Freitag, 22. April 2011

Fiebermädchen - Fortsetzung

Wir waren dann gestern doch noch bei Arzt. Nach einem sehr ausführlichen 2-stündigen Morgenschläfchen wachte das Babymädchen schlapp und weinerlich mit 40,0°C Fieber auf. Also rief ich in der Kinderarztpraxis an und wurde auch direkt hinbestellt. Wir mussten nicht allzu lange warten bis wir ins Behandlungszimmer durften. Dort wurde das lauthals weinende Babymädchen gründlich untersucht, doch außer der Bestätigung, dass sie Fieber hatte, konnte nichts gefunden werden. Die Ärztin tippte daher auf einen Harnwegsinfekt oder 3-Tages-Fieber. 

Um einen bakteriellen Harnwegsinfekt auszuschließen wurde dem Babymädchen ein Beutelchen angeklebt, um eine Urinprobe zu bekommen. Ich stillte sie, doch anscheinend hat sie meine ausdauernde Blase geerbt. Jedenfalls dauerte es fast eine Stunde bis sie in das Beutelchen pullerte. Währenddessen hing mein armes kleines Mädchen in meinen Armen und schaute sich mit glasigen Äuglein um. Immer wenn ein anderes Kind ein lauteres Geräusch machte, klammerte mein Baby sich gleich an mich und wimmerte vor sich hin. 

Der Befund war dann nicht ganz eindeutig. Es konnten keine Leukozyten nachgewiesen werden, so dass ein Harnwegsinfekt unwahrscheinlich ist. Allerdings gab es ein paar kleinere Ungereimtheiten, die einen solchen Infekt doch wieder nicht ganz ausschließen. Ohne eindeutige Diagnose wollte die Ärztin aber auch  nicht einfach Antibiotikum verschreiben, was wir auch genauso sehen. 

Sie tippte also auf 3-Tages-Fieber, wobei das Fieber also spätestens Sonntag Morgen verschwunden sein sollte (und wenig später ein rötlicher Ausschlag entstehen würde). Fiebert das Babymädchen dann immer noch, sollen wir mit ihr zum Arzt, d.h. ins Krankenhaus fahren. Bis dahin sollten wir mit Ben-u-ron und Nurofen behandeln. 

Zu Hause angekommen schlief das Babymädchen fast den gesamten Rest des Tages immer wieder auf meinem Arm ein. Zwischendurch weinte und wimmerte es mehrheitlich vor sich hin. Nur am Nachmittag gab es eine knappe Stunde, in der das Fiebermittel sie wohl soweit wiederherstellte, dass sie ein bisschen spielte. 

Die vergangene Nacht war dann ähnlich bescheiden wie die vorherige. Das Babymädchen schlief einen Großteil der Nacht bei uns, wälzte sich viel umher und umklammerte die ganze Nacht meine Finger, damit ich ja nicht wegginge. In den frühen Morgenstunden gaben wir ihr noch mal Nurofen - als Saft, was übrigens nicht sonderlich gut klappt. Das Babymädchen wehrt sich dabei mit Händen und Füßen und presst die Lippen fest zusammen, so dass einiges von dem klebrigen Zeug an uns verteilt wurde. So ein Zäpfchen ist zwar vermeintlich viel schlimmer, und da weint sie auch ganz doll, aber immerhin ist es viel schneller vorbei. 

Und Trinken. Ist ja wichtig. Ich denke, das Babymädchen trinkt genug - allerdings immer nur in den fieberfreien Phasen. Nachts weinte es ganz bitterlich, schien eigentlich nach der Brust zu suchen, brüllte diese aber dann nur an und warf das Köpfchen zurück. Zwischendurch trank es mal ein bisschen Wasser, worüber wir erstaunt, aber sehr froh waren. In unserem Bett ließ sich das Babymädchen gar nicht stillen. Es klappte eigentlich nur dann einigermaßen, wenn ich mit ihr ins Kinderzimmer auf unseren Stillstuhl ging. Haha, von wegen Bequemlichkeit im Familienbett.... Trotzdem war es uns lieber, sie in dieser Situation bei uns zu haben, zumal unser kleines Mädchen ja ganz dringend unsere Nähe brauchte (zum Händchen halten). 

R. war zwischenzeitlich ziemlich entnervt von den vielen - für ihn ungewohnten - Schlafunterbrechungen und dem untröstlichen Babymädchen, so dass er mitten in der Nacht einen Teil der eingekauften Osterschokoladengeschenken vernichtete. Als sein Wecker ungeplanter Weise klingelte snoozte er ihn dann versehentlich mehrmals, weil er nicht richtig wach wurde und das Klingeln offenbar in seine Träume einbaute. :-D

Heute ging es dem Babymädchen schon ein bisschen besser. Wir mussten weiterhin alle 6 Stunden Fiebermittel geben, und wenn die Wirkung nachließ hatten wir jedesmal ein ganz aufgelöstes Glühwürmchen. Dazwischen wurde jedoch schon ein bisschen gespielt.... und wieder viel in der Manduca geschlafen. 

Ach ja, und heute ist ja Karfreitag. Wir waren im Wald, um mit R.'s Familie Ostern zu feiern. Wir hatten einen schönen Tag mit viel zu viel Essen und herrlichem Wetter. Das Babymädchen und ich brachen dann schon früher auf, weil wir noch einen weiteren "Feiertag", d.h. den Geburtstag von meinem Cousin feiern wollten. Dort wurde das Babymädchen sofort von den fünf Zopfliesen begeistert begrüßt und auf dem Rasen bespielt.

Nach einem schnellen Bad, das dem Babymädchen unüblicherweise und wohl fieber bedingt gar keinen Spaß machte, liegt das kleine Mädchen nun im Bettchen und schläft sich hoffentlich in nicht allzu vielen Etappen gesund.

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