wir nun immer gleichzeitig essen. Wenn sie mit dem Brei fertig ist, bekommt sie manchmal eine Nudel o.ä., die sie auch eine Weile bearbeitet. Lieber hat sie es aber, wenn sie dann einfach ein Spielzeug oder gar die Feuchttücherbox bekommt während wir noch essen.

Mit acht Monaten passte die Größe 68 wie angegossen, in den letzten zwei Wochen habe ich aber nun schon einige Teile aussortiert und demnächst wird dann Größe 74 Einzug in Zwees Kleiderschrank halten.

Unser Baby hat nun die gleiche Haarfarbe wie ihre Schwester und auch schon ganz schön viele davon. Mal sehen wie sich das entwickelt, ich vermute ja, dass die Haare am Ende ganz unterschiedlich sein werden, den BMs Haare waren schon immer blond, in dem Alter aber viel heller, während Zwee ja mit dunkelbraunen Haaren geboren wurde. Überhaupt sehen sich die beiden nicht besonders ähnlich, wenn man Zwee mit BMs Fotos aus dem Zeitraum vergleicht, nur die strahlend-blauen Augen sind gleich.

Unsere Zwee ist nach wie vor ein sehr fröhliches Baby und lacht oft laut, wenn sie etwas interessantes sieht (von Lieblingsmenschen und Faxen brauche ich nicht extra zu schreiben). Seit sie nicht mehr nur "herumliegt" findet sie es toll, wenn ich sie z.B. mit in BMs Zimmer oder in die Waschküche nehme und sie dort nebenher spielen lasse. Besonders toll findet sie BMs Spielküche bzw. die ganzen anschleckbaren Dinge, die sich in deren offenen Regal befinden. Darum haben wir nun alle Kleinteile nach weiter oben bzw. in die Schränke verbannt. BM passt auch gut auf, dass ihre Babyschwester nichts falsches in den Mund nimmt. So langsam schwant ihr aber wohl auch, dass Spielzeugklau demnächst nicht mehr nur von ihr ausgehen wird. Die beiden gehen nun auch immer öfter gemeinsam in die Badewanne, wo Zwee in einem Sicherheitssitz(?) sitzt und versucht, die Füße ihrer großen Schwester anzuschlecken, weil diese ihr alles Spielzeug immer wieder aus der Hand nimmt.

Ach, mir fehlen mal wieder die Worte. Zwee ist einfach wundervoll. Ich liebe es mit ihr zu kuscheln und Faxen zu machen. Ich liebe es wie ihr kleines Gesichtchen strahlt, wenn sie in mein Gesicht greift und wenn möglich küsschenmachend andockt. Wie sie laut lacht, wenn man ein Tuch über ihrem Gesicht wedelt, es fallen lässt und sie sich dann zappelnd daraus befreit. Wie sie sich die Äuglein reibt, wenn sie müde ist, und dann friedlich in der Manduca einschläft - besonders wenn sie nicht wie üblich dabei den Kopf weit im Nacken hat, sondern sich im letzten Moment noch an meine Brust kuschelt. Wie sie morgens (meistens) erzählend und quietschend aufwacht und sich wie verrückt freut, wenn ich mich dann aus dem Schlaf hervorkämpfe, sie ansehe und begrüße. Wie sie mit uns am Tisch sitzt und zu unserer Familie gehört als wäre sie schon immer da gewesen.

Freitag, 16. Januar 2015

Rein geschlüpft

Wir haben heute die Schwiegereltern zu Besuch nachdem sie ihren Oma-Opa-Tag mit einem Besuch im Schwimmbad verbracht hatten. BM hatte vor und nach dem Baden unermüdlich gespielt und getanzt und sagte dann schon von selbst, dass sie müde sei. Bislang wusste ich nicht, dass das Wort "müde" wirklich zu ihrem Wortschatz gehört.

Sie war ganz kuschelig und ging anstandslos ins Bett, wo sie von ihrem Papa die Erlaubnis erwirkte, noch ein Buch angucken zu können. Derweil pokerten wir... bis es uns oben verdächtig still vorkam. Dennoch war ich sicher, dass BM noch mit der allabendlichen Präparation der Kuscheltiere beschäftigt wäre.

Als ich dann mal nachschauen ging lag sie jedoch wie so oft auf der Kissenrolle und schlief. Ich lockte Oma und Opa nach oben, damit sie das auch mal live sehen konnten und machte mich daran, wie jeden Abend BM richtig zu betten.

Dabei wachte sie noch einmal auf und versuchte erst zu verheimlichen, dass sie - wie jeden Abend und für uns somit natürlich längst kein Geheimnis mehr - mal wieder all ihre Kuscheltiere unter ihr Schlafanzugoberteil gestopft hatte. Dann war sie plötzlich wie hellwach und erklärte kasperhaft:

"Guck mal, Mama, was da rein geschlüpft ist. Die sind da alle rein geschlüpft. Mann, so kann man doch nicht schlafen!"

Als alle Kuscheltiere entfernt waren legte sie sich aber sofort hin, wollte mir noch irgendwas erzählen und schlief bei meiner Antwort schon wieder ein.

Freitag, 9. Januar 2015

Zwischen den Jahren 2014 - Teil 2

Der Weihnachtsmann hatte den Kindern an Heiligabend schon verraten, dass er noch ein paar Geschenke bei den nicht anwesenden Omas und Opas abgegeben habe, damit alle auch am nächsten Tag noch etwas auspacken könnten. So entgingen wir dieses Jahr der krummen Erklärung, dass er sich wohl in der Adresse geirrt haben müsse.

Leider schlug dann ab dem ersten Weihnachtstag die Erkältung bei den Kindern endgültig zu. Als wir bei R.s Familie ankamen musste ich eine weinerliche, kopfschmerzige BM daher mit Fiebersaft dopen. Wie jedes Jahr fand das Weihnachtsessen bei Kimmy statt, und es gab leckere selbstgemachte Klöße mit verschiedenen Braten. Es ging das Gerücht, dass die Klöße etwas kleiner waren als in den vergangenen Jahren. Ich hoffe, das stimmt, denn sonst wären die dreieinhalb Klöße, die ich verspeiste, wohl wirklich etwas zu viel gewesen.

BM blühte powered by Nurofen noch mal für ein paar Stunden richtig auf und hatte mit der anderen Nichte J. viel Spaß. Nach einem dringend notwendigen Weihnachtsspaziergang gab es dann noch einmal eine Bescherung, bei der BM begeistert ihre eigenen Geschenke auspackte und dann vor allem Zwee aber auch uns anderen fröhlich beim auspacken half.

Für unsere kleine Baby-Zwee war der Tag aber leider sehr anstrengend. Die kleinen Äuglein tränten vom Schnupfen, der sie wieder einmal sehr ärgerte. Außerdem sind laute Menschenansammlungen sowieso nicht so ihr Ding. Also verbrachte sie den größten Teil des Tages an mich gekuschelt in der Manduca, schlief oder schaute sich alles an. Beim Geschenke auspacken spielte sie dann aber doch kurz.

Und so kam es, dass beide Kinder bei der Bescherung wohl ihre letzten Kraftreserven aufbrauchten und danach ganz erschöpft weinen mussten. Wir gingen noch kurz zurück zu Kimmy zum Kaffee, aber es machte einfach keinen Sinn mehr, so dass wir unsere kranken Hühnchen schnell einpackten und nach Hause brachten.

Am zweiten Weihnachtstag waren wir dann bei meinen Eltern im Dorf. Den Kindern ging es zum Glück schon ein bisschen besser, so dass der Tag schon etwas besinnlicher ausfiel. BM amüsierte alle, weil sie beim Essen profimäßig ihre Keule in die Hand nahm und annagte. So richtig viel essen mochte sie allerdings doch noch nicht wieder. Zwee machte meinem Vati eine sehr große Freude, indem sie sich von ihm im Kinderwagen schieben ließ und darin nach einigem Umherschauen auch friedlich einschlief. Daher drehten die beiden noch eine Zusatzrunde, nachdem wir anderen den Weihnachtsspaziergang schon beendet hatten... und wurden dabei heftig eingeschneit.

Nach dem regnerischen Heiligabend und 1. Weihnachtstag wurde es nun endlich auch optisch weihnachtlich. Die Kinder waren ganz schön aufgeregt und nutzten die 2cm Schneedecke im Garten gleich ausgiebig. Da Zwee aber dann schon ziemlich knülle war, mussten wir leider wieder etwas hastig abreisen.

So richtig besinnlich und gemütlich wurde es dann für uns erst nach Weihnachten als es den Kindern besser ging und auch wir Eltern etwas herunter gekommen waren. Die Zeit zwischen den Jahren verbrachten wir weitgehend ohne Termine, lebten einfach so in den Tag hinein, spielten mit den Kindern, chillten und genossen die gemeinsame Zeit zu viert. Wir hatten Besuch von A aus B und seinen Damen, wobei sich wieder einmal zeigte, dass BM ziemlich gut mit jüngeren Kindern umgehen kann. R. spielte Hockey. Wir besuchten endlich meinen Onkel in der Reha-Klinik. Zum Glück geht es ihm schon viel besser und er kann sich täglich besser bewegen. Vor allem aber ist er nun nicht mehr so verwirrt wie in den Wochen nach der letzten OP.

Silvester verbrachten wir zu Hause, einerseits weil uns eher nach Gemütlichkeit als nach Party zumute war und andererseits weil Zwee Abends einfach zu Hause sein muss. Am Nachmittag gingen wir gemeinsam mit unseren Nachbarn in den Park und knallten ein bisschen. Zwee schaute ein bisschen zu, interessierte sich aber nicht besonders für Goldregen und co. Dafür machten ihr aber auch die Knaller nichts aus. BM schwankte aufgeregt zwischen ein bisschen Angst und Freude über das Feuerwerk. Dann spielten die Kinder noch ein bisschen im Schnee bevor wir gut durch gelüftet wieder ins Haus gingen. Abends - nachdem Zwee im Bett war - kamen meine Eltern zu uns. Nach dem Abendessen schmückten BM und ich das Wohnzimmer und vor allem den Weihnachtsbaum mit Luftschlangen, wir schauten gemeinsam Dinner for One (was BM eigentlich ganz amüsant, aber dann doch zu lang fand) und machten Tischfeuerwerk. Dann war es auch schon Zeit für BM ins Bett zu gehen. Sie hatte sich Mittags zwar ausgeruht, konnte aber nicht einschlafen. Ansonsten hätte sie es bestimmt bis Mitternacht geschafft. Der Rest der Zeit bis Null Uhr quasselte sich sehr schnell weg und - schwupsdiwups - 2014, das Jahr, das mit soviel Sorge begonnen hatte und dann unsere Familie durch Zwees Geburt komplett gemacht hat, war vorbei. Hallo 2015.

Bevor der Alltag uns wieder einholte hatten wir dann noch ein paar weitere schöne, ruhige Tage. Wir waren noch einmal im Dorf, wo die Kinder den mit Süßigkeiten geschmückten Weihnachtsbaum abschmückten. Ich fürchte, ich habe die Ausbeute schon sehr dezimiert, zumal R. seit heute nicht da ist und ich immer viel naschen muss, wenn ich allein bin. Und überhaupt, wir haben doch noch Eis im Tiefkühler... Aber ich schweife ab. 

Am letzten Sonntag fand dann das traditionelle Fischessen bei Kimmy statt. Kaum zu fassen, aber Zwee hatte sich kaum vom letzten Infekt erholt und fing schon wieder an zu kränkeln. Apropos... heute Schlodderkotze galore. Aber ich schweife schon wieder ab. Danach fand das ebenfalls traditionelle Pokerturnier statt. Da das nichts für die Kinder ist, trafen wir uns stattdessen auf dem Spielplatz mit meiner F. und ihrer Familie, wo wir schnell anderthalb Stunden Informationen austauschten während die Kinder bei Eiseskälte spielten.

Und nun proben wir seit einer Woche wieder den Alltag. Na, nicht so ganz, denn am Montag verbrachte BM noch einen "Ferientag" im Dorf, wo sie erst mit meiner Mutti alle Spiele spielte, die es dort gibt, und dann noch im Kino "Der kleine Drache Kokosnuss" anschaute.

Nun aber wirklich Alltag. Noch fühle ich mich aber ziemlich erholt und mit viel Liebe und Gemütlichkeit aufgetankt.

Fremdsprachen

Die Tatsache, dass es unterschiedliche Sprachen gibt, beschäftigt BM zur Zeit immer wieder. Dies fing an als sie kürzlich aus Versehen auf YouTube eine Folge Mickey Maus Wunderhaus anklickte, die leider auf italienisch war. Ich bekam das gar nicht mit, weil ich nebenan mit Zwee beschäftigt war. Irgendwann hörte ich BM nur schimpfen: "Manno! Die jammern und meckern immer so! So kann ich gar nichts verstehen! Dann will ich das bald gar nicht mehr gucken!" 

Gelegentlich fordert sie uns nun auf, etwas auf englisch sagen, und es fasziniert sie sehr, dass die kleine Halb-Amerikanerin A. schon englisch kann. Noch viel lieber aber spricht BM selbst irgendwelche Fantasieworte und behauptet, dass das dann englisch oder spanisch sei. Gestern im Bett sagte sie auf BM-spanisch: "Ächen bächen". Als ich sie fragte, was das denn nun bedeutet, meinte sie: "Das ist ein großes Pferd... und auf dem reitet ein Tiger."

Und wo wir gerade bei den Abenden im Bett sind. BM hat gern das Licht im Flur an, wenn sie im Bett liegt und schlafen soll. Neuerdings darf es dann aber nicht mehr das Licht im unteren Treppenhaus sein, denn dann wirft ihre Lampe diesen Schatten, der übrigens ein Gespenst ist.




Mittwoch, 7. Januar 2015

Zwischen den Jahren 2014 - Teil 1

Endlich komme ich dazu, ein paar Eindrücke von Weihnachten, Silvester und allem dazwischen aufzuschreiben - auch wenn ich eigentlich im Bett liegen sollte, um jede Minute zum Schlafen zu nutzen, da meine schnupfige Zwee auch diese Nacht bestimmt wieder viel Zuwendung brauchen wird.

Apropos schnupfig. Über die Weihnachtstage waren beide Kinder ganz schön doll erkältet, schlugen sich aber beide angesichts der ganzen Aufregung doch sehr wacker. Heiligabend verbrachten wir gemeinsam mit meinen Eltern und meinem Bruder nebst Familie bei uns zu Hause. Unsere kränkelnde BM machte einen ziemlich ausgiebigen Mittagsschlaf, aus dem ich sie sogar wecken musste. Erfreulicherweise war sie danach trotz des Weckens gleich sehr gut drauf und freute sich auf den Weihnachtsmann. Wir hatten einen recht straffen Zeitplan, da Zwee Aufregung nach 17:30 Uhr gar nicht gern hat. Um 15 Uhr ging es also mit Kaffee trinken los, dann wurden die Kinder zum Spielen nach oben gelotst, während wir unten schnell die vielen Geschenke sortierten und drapierten...

... denn um 16 Uhr stand der Weihnachtsmann vor der Tür. Wir haben dieses Jahr einen Opa-Tausch gemacht. Der Opa von BMs Freundin M miemte den guten Alten bei uns - und später gab mein Vati den Weihnachtsmann bei der Nachbarsfamilie.

Vielen, vielen Dank noch einmal für deinen Einsatz, Vati!

Jedenfalls wurden die Kinder schnell nach unten gerufen. Hatten sie denn das Klopfen etwa gar nicht gehört? Nun hatte der Weihnachtsmann den Sack schon fast ausgepackt und nur noch für jedes Kind ein Geschenk darin. Zuvor wurden PL und BM aber noch ein bisschen vom umfangreichen Wissen des Weihnachtsmannes überzeugt.

Im goldenen Buch stand über BM:

  • Du bist eine tolle große Schwester, weil du sehr lieb zu der kleinen Zwee bist und immer Quatsch mit ihr machst. Manchmal sagen deine Eltern, dass du nicht so wild sein sollst, aber du hast schon recht: Zwee gefällt es.
  • Meine Wichtel haben dich auch beobachtet. Leider haben sie gesehen, dass du manchmal gar nicht auf deine Eltern hörst -  zum Beispiel, wenn du dich anziehen sollst. Das hat mir gar nicht gut gefallen!
  • Die Wichtel haben auch gesehen, dass du im Auto beim Anschnallen oft gejammert hast. Und dein größter Wunsch ist wohl ein Kindersitz für große Kinder mit nur einem Gurt?
    Ich hoffe, wenn du den heute bekommst, dass du dich dann immer artig anschnallen lässt!
  • Aber meistens bist du ja ein sehr liebes Kind, darum habe ich dir heute auch viele schöne Geschenke mitgebracht.
BM nickte brav, traute sich dann aber doch nicht mehr, ihr Lied vorzusingen. Genau genommen wollte sie, dass R. es mitsingt, aber da sie es in der Kita gelernt hat und wir es nicht kennen, ging das leider nicht. PL sagte dafür ein langes Gedicht auf bevor wir alle noch den Klassiker O-Tannenbaum schmetterten.

Vor der Bescherung wird bei uns immer ein Teil der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas vorgelesen. Diese Geschichte beschäftigte BM in den letzten Wochen ja sehr, so dass sie... ähm... sehr aktiv zuhörte und kommentierte. Wir mussten alle ganz schön lachen als sie irgendwann dazwischen rief: "Ja! Und das war ja auch so ein Pech, dass das Baby da grade geboren wurde, weil da ja auch kein Krankenhaus war!"

Das Geschenkewürfeln sparten wir uns dieses Jahr, da die Kinder viel zu aufgeregt waren. Als BM das Päckchen mit ihrem CD-Player auspacken wollte, fragte ich - wie man das eben so tut - was da wohl drin sei. Sie antwortete: "Bestimmt mein Kindersitz!". Na ja, die Größe des Päckchens hatte sie dann wohl etwas falsch eingeschätzt. Sie freute sich aber trotzdem sehr über den CD-Player, die Kopfhörer, Puppensachen, Bücher, etc. Als sie alles von ihrem Stapel ausgepackt hatte, sagte sie jedoch mit einer kleinen traurigen Stimme: "Es ist gar kein Kindersitz dabei." Wenn ich daran denke, will mir noch heute das Herz brechen, und dass obwohl sie natürlich einen bekommen hat. Sie hatte nur das riesige Paket neben dem Weihnachtsbaum noch nicht wahrgenommen. Als sie dann in typischer BM-Manier über uns Eltern herüber kletterte, um noch ein Päckchen für Zwee zu öffnen, sah sie das Paket und ihren Namen darauf plötzlich und rief sofort glücklich: "Da ist mein Kindersitz, da ist mein Kindersitz!" Ja, das größte Geschenk für unsere BM war es dieses Jahr, dass sie fortan nicht mehr mit dem doofen 5-Punkt-Gurt angeschnallt wurde.

Zwee verbrachte die Bescherung recht zufrieden auf meinem Schoß. Die Ente fand sie gleich ganz toll, aber noch toller war erwartungsgemäß ein längeres Stück gekräuseltes goldenes Geschenkband, welches sie ausgiebig bearbeitete.

Ich bekam unter anderem eine Massage geschenkt - R., der Schlawiner hatte sich mal wieder nicht an "Wir schenken uns nur Kleinigkeiten" gehalten. Am 2. Januar kam der Masseur zu mir nach Hause, was wirklich toll und irgendwie noch entspannender war, als wenn man zum Massieren irgendwo hingeht, weil man danach eben nicht wieder nach Hause fahren muss, sondern gleich weiter chillen kann. 

Nachdem mein Vati kurz in geheimer Mission unterwegs gewesen war, aßen wir unser traditionelles Weihnachtsessen Kartoffelsalat mit Würstchen, Schnitzelchen, Buletten etc - welches übrigens von meiner Mutti mitgebracht wurde, so dass wir eigentlich nur das Haus zur Verfügung stellten, aber kaum Arbeit hatten. Ich musste mich dann schon sehr beeilen, weil Zwee ganz schön müde war. So faselte der Abend dann für mich dann leider ein bisschen seltsam aus, weil Zwee wegen der Aufregung und ihrer Erkältung kaum zur Ruhe fand.