Freitag, 3. Oktober 2014

Familientag mit Stillstreik oder so

Letzte Nacht schlief BM bei Oma und Opa im Wald, d.h. wir waren für einen Tag mal wieder eine Ein-Kind-Familie, wobei das verbliebene Kind des Nachts die üblichen Schlecht-geträumt-Unterbrechungen ihrer großen Schwester durch zusätzliche Stillmahlzeiten ausglich, so dass ich dennoch alle zwei Stunden auf meine Kosten kam. Immerhin weckte Zwee mich dann erst um 6:15 Uhr endgültig -  und das immerhin recht sanft, indem sie einfach neben mir spielte und ackerte.

Wir ließen R. schlafen, gingen ins Babyzimmer und spielten unterm Spielebogen. Durst hatte Zwee nicht, was ich aber nach den reichlichen nächtlichen Mahlzeiten nicht verwunderlich fand. Gegen 9 Uhr fuhren wir dann zu Uroma zum gemütlichen Frühstück. Zwee war müde und durch die Autofahrt etwas über ihren üblichen 9-Uhr-Punkt hinaus gekommen, doch in R.'s Fliegergriff kam sie dann zur Ruhe und schlief auf Uroma Bett. Danach war die erstmal gut gelaunt, griente Uroma an, wollte aber nicht so recht von meinem Schoß weg. Trinken wollte sie auch weiterhin nicht.

Zwee fing an zu drücken und zu weinen, wir schlussfolgerten, dass da eine Windelexplosion bevorstehen müsse. Um Zwee ein bisschen zu beruhigen, verabschiedeten wir uns etwas überstürzt von Uroma und spazierten zu A aus B und seiner Familie. Dort schaute Zwee dann ruhig und zufrieden zu wie die kleine A. über die Couch tobte. Auf dem Weg zurück ins Auto schlief sie ein und trank dann im Auto um 12:30 Uhr endlich mal recht gut an der rechten Brust, nachdem sie zuletzt ca. 5 Uhr richtig getrunken hatte.

Wir fuhren dann in den Wald, wo unsere BM schon auf uns wartete und ihre kleine Schwester mit Schmuseeinheiten überfiel, die Zwee aber sehr lustig fand. Sie blieb recht guter Dinge, obwohl ihr Schlafrhythmus heute sehr verschoben und unterbrochen war, drückte aber immer wieder herum. Trinken wollte sie nicht, stattdessen drehte Zwee sich von der Brust weg, weinte oder staunte mit großen Augen den Wald an. Bevor die Stimmung endgültig kippen konnte, fuhren wir dann beizeiten nach Hause.

Dort angekommen weinte, drückte und spielte Zwee abwechselnd. Sie schüttelte wie verrückt eine Rassel und wirkte dabei fröhlich und ein bisschen überrascht über diese Fähigkeit. Ein Kümmelzäpfchen und Bachmassage blieben ohne Erfolg. Irgendwie dachte ich aber, dass ihr mangelnder Durst daran liegt, dass im Bäuchlein erst wieder Platz geschaffen werden muss.

Mittlerweile war meine linke Brust schmerzhaft voll und auch die rechte auf dem besten Wege dahin. Ich holte vorsichtshalber schonmal die Milchpumpe hervor, hatte aber keine Ahnung wie ich das Teil zusammen bauen sollte. Darum startete ich einen letzten Versuch und legte die mittlerweile wieder dicke Kullertränchen weinende Zwee im Stehen an. Erst bog sie sich wie ein Flitzebogen und schrie die Brust an, die ihr prompt Milch an die Wange spritzte. Glücklicherweise entspannte Zwee sich dann trotzdem etwas und fing an erst zögerlich und dann in großen Schlucken zu trinken. Es war 17:30 Uhr, die linke Brust war seit den frühen Morgenstunden nicht mehr geleert worden. Oh, diese Erleichterung!

Wir machten Zwee dann direkt bettfertig und sie trank noch ein bisschen auf der rechten Seite bevor sie friedlich einschlief. 21:30 Uhr war sie wieder wach, trank im Halbschlaf ordentlich... und spuckte ganz untypisch wenig später einiges wieder aus. Vielleicht war es zuviel kurz nacheinander gewesen.

Die Windel ist immer noch leer, das war also wohl nicht das Problem. Vielleicht waren die vielen Ortswechsel heute zu aufregend? Oder Zwee war wegen der durchgestillten Nacht einfach lange satt? Oder sie ist wegen ihrer neuen Schüttel-Skills durch den Wind? Oder in China ist ein Sack Reis umgefallen? Wer weiß das schon. Ich hoffe nur, dass wir das jetzt überstanden haben. Ansonsten kann sie den nächsten Stillstreik gern Nachts haben und einfach tagsüber trinken.

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